Der Springer-Konzern wird die Mehrheitsanteile an der ProSiebenSAT.1-Gruppe übernehmen. Ist das gefährlich? Ich weiß es nicht. Noch nicht. Als ich heute durch die U-Bahn gelaufen bin, gab es an einer Station eine Tafel mit Headlines von N24 (gehört zu ProSiebenSAT.1). Eine Meldung berichtete über die Springer-Übernahme. Ein Politiker sprach sich darin für die Übernahme aus, verteidigte Springer und sprach gegen die Kritiker. Ist das gerechtfertigt? Ich fand es merkwürdig. Klar, als Redakteur bei N24 würde ich jetzt nicht schlecht über meinen künftigen Chef sprechen. Sollten die Synergien einsetzen und so. Die Politik ist gespalten, Stoiber jubelt, weiß die FAZ und eröffnet gleich ein Dossier zum Thema. Die taz dürfte sich über ihre neue Daseinsberechtigung freuen und somit für die Übernahme sein, aber in Wirklichkeit ist die taz die einzige Tageszeitung , die die Antworten auf jetzt aufkommende Fragen hat. Kennt ihr noch Helmut Thoma? EX-RTL-Chef hat eine Meinung und äußert die im Welt (Achtung, Springer!)-Interview: „Da wird von vielen ein Popanz aufgebaut„. Welchen Widerstand es noch gibt, berichtet die FTD. Das Kartellamt wird sich noch melden und die Holzbrinckgruppe will sich sowieso noch beschweren. Und am Ende? Eigentlich wollte Springer ja schon zum Sendestart der Privaten in den 80ern einsteigen – aber das hatte nie ganz funktioniert, wie es sich die Chefetage dachte. Wahrscheinlich wird jetzt einfach ein überaltetes Modell umgesetzt. Heute heißt dies nur Synergien nutzen.
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