Guten Tag. Viele würden gerne wie Matt Cutts sein. Matt Cutts hat ganz schön viel Macht. Er ist der Leiter des Anti-Spam-Teams bei Googles Suchmaschine. Er war einer der ersten Angestellten. Wenn er eine Entscheidung trifft, dann hat das Einfluss auf Millionen von Webseiten. Mal werden sie besser gefunden, mal schlechter. Die SEO-Szene schaut sich genau an, was Cutts sagt, was er erklärt und womit er sich beschäftigt. Cutts ist diese Rolle nach all den Jahren nicht zu Kopf gestiegen.
Matt Cutts ist sehr menschlich. Er kann es mit Google-Spammern aufnehmen, aber wenn es um die Marotten des Alltags geht, dann ist Cutts auch wieder gewöhnlicher Mensch machtlos. Aus diesem Grund hat er vor Jahren eine Idee gehabt. Er gibt sich jeden Monat eine Hausaufgabe, die er für 30 Tage durchhalten muss. Sein Motto: Probiere etwas neues für 30 Tage.
Es sind Kleinigkeiten. 15 Minuten am Tag mit seiner Frau spazieren gehen. Zuckerfrei leben. 15 Minuten am Tag etwas rund um das Haus aufräumen. Einen Monat mit dem Rad zur Arbeit fahren. Im März hat er seinen Nachrichtenkonsum in Social-Media heruntergeschraubt.
Bereits 2011 hat er einen TED-Talk zu dem Thema gehalten. Das sind sehr kurzweilige drei Minuten:
Was er über die Jahre immer gelernt hat: Natürlich kann man sich riesige Dinge für sein Leben vornehmen, aber es sind die kleinen Dinge, die in Summe mehr bewegen. Einige Monatschallenges sind ihm zur Gewohnheit geworden. Und: Wer 30 Tage etwas durchhält, hat genug Zeit um eine neue Gewohnheit aufzubauen, oder aber mit Fug und Recht zu behaupten, dass man etwas bestimmtes genau getestet hat und das nie wieder machen möchte.
Ich muss gerade an ein Facebook-Posting von Heiko denken. Ihm haben meine Morgenlinks aus der letzten Woche gefallen. Er schrieb: „Und am Mittwoch gleich wieder, bitte.“ Ganz ehrlich? In den letzten Wochen habe ich die immer mal wieder ausprobiert und sie haben mir auch großen Spaß gemacht. Dann habe ich noch meinen WhatsApp-Dienst gestartet, und den Morgenlinks dort eine eigene Kategorie gesponsert. Jetzt haben wir zufällig auch einen neuen Monat. Wisst ihr was? Es liegt doch auf der Hand.
Ich probiere es aus: Für einen Monat möchte ich an jedem Werktag meine Morgenlinks veröffentlichen. Auch wenn sie erst zu einer Stunde erscheinen, an denen der Begriff Tageslinks angebrachter wäre. Da ist wieder das Gefühl, bei dem man ahnt: Hier kann etwas entstehen. Und wenn es total ätzend ist, dann kann ich hinterher sagen: Wenigstens einmal habe ich eine Monatschallenge durchgehalten. Wie Matt Cutts.
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