Wenn ihr mich fragt, welches soziale Netzwerk ich sehr gerne habe, dann habe ich bisher immer Twitter geantwortet. In letzter Zeit war ich mir da aber nicht mehr so sicher. Manchmal hat man das Gefühl, dass die Tweets nicht mehr die Wirkung haben, die sie früher mal hatten. Aber das ist nur ein wages Gefühl. Viel konkreter sorgt man sich wegen der Schlagzeilen, die einem rund um Twitter aus dem Valley erreichen. Gestern war ich zum Start der neuen Räumlichkeiten bei Twitter Berlin. Auf einmal macht sich bei mir wieder Optimismus bereit. Warum? Darüber habe ich im RP Zeitgeist-Blog geschrieben.
Was mit Internet
fiene & warum xxl-twitter eine gute idee ist
Seit ein paar Stunden gibt es Aufregung im Twitterland. Twitter schafft das Limit von 140 Zeichen ab. 10.000 Zeichen könnten bald möglich sein. Zunächst hatte Recode.net berichtet und dann hatte Twitter-CEO Jack Dorsey eine essayistische Erklärung getwittert, die aus viel Text besteht, aber aus keinem Dementi.
Ich finde es gut. Fünf Gründe, warum XXL-Twitter eine wirklich gute Idee ist.
- Die Original-Tweets bleiben. Das ist ja der Witz: Der Otto-Normal-Tweet behält sein 140-Zeichen-Limit. Die Kürze ist das Schönheitsideal vieler Twitternutzer, daran wird sich künftig nichts ändern. Nur: Genauso wie es mittlerweile Videos, Fotos und andere eingebettete Darstellungsformen gibt, kommt jetzt Text hinzu. Streng genommen ist das sogar schon überfällig.
- Bei Facebook funktioniert das mit dem Text auch. Auch bei Facebook können wir epische Textbeiträge lesen. Nur begegnen sie euch bei Facebook? Selten. Viele Facebook-Texte passen auch in einen Tweet. Der Rest ist Anhang (Link, Bilder, etc.). Facebook selbst bietet Texte zum Ausklappen an. Wenn ich dort viel schreibe, müssen die Freunde oder Follower den Text erst ausklappen. Diese Darstellungsform kommt überaus gut an, wenn man sie dosiert einsetzt, wie ich selbst bei unseren großen Seiten mit mehr als 20.000 Freunden beobachte.
- Lasst uns doch erst einmal offen sein. Manchmal ist die digitale Avantgarde wie ein Journalist. Sie schreibt ständig über Wandel, hasst ihn aber, wenn es sie selbst trifft. Facebook führt einen Newsstream ein … was für eine Aufregung, heute der Weg schlechthin um die Leserschaft für die eigenen Inhalte zu finden. Twitter überarbeitet seine Re-Tweet-Funktion … Aufregung … auch heute nutze ich die neuen Re-Tweets sehr gerne.
- Wir nutzen Twitter schon mit mehr Zeichen. Seien wir doch mal ehrlich: Schon heute wird langer Text auf Twitter veröffentlicht, aber in Form von Bildern. Lesbarkeit? Geht so. Durchsuchbarkeit? Nicht vorhanden. Jetzt lasst uns doch Twitter nicht vorwerfen, dass die sich anschauen, wie wir Twitter nutzen und schauen, wie sie Funktionen sinnvoll anpassen, damit aus einem Hack, ein Feature wird.
- Weil es aus Business-Sicht Sinn macht. Der mobiloptimierte Zugang zu Inhalten ist gerade ein großes Thema. Facebook bietet Instant Articles an und Google startet sein AMP-Projekt. Beide Plattformen bieten Lösungen an, wie Texte für den mobilen Abruf auf Schnelligkeit getrimmt mobil ausgespielt werden können. Am Ende hat das etwas mit der Steigerung der Verweildauer im eigenen System zu tun (Ob man Apple News in diese Aufzählung mit aufnehmen müsste, sollten wir an anderer Stelle diskutieren). Twitter hat hier noch nichts zu bieten. Wenn es eine Darstellungsform „langer Text“ gibt, können sie darauf ein ähnliches Angebot aufbauen. Warum auch nicht. Okay, ich mag die XXL-Twitter-Idee, als Social-Media-Manager in einem Medienhaus sehe ich aber dann auch Probleme auf uns zu kommen: Ganze Artikel bei Twitter veröffentlichen? Da sind wieder kluge Ãœberlegungen gefragt. Aber wir wollen vor der Arbeit nicht scheuen …
- Und zum Schluss ein Funfact: Das Ur-Twitter hatte kein 140-Zeichen-Limit. In der ursprünglichen Konzeption funktionierten die Nachrichten auch mit mehr Zeichen. Allerdings kam schnell die Steuerung per SMS (ja, wirklich!) hinzu. Und da eine SMS nur 160 Zeichen lang sein kann und noch Steuerbefehle ergänzt werden mussten, hat sich Twitter selbst die 140-Zeichen-Grenze auferlegt. Diese Entscheidung war im Nachhinein wohl die beste, die das damals junge Unternehmen getroffen hatte.
fiene & digitales #quartett 76 – nordkorea
Wie reist es sich eigentlich durch Nordkorea? Curt Simon Harlinghausen, Gründer der Agentur AKOM360, war dort und bringt uns einen Reisebericht mit. In diesem Quartett mit dabei: Thomas Knüwer, Christiane Link und ich.
Wenn ihr live zuschaut, könnt ihr unter dem Hashtag #Quartett euch bei Twitter beteiligen. Wenn ihr nicht live dabei seid: Viel Spaß beim Nachgucken!
fiene & grimme online award 2015
Ich freue mich über ein kleines Upgrade: Nach drei Jahren in der Nominierungskommission, darf ich in diesem Jahr in der Jury des Grimme Online Awards mitwirken. Ich habe die Arbeit mit den Kolleginnen und Kollegen geliebt*: Das endlose Sichten, die ergiebigen Diskussion und hinterher die Spannung, welche der Nominierten tatsächlich gewinnen. In den drei Jahren habe ich viel über das deutschsprachige Netz gelernt. Ich bin jetzt sehr gespannt, wie die Arbeit in der Jury läuft. Ich werde es euch verraten.
Was mich freut: Mein RP-Online-CvD Marc Hippler ist in die NomKom nachgerutscht. Liebe NomKom-Kollegen: Ihr werdet euch gut verstehen und ich werde es vermissen, dabei zu sein.
Liebe alle, damit wir aus möglichst vielen Angeboten die besten Projekte küren können und niemanden vergessen, habe ich eine Bitte. Geht doch bitte einmal in euch und überlegt: Welche inhatlichen Angebote haben euch in letzter Zeit beeindruckt, überrascht oder durch ihre stetig gute Leistung überzeugt, sodass ihr sie immer wieder nutzt? Schickt uns die URLs, damit wir uns die auf jeden Fall anschauen. Egal, ob es sich um eine App oder Webseite oder einen Twitter-Account handelt. Bis Sonntag (15.03.) können noch eure Nominierungsvorschläge eingereicht werden – bitte macht mit!
(*Auf dem Foto seht ihr die NomKom aus dem letzten Jahr.)
fiene & das waren die goldenen blogger 2014
Das waren sie: Die Goldenen Blogger 2014. Franzi, Thomas und ich haben wieder in das Internet gestreamt, um eure Stimmen für tolle Blogs zu sammeln. Wir haben die Nominierten hier vorgestellt.
Das sind die Gewinner. Wer sich für die Prozentzahlen interessiert, sie sind im folgenden Storify notiert.
Bester Blogger des Jahres:
- Isabel Bogdan und Maximilian Buddenbohm für Was Machen Die Da? http://www.wasmachendieda.de
Lebenswerk (Jurypreis)
- Jessica Weiß für ihre Verdienste um das Modebloggen bei Les Mads und Journelles
Bester Newcomer des Jahres:
- Mareice Kaiser: Kaiserinnenreich http://kaiserinnenreich.de/
Bester Blogger ohne Blog:
- Manuel Neuer
Sterbefall 2014:
- Die Kommentarfunktion bei sueddeutsche.de http://www.sueddeutsche.de
Bestes Tech-Blog des Jahres:
- iPhoneBlog.de http://www.iphoneblog.de
Bestes Satire-Blog des Jahres:
- Der Postillon http://www.der-postillon.com
Bestes Food- & Weinblog des Jahres:
- Sternefresser http://www.sternefresser.de/home/
Bestes Sportblog des Jahres:
- Mein Schweinehund und ich http://blog.wiwo.de/schweinehund/
Bestes Tagebuch-Blog des Jahres:
- Frau Nuf http://dasnuf.de/
Bester Podcast des Jahres:
- Medienkuh http://www.medienkuh.de
Bestes Lokalblog des Jahres:
- Hamburg Mittendrin http://hh-mittendrin.de/
Bester Twitter-Account des Jahres:
Bester Instagram-Account des Jahres:
Bester nichtgenutzter Messenger des Jahres:
- ICQ
Herzlichen Glückwunsch!
Es gab viele Tweets, Fotos und Reaktionen – gesammelt im folgenden Storify:
Ronny hat wieder tolle Fotos gemacht – danke!
fiene & die goldenen blogger 2014
(Foto by MGNS)
Schön war es bei den Bloggern 2014. Die Nachberichte folgen. Das waren die Nominierten.
(An dieser Stelle gab es den Videoplayer zur Live-Ãœbertragung, aber die verschwindet wie gewohnt immer wieder aus dem Netz)
fiene & die nominierten der goldenen blogger 2014
Am Montag verleihen wir in einem kleinen kuscheligen Live-Stream zum neunten Mal die Goldenen Blogger des Jahres. Wir haben einen Ort, wenn ihr live vorbei schauen möchtet (Elementarteilchen in Flingern). Wir haben eine Uhrzeit, zu der wir beginnen (wahrscheinlich 20:30 Uhr, vielleicht sind wir auch etwas schneller). Wir haben eine Webseite, auf der ihr im Webstream live zuschauen könnt (/blogger2014/) und dann haben wir 14 wunderbare Kategorien, in denen ihr die Sieger bestimmen könnt. Da haben wir ja alles … . Moment, die Nominierten fehlen noch!
Es war viel Arbeit. Bis Neujahr habt ihr uns 1924 Vorschläge geschickt. Thomas hat seine Punkte vergeben. Franzi auch und ich jetzt auch. Wir haben zusammengezählt und die vier Blogs mit den jeweils meisten Punkten sind in der jeweiligen Kategorie nominiert worden.
In den letzten Jahren hatten wir schon tolle Preisträger. Sie haben den Preis unserer ernstgemeinten Spaß-Veranstaltung mit Würde und Anstand entgegen genommen, wie Thomas in seiner kleinen Rückschau in dieser Woche schon beschrieben hat (Leseempfehlung).
Seid ihr bereit für die Nominierten des Jahres 2014?
*Trommelwirbel*
Momentchen. Einige wundern sich, warum wir die #Blogger2014 verleihen, und nicht die #Blogger2015. Eigentlich findet unsere kleine Veranstaltung immer im Dezember statt. In wenigen Ausnahmen, wie in diesem Jahr, rutscht der Termin auch mal in den Januar. Wir zeichnen mit euch die Leistung des letzten Jahres aus. Da wir im letzten Jahr den Hashtag #Blogger2013 genommen hatten, da wir im Vorjahr den Hashtag #Blogger2012 genommen haben, ist in diesem Jahr der Hashtag #Blogger2014 an der Reihe.
Würdigt die Nominierten und feiert sie mit dem Hashtag #Blogger2014, damit möglichst viele daran teilhaben können.
Jetzt ist es aber an der Zeit, dass wir das Geheimnis um die Nominierten lüften. (Ist das aufregend.)
And the nominees are …
Bester Blogger des Jahres:
- Stefan Sichermann für Der Postillon http://www.der-postillon.de
- Caschy für Stadt Bremerhaven / Caschys Blog http://www.stadt-bremerhaven.de
- Isabel Bogdan und Maximilian Buddenbohm für Was Machen Die Da? http://www.wasmachendieda.de
- Hakan Tanriverdi auf kleinerdrei.org http://kleinerdrei.org/author/hakan/
Bester Newcomer des Jahres:
- Die Online Marketing Rockstars http://www.onlinemarketingrockstars.de/
- Roland Tichy http://www.roland-tichy.de
- Katharina Lewald: Bloggen Für Schlaue Frauen http://www.bloggenfuerschlauefrauen.de
- Mareice Kaiser: Kaiserinnenreich http://kaiserinnenreich.de/
Bester Blogger ohne Blog:
- Jürgen Klopp
- Jan Böhmermann http://www.twitter.com/janboehm
- Wolfgang Büchner http://www.twitter.com/wbuechner
- Sascha Lobo http://www.twitter.com/saschalobo
Sterbefall 2014:
- Ello http://www.ello.com
- Netzwertig http://www.netzwertig.com
- Spiegel 3.0 http://www.spiegel.de
- Die Kommentarfunktion bei sueddeutsche.de http://www.sueddeutsche.de
Bestes Tech-Blog des Jahres:
- Mobile Geeks http://www.mobilegeeks.de
- Caschys Blog http://www.stadt-bremerhaven.de
- Netzwertig http://www.netzwertig.com
- iPhoneBlog.de http://www.iphoneblog.de
Bestes Satire-Blog des Jahres:
- Der Postillon http://www.der-postillon.com
- Schlecky Silberstein http://www.schleckysilberstein.com
- Kraftfuttermischwerk http://www.kraftfuttermischwerk.de
- Pewpewpew http://www.pewpewpew.de
Bestes Food- & Weinblog des Jahres:
- Sternefresser http://www.sternefresser.de/home/
- Cucina Piccina http://cucinapiccina.de/
- Chestnut and Sage http://www.chestnutandsage.de/
- Weinbilly http://www.weinbilly.de
Bestes Sportblog des Jahres:
- Mein Schweinehund und ich http://blog.wiwo.de/schweinehund/
- Freistilstaffel.de http://www.freistilstaffel.de
- Mia san rot http://www.miasanrot.de/
- Marathon Fitness http://www.marathonfitness.de
Bestes Tagebuch-Blog des Jahres:
- Fürchtenlernen http://fuerchtenlernen.de/
- Frau Gelhaar https://fraugehlhaar.wordpress.com/
- Frau Nuf http://dasnuf.de/
- Slomo (Okka Rohd) http://okkarohd.blogspot.de/
Bester Podcast des Jahres:
- Die Welt fragt, Gunter Dueck antwortet http://www.dueckantwortet.de/
- Staatsbürgerkunde http://www.staatsbuergerkunde-podcast.de/
- Systemfehlr http://www.systemfehlr.de
- Medienkuh http://www.medienkuh.de
Bestes Lokalblog des Jahres:
- Auguststraße Berlin Mitte http://auguststrasse-berlin-mitte.de/
- Bilkorama http://www.bilkorama.de
- Täglich.ME http://www.taeglich.me
- Hamburg Mittendrin http://hh-mittendrin.de/
Bester Twitter-Account des Jahres:
- http://twitter.com/janboehm
- http://twitter.com/clauskleber
- http://twitter.com/1914tweets
- http://twitter.com/zettelgold
Bester Instagram-Account des Jahres:
- http://instagram.com/berlinstagram
- http://instagram.com/DesignedbyAlice
- http://instagram.com/aufgetaucht
- http://instagram.com/smaracuja
Bester nichtgenutzter Messenger des Jahres:
- Ello
- ICQ
- SIMSme
- Brief
Herzlichen Glückwunsch!
Lieber Zuschauer, möchtest du mitbestimmen? Dann schalte am Montag, nach 20:15 Uhr ein und du kannst online mit abstimmen.
Liebe Nominierte, ihr dürft natürlich auch eure Follower vorwarnen und beim Voting mit Abstimmen lassen.
Wir freuen uns auf Montagabend!
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fiene & today – eine feine wetter app aus düsseldorf, inklusive regenschirmalarm
Wer mir auf Twitter folgt, kennt bestimmt auch meinen Regenschirmalarm. Vor einiger Zeit noch regelmäßig, inzwischen nur noch sporadisch. Ich will die Leute außerhalb von Düsseldorf ja nicht nerven und es gibt zudem eine erfolgreiche Adaption für Dormagen.
Ich möchte euch heute eine neue, kleine, feine App, direkt aus dem Herzen von Düsseldorf empfehlen.
Seit ein paar Tagen bekomme ich jeden Morgen um 07 Uhr eine praktische Notification auf mein Smartphone-Display. Die App sagt mir, was ich heute anziehen sollte, um passend zum Wetter gekleidet zu sein.
Es ist keine Wetter-App, mit tausenden und schnörkeligen Wetter-Auswertungen. Sie sagt mir das, worauf es ankommt. Der Name: Today!
Morgen (Samstag) gibt es 14 Grad und Regen. Die App empfiehlt mir einen Regenschirm, einen warmen Schal, sowie Mütze und Handschuhe. Als Oberbekleidung werden Pullover und eine warme Jacke empfohlen. Als Unterbekleidung geht die Jeans durch. Für die Schuhe sollte ich Casual Boots empfehlen. Morgen sollte ich besser nicht das Rad empfehlen, sagt die App. Klar, es ist ja auch windig.
Ãœber den Kleidungstipps findet ihr eine Zeitleiste mit Temperaturverlauf. Auch die Regenstunden sind markiert. Sonnenscheindauer und Regenwahrscheinlichkeit sind noch notiert. Mit einem Wisch kann ich zwischen heute und gestern wechseln.
Ich mag Today! Geht in den App-Store, wenn ihr ein iPhone habt und ladet euch die kostenlose App herunter. Mehr Infos gibt es auch auf der offiziellen Homepage. Vor ein paar Monaten hat mir Programmierer Tobias Block das Konzept bereits vorgestellt. Seine Vision gefällt mir sehr gut. Doch darüber kann ich jetzt noch nicht so viel verraten. Ich kann mir aber sehr gut vorstellen, dass die App künftig noch mehr bietet, was der Name „Today“ verspricht. Der erste Wurf ist schon einmal genau der richtige Anfang.
Und während ihr künftig wisst, ob ihr mit dem Rad zur Arbeit könnt, oder besser die Bahn nehmt, schlage ich Tobias noch mal vor, doch einen richtigen Regenschirmalarm in seine App zu integrieren. Mehr Regenschirmalarm für alle.
fiene & how i met the ces
In dieser Woche findet in Las Vegas die Consumer Electronics Show statt — die IFA der USA. Ich war zum ersten Mal dabei und hatte die Gelegenheit, mich etwas umzuschauen. Ich habe an dieser Stelle einmal ein paar Fotos, Tweets und Facebook-Einträge als Erinnerung gesammelt.
Die Hinreise: Es geht nichts über einen Sonnenaufgang über den Wolken. Bei der CES geht aber auch nichts über Hinweise für Journalisten. Immerhin ist das ein gigantisches Event. 5000 Journalisten werden erwartet. Rund 160.000 Besucher insgesamt. Da soll man ja auch irgendwie den Überblick behalten.
A Journalist’s Guide to Covering CES 2015 http://t.co/7a4XHa7Eom via @newscred
— Daniel Fiene (@fiene) January 5, 2015
Für RP ONLINE habe ich diese Vorschau geschrieben.
Was erwartet uns in dieser Woche auf der #CES2015 in Las Vegas? Der total vernetzte Hangover http://t.co/KCmZU1Yzp4 — Daniel Fiene (@fiene) January 5, 2015
Die größten Stände auf der CES hatten übrigens die Autohersteller. Das mag zunächst etwas überraschend sein. Ist es am Ende aber nicht.
Ein selbst fahrender #Audi A7 mit Autopilot ist auf dem 900 Kilometer langen Weg nach Las Vegas zur #CES2015! http://t.co/GBUDFmC6Jv
— Jochen Lehbrink (@joleh089) January 5, 2015
Wichtig waren natürlich auch die Keynotes. Apple ist nicht anwesend, das wird von der Konkurrenz genutzt. Samsung nutzt die IFA und die CES, um wichtige Ankündigungen zu machen.
Samsung stellt 88 Zoll (223 cm) SUHD TV vor. #CES2015 pic.twitter.com/T1zuztPcSz — Wolfgang Stuflesser (@stuflesser) January 5, 2015
Erfreulicherweise ist das Thema Audio an mehreren Stellen aufgeploppt. Es gibt einen neuen Walkman. Musiker Neil Young hat auch einen eigenen Player vorgestellt. Samsung gleich ein ganzes Labor.
Samsung startet Audio Lab in LA („city of music and entertainment“) – das will ich mal besuchen. #CES2015 pic.twitter.com/LL1ewGd3RD
— Wolfgang Stuflesser (@stuflesser) January 5, 2015
Ich war zu dem Zeitpunkt noch auf der Anreise und habe in der Ferne etwas aus der Heimat entdeckt.
Welche Zeitung von heute begrüßt mich im Charterflug von LAX nach Vegas? Richtig, @rponline – daneben Buffet(!) pic.twitter.com/ifUop4dlU2 — Daniel Fiene (@fiene) January 5, 2015
Mein Zimmer lag im 61. Stock. Die Sicht war skeptakulär.
Room with a view. pic.twitter.com/EEJi4z58oQ
— Daniel Fiene (@fiene) January 6, 2015
Am ersten Abend habe ich die Mercedes-Benz-Keynote besucht. Der Gast in der Reihe vor mir war etwas aufgeregt.
Die Schlange, die auf „the Dieter’s“ Keynote wartet, dreht sich um den Block! German star in the US! #CES2015 pic.twitter.com/JE5CHjOwdb — Kai Diekmann (@KaiDiekmann) January 6, 2015
Und darum ging es:
Die Mercedes-Keynote beginnt mit Tinder und Pixar. #mbCES #ces2015 pic.twitter.com/BrGcovmjCe
— Daniel Fiene (@fiene) January 6, 2015
Viele Keynotes waren trocken und mega eingeübt. Die von Zetsche bewies Selbstironie.
Great Intro. Robot: „Are u a robot?“ – Daimlers Dr. Dieter Zetsche: „No, I’m german.“ #mbces #CES2015 pic.twitter.com/AOyeTkk0rI — Daniel Fiene (@fiene) January 6, 2015
Was mit der Zeit im Fahrzeug künftig machen?
Fun! Mercedes schlägt vor, die Zeit in ’nem autonomen Fahrzeug zu nutzen und Need for Speed zu zocken #mbces #CES2015 pic.twitter.com/DwLP52PLzm
— Daniel Fiene (@fiene) January 6, 2015
Doch so einfach ist das alles noch nicht …
Herausforderungen für die Branche: 1. Datenschutz. 2. Versicherungen 3. Wer hat beim Unfall 2er autonomer Fahrzeuge Schuld? #mbces #ces2015 — Daniel Fiene (@fiene) January 6, 2015
Hier ist der Diskussionsbeitrag von Mercedes-Benz:
Meet the first self-driving car by Mercedes. #mbces #CES2015 pic.twitter.com/KjBim6f2dt
— Daniel Fiene (@fiene) January 6, 2015
Einige Fotos hatte ich hier im Blog ja schon gepostet, hier noch nachträglich ein Schnappschuss aus dem Cockpit.
Wenn blau, dann fährt das Auto selbst. Wenn eine Person vor dem Fahrzeug läuft, zeigt dies das blaue Licht an #mbces pic.twitter.com/NwPv1ow1Q2 — Daniel Fiene (@fiene) January 6, 2015
So sieht das Bedienpanel in den Türen aus. Das ist ein 4K-Display:
Mit meinem Finger kann ich das Auto entlang der Timeline bewegen.
Neu im Blog: How I met a selfdriving car. http://t.co/9Qkm631S5w
— Daniel Fiene (@fiene) January 6, 2015
Der Fußboden des Autos besteht wirklich aus Holz. Es soll halt eine Wohnzimmeratmosphäre sein. Hier sitze ich mit Ralf Lamberti (Director Connected Car und User Interaction) im Forschungsfahrzeug.
Leute, vergesst die Smartwatch. Der Smartring ist da! #ces2015 pic.twitter.com/J4NVL4XLlv
— Wolfgang Stuflesser (@stuflesser) January 6, 2015
Derweil ist mein Bericht erschienen:
How I Met A Selfdriving Car – mein Bericht von der #CES2015 für @rponline http://t.co/FT2UyvyOao #mbces — Daniel Fiene (@fiene) January 6, 2015
In jeder Halle gab es Drohnen zu sehen.
Auch Audio, BMW und Toyota präsentierten ihre Autozukunft.
Huge interest in Audi’s newest ideas around the connected car. 70% of todays customers are requesting it #CES2015 pic.twitter.com/0N7lmgs4mo
— Daniel Fiene (@fiene) January 6, 2015
Lustig fand ich folgenden Messefund:
New Gadgets in 2015! @CrosleyRadio tells me to buy a @onedirection vinyl. They have cool usb player though #ces2015 pic.twitter.com/oHqeuZKkXP — Daniel Fiene (@fiene) January 6, 2015
Tolle Idee von der geschätzten Technikseite The Verge, Kaffee auszugeben. Wobei, kann man The Verge noch als Technikmagazin bezeichnen? Naja …
I enjoy my The @Verge Coffee!! pic.twitter.com/nL4N6Vjmfs
— Daniel Fiene (@fiene) January 6, 2015
Viel Aufmerksamkeit gab es auch für dieses Gerät – ein MacBook Air Konkurrent?
Dell XPS 13 vs. MacBook Air http://t.co/xH0diYMG74 pic.twitter.com/Ojn0KnMouG — Tom Warren (@tomwarren) January 6, 2015
Und dann fand ich noch das:
Pathetic. #virtualreality #ces2015 https://t.co/nCo65Fp92k
— Daniel Fiene (@fiene) January 6, 2015
Radio war auch Thema:
Ich finde unser @digiIFA Radio ja schöner als das Messeradio der #CES2015 pic.twitter.com/UbWz3Q5GEZ — Daniel Fiene (@fiene) January 6, 2015
Ein bisschen Las Vegas Sightseeing war natürlich auch noch drin.
Ein von @dfiene gepostetes Foto am
Den Springbrunnen vor dem Bellagio-Hotel kannte ich, dies war mir aber neu:
Whatever. https://t.co/e2sebceczp — Daniel Fiene (@fiene) January 7, 2015
🙂
Viel ist über die Intel-Keynote gesprochen worden:
Intel opposes Gamergate as part of $300 million effort to fix diversity in tech http://t.co/raQhshofwe pic.twitter.com/mFL0NBOM8c
— The Verge (@verge) January 7, 2015
Technik und Palmen. Was will man mehr.
Mein Fazit? Spannend sind die Neuheiten und die Keynotes. Wenn die Chefs der Technikkonzerne präsentieren, dann hat dies nicht nur Nachrichtenwert, es hilft einem auch bei der künftigen journalistischen Arbeit, um die Akteure besser einschätzen zu können. Die Ausstellung an sich ist nicht so spektakulär wie auf der IFA. Da dort auch verstärkt Verbraucher unterwegs sind, scheinen die Hersteller sich dort mehr Mühe zu geben. Die CES ist am Ende halt eine Handelsmesse. Eine sehr gute Ergänzung.
fiene & der irrtum mit der stadt bremerhaven und was das mit den goldenen bloggern des jahres zu tun hat
Im letzten Jahr war ich irgendwo in Deutschland bei irgendeinem Meeting bei irgendeinem internationalen Konzern der Technologiebranche. Der Manager erzählte von einer für den Konzern wichtigen Geschichte. Höhen und Tiefen und so. Auf einmal streute er in seine Erzählung ein: „Das ist so gut angekommen, da hat auf einmal die Stadt Bremerhaven drüber berichtet.“
Ich schaute ihn verdutzt an, ob er einen Scherz gemacht hat. Seiner Gestik nach zu urteilen nicht – er setzte seinen Vortrag unbeirrt fort. Schnell blickte ich zu der Social-Media-Crew des Konzerns. Dort nahm ich noch so gerade ein Augenrollen wahr.
Eine sympathische kleine Geschichte. Was Manager halt so mitbekommen. Es ist nicht so, dass die Stadt Bremerhaven in die Technologie-Berichterstattung eingestiegen ist. Das ist einfach die Internet-Adresse von Caschys Blog. Im Jahr 2015 bloggt Carsten Knobloch unter stadt-bremerhaven.de seit zehn Jahren. Durch seine Technikbloggerei ist er bekannt geworden und zugegeben: Als ich das erste Mal über die URL stolperte, war ich auch irritiert.
Caschy ist einer von diesen Bloggern, über die ja neuerdings wieder alle so gerne reden: Er ist leidenschaftlich dabei, hartnäckig, fleissig, formuliert sehr nah an seiner Zielgruppe, hat ein Netzwerk an Helfern und befreundeten Blogs um sich aufgebaut und macht dies jetzt sehr lange. Um ihn herum ist eine richtige Fangemeinschaft entstanden.
Keine Sorge, ich werde jetzt nicht zum Tech-Watch-Blog, aber warum ich das erzähle? Caschys Blog ist am häufigsten für die Blogger des Jahres vorgeschlagen worden. Bis Neujahr konntet ihr eure Vorschläge einreichen. Thomas Knüwer, Franziska Bluhm und ich sichten und bewerten gerade die Einsendungen und in wenigen Tagen gibt es dann die Nominierten, über die ihr dann am 12. Januar abstimmen könnt. Wir haben in diesem Jahr 18% mehr Vorschläge bekommen. Die Zahl der URLs liegt mittlerweile im vierstelligen Bereich. Das ist phantastisch. Auch wenn unsere kleine Preisverleihung (mittlerweile im siebten Jahr) immer etwas gaga ist, gibt es einen ernsten Hintergrund: Mir persönlich sind eure Vorschläge für meine Berichterstattung sehr hilfreich. Ich denke, Thomas und Franzi geht das ähnlich. Außerdem können wir wunderbar zeigen, wie vielfältig die Blogosphäre ist. Viele Blogs hat man gar nicht auf dem Schirm. Und wir können etwas dafür tun, um die eigene Filterblase zu erweitern.
Wenn Caschys Blog noch nicht zu eurer Filterblase gehört, solltet ihr das direkt ändern.
Tipp: Am 12. Januar verleihen wir im Internet und in Düsseldorf-Flingern die Goldenen Blogger des Jahres. Ihr könnt dabei sein.
fiene & die fehler der blogger
Turi2 feiert gerade, das Ende der Homepage entdeckt zu haben und teilt dabei gegen die Konkurrenz aus. Es gibt Repliken, aber viel wichtiger halte ich eine andere Debatte, die Heilig Abend durch Sascha Pallenberg angestoßen wurde.
Sascha Pallenberg erfindet sich gerade neu. Am Wochenende wird eine neue Version von MobileGeeks online gehen. Seit sieben Jahren bloggt er nun. Erst ging es um Eee-PCs, dann kümmert er sich um seine Netbook-News und aus dieser Seite sind dann die MobileGeeks geworden. Jetzt vollzieht er keinen thematischen Schwenk, sondern merkt: So weiter wie bisher kann er nicht machen, das funktioniert nicht.
Seine Selbst-Analyse ist spannend. Viele der Probleme beziehen sich nicht nur auf MobileGeeks, sondern gelten für weite Teile der Online-Medienlandschaft. In einem 26-Minütigen Weihnachts-Video legt Pallenberg seine Gedanken dar. Ich fasse euch die wichtigsten Punkte zusammen:
Was laut Pallenberg schief läuft:
- Es fehlt die Rückbesinnung auf die Art, wie er und sein Team mal begonnen haben: Es war ein Fehler sich voll und ganz auf News zu setzen. Pallenberg: „Das war naiv.“
- Mit Newsschwemme kann man nichts gewinnen oder sich differenzieren. „In dem Moment schreibt man nicht mehr für Menschen, sondern für Algorithmen. Das ist nicht das, was wir machen wollten.“
- Früher ging es darum, Artikel zu schreiben, die sonst niemand hatte. Heute muss man alle Geschichte nacherzählen. Möglichst viele News pro Tag.
- Wenn alle anfangen, von einander abzuschreiben, gerät man in eine Sackgasse – in einen Teufelskreis des Reproduzierens von Content, der ja eigentlich einmal von jemand anderes erstellt worden ist.
- Selbsteingeständnis: „Wir sind keine Newredaktion!“ („Ich kann nicht mehr. Mich kotzt der ganze Newskack an.“)
- Nachrichtenredaktionen haben viel aus der Bloggersphäre geklaut: Live-Ticker von Nerd-Messen oder Unboxing-Videos.
- Blogs haben sich ihren Vorsprung gegenüber den klassischen Redaktionen verspielt.
- Keine Sponsored-Posts mehr, keine Advertorials mehr.
Was sich ändert:
- Mehr Herz und Leidenschaft für die Themen, für die man brennt.
- Smartphone als Zentrum für verschiedene Themenfelder: SmartCars, SmartHome, SmartTraveller, SmartLearning …
- Pallenberg holt viele Experten an Board, die sich mit einem eigenen Themenschwerpunkt in einem Blog oder in sozialen Netzwerken bewiesen haben – sie werden auf MobileGeeks für ihre Themen schreiben.
- Mehr eigene Themen und keinen Content, „der schon alt ist, wenn man auf ‚veröffentlichen‘ drückt.“
- Weniger veröffentlichen – keine 20 News am Tag.
- Blogger sagen ganz klar ihre Meinung, egal wer sie finanziert – es gibt keine Durchschnittsprodukte: Entweder sind sie top, oder flop. „Subjektivität und Direktheit müssen wir uns beibehalten.“
- Keine Bannerwerbung mehr. Dafür Werbetexte mit Mehrwert, die eindeutig gekennzeichnet sind.
Ich kann mir vorstellen, dass Sascha wieder in heftige Diskussionen in diesem Jahr geraten wird. Im Video kritisiert er Angebote wie curved.de – eine Tech-Seite, die durch den Mobilfunkbetreiber E-Plus finanziert wird. Ich denke, es kommen ähnliche Angebote auf uns zu. Das ist nicht nur eine Herausforderungen für Journalisten („Darf ich für so ein Portal arbeiten?“), sondern auch für Blogger – neue Konkurrenz entsteht.
Saschas Analyse über die Schwachstellen der Online-Medienszene, und seine Ónderungsansätze halte ich für genau richtig. Vor allem, dass er persönliche Gesichter mit Themenfelder besetzt, ist genau richtig. Allerdings sollte er nicht glauben, dass Medienhäuser dies nicht auch schon erkannt haben. Wie ich aus unterschiedlichen Häusern weiß, machen die sich Gedanken, die in die gleiche Richtung gehen. Blogger wie Sascha Pallenberg haben aber einen Vorteil: Ihre Teams sind kleiner, beweglicher und somit schneller. Sie können im Zweifel einfach „machen“. Das ist der wahre Unterschied zwischen klassischen Medienmarken und Blogs.
fiene & who is my next enemy?
Eine kleine Randnotiz zur Anti-Google-Stimmung, die immer mal wieder in der deutschen ×ffentlichkeit aufflackert. Warum eigentlich Google? Grundsätzlich bin ich der Meinung, das erfolgreicher Fortschritt nicht durch das Behindern von neuen Playern erzielt wird.
Die Anti-Google-Stimmung überzeugt mich deswegen so wenig, weil sie den Markt nicht wiedergibt. Haben die Google-Kritiker schon mal angeschaut, was Amazon macht? Das ist nicht mehr der kleine Online-Buchhändler. Schauen wir einfach mal alleine auf den Bereich Cloud-Computing: Amazons Servernetzwerk soll inzwischen weltweit die Nummer zwei sein. Direkt nach Google. Die unterschiedlichen Bausteine der Amazon-Produktwelt setzen sich immer besser zusammen und nicht wenige sagen: Hier entsteht etwas großes.
Während einige Politiker und Medien sich auf Google versteifen, macht es Sascha Lobo richtig. Lustigerweise setzt er Amazon etwas entgegen, indem er so etwas wie einen Verlag gegründet hat. Seit Freitag ist SoBooks.de für alle verfügbar. Eine Mischung aus gemeinsamen Lesezirkel, sozialen Netzwerk und Buchshop; alles im Webbrowser und in schön.
Dem Hessischen Rundfunk sagte er zum Start von SoBooks.de:
„Dies ist eine Kampfansage. Eine explizite Kampfansage tatsächlich an Amazon.“
Eine hörenswerte Einführung zu SoBooks gibt es von der Kollegin Nora Hespers bei DRadioWissen.
Natürlich klappert Lobo mit dieser Ansage ordentlich. Aber er wählt sich den richtigen Gegner aus. Er will ihn nicht auf der politischen Ebene stören, sondern setzt ihm etwas anderes entgegen: Ein besseres Angebot.
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