Grossstädte leben nicht nur von ihren schlichten schwarzen Autokonvoys, jene mit komischen Kennzeichen. Sie leben von den schwarzen Buskonvoys wo in drei fetten Buchstaben „V I P“ draufsteht, die um alle wichtigen Gebäude zirkulieren und neben dem Fahrer ein älterer gesetzer Guide hockt. Er röchelt sein Programm ins Mikrofon, drückt seine Patte in den Sitz und zerknickt dabei seine beiden Fitnessclubkarten, die schon seit zwei einhalb Jahren nicht mehr das Licht erblickt haben. Der Tourismus lebt!
Sämtliche Rucksack-Regenschirm-Touris, Japaner, Amis auf Rekord-Europareise und sonstige Freunde sind garantiert neidisch wenn sie lesen was für eine exquisite Sightseeing Tour ich an meinem ersten Abend erlebt habe: Ein Berlinerurgestein kutschierte mich auf dem Gepäckträger seiner rustikalen Leeze, dessen Verkehrssicherheit schon in Zeiten der Weimarer Repulik von den Polizisten bemängelt wurde, durch das nächtliche Berlin. Mitte – Unter den Linden – geradezu auf das Brandenburger Tor – vorher links ab – Friedrichsstrasse – rechts ab – Potsdammer Platz – Tiergarten und später zurück. Die kleinen Geschichten zu jeder Ecke haben die Fahrt zu einem wirklichen Highlight gemacht. Als Münsteraner Berlin und seine Geschichten von einem Gepäckträger aus kennen zu lernen ist wirklich unglaublich. Und selbst Berlin sieht trotz vieler Ereignisse, die man in der Provinz auch nur erahnen kann, so eine Sightseeing-Tour bestimmt nicht alle Tage …
Markos meint
Hey, hört sich sehr speziell an… Wie geht’s Deinem Hintern? 😉