Leser-Interaktionen
Tipps
Blick in die Blogosphäre 🟢
Eine Woche voller Jubiläen – nicht nur 25 Jahre blogger.com – ich bin noch auf vier weitere gestoßen. Zeit mal wieder links und rechts im Web zu schauen, was rund um mein Blog und die Themen passiert – meine Lesetipps der Woche1:
➡️ Thema: Newsletter
„Post von Franziska Bluhm“ — der Newsletter gehört jede Woche für mich zur Pflichtlektüre. In dieser hat Franziska die 300. Ausgabe verschickt, passend mit Tipps für wöchentliche Newsletter. Und wir erfahren, wie viel Aufwand in jeder Ausgabe steckt. Danke für die vielen tollen Mails und vor allem herzlichen Glückwunsch, liebe Franzi!
➡️ Thema: Medien-Start-ups
Medieninsider wird diese Woche vier Jahre alt! Das Medienjournalismus-Start-up von Marvin Schade und Matthias Bannert hat von Anfang an gezeigt: Obwohl wir einige Branchendienste haben, würde ohne Medieninsider der kritische und investigative Blick auf die eigene Szene fehlen. Die Berichterstattung ist gut für die Branche — doof nur, dass ausgerechnet Medienleute die selbst von ihren Inhalten leben es mit der Weitergabe von Paywall-Artikeln nicht so genau nehmen. Trotzdem haben Marvin und Matthias sich nicht nur etablieren können, sondern sind inzwischen mit einem kleinen Team unterwegs. Respekt und weiter so!
➡️ Thema: Medien-Start-ups
404 Media wird in dieser Woche ein Jahr alt! Eine Gruppe Journalisten hat sich mit diesem Blog vorgenommen, technologiebezogenen Journalismus zu betreiben, der die Gesellschaft verändert, und ein nachhaltiges, verantwortungsbewusstes, von den Lesern unterstütztes Medienunternehmen darum herum aufzubauen. In den letzten 12 Monaten sind sie mir sehr häufig begegnet – durch ihre Recherchen, und wie sie ganz transparent über ihre Geschäftsentwicklung berichten. Zum Einjährigen haben sie einen lesenswerten Bericht geschrieben, was sie alles dazu im ernsten Jahr gelernt haben.
➡️ Thema: E-Mails
Noch ein Jubiläum. In diesem Monat werden die Mails 40 Jahre alt. Als GMAIL im April 20 Jahre wurde, hatte ich in meinem Newsletter diesen schönen Text von The Verge über die Generation GMAIL verlinkt.
Stefan Pfeiffer hat in sich in seinem Blog mit dem Mail-Jubiläum beschäftigt — E-Mail heute: Wir klammern weiter am Affen. Trotz neuer Kommunikationsmittel und technologischer Fortschritte bleibt die E-Mail wegen ihrer Standardisierung und tiefen Verwurzelung im Arbeitsalltag auch weiterhin ein unverzichtbares und dauerhaftes Kommunikationsmittel. Lesenswert!
Eine Veränderung sehe ich aber schon: In der Anfangszeit lief auch unsere digitale Kommunikation über Mails. Bevor diese in Messenger wechselte, waren unsere Inbox auch so eine Art Tagebuch. Inzwischen sind die Mail-Fächer aber vor allem offizieller Dokumentations- und Ablage-kanal unseres Alltags geworden — Belege, Konzerttickets, Anträge, Newsletter, Werbung.
➡️ Thema: This is my next Netflix
Als ich über Youtube als meinen bevorzugten Streamingdienst und eine unaufällige Rolle im Battle zwischen Netflix, Disney+. & co schrieb, gab es so einige Bestätigungsmails von euch — und das Thema ist mir auch öfter untergekommen. Bin also kein Einzelfall 😉
In der Colin und Samir Show bin ich auf eine sehr gute Analyse zu diesem Thema gestoßen. Es ist ein Showrunner aus Hollywood zu Gast, der mit den beiden das Thema noch weiterdenkt. Was bedeutet der Erfolg von Youtube sowohl für Creator als auch klassische Fernsehproduzenten und ihre Inhalte? Sehenswert!
➡️ Thema: Future of Geocities
Wie lustig: Anfang der Woche habe ich mir ja noch „mehr Geocities“ für unsere persönlichen Homepages gewünscht, und was machen die großen Plattformen? Instagram wird „mehr MySpace“. Wir können künftig in unserem Profil einen Song hinterlegen — wie in den guten alten Zeiten. Was kommt als nächstes? Bin gespannt wer als nächstes „mehr StudiVZ“ zelebriert.
Fienes Fünf Fav für Freitag #LinkInBioDienste
Kategorie in dieser Woche: Services, mit denen ihr eure eigene Link-in-Bio-Seite anlegen und pflegen könnt. Als Follower-up zu Future of Geocities.
Es muss ja nicht immer Linktree sein. Es gibt viele Alternativen – auch auf die man vielleicht gar nicht direkt kommt. Meine Link-in-Bio-Seite habe ich direkt hier in WordPress angelegt. Gerade bloggte ich ja schon über blogger.com und wie gut sich der Dienst auch für eine Link-in-Bio-Seite eignen würde. Hier sind fünf weitere Services, die ich euch vorstellen möchte:
1.) HeyLink.me hat das Motto: Ein Link für alles. Es gibt 100 App-Module, die wir einbauen können. Eigene Bücher bewerben, Lebenslauf anzeigen oder Werbebanner integrieren. Kostenlos oder 5,26 Euro/Monat.
2.) Campsite.bio legt den Fokus auf schnelle Ladezeiten und eine gute Convertierung von Usern zu Kunden. Interessant ist der Auto-Pilot, der dynamische oder zeitliche Widgets steuert. Dazu gibt es ausführliche Insights. Kostenlos oder 7 Dollar / Monat.
3.) Later’s Link in Bio ist ein Nebenprodukt zur Social-Media-Suite von Later.com. Das lässt sich aber auch alleine nutzen und ist komplett kostenlos. Es gibt vielleicht nicht so viele Widgets und Module, dafür eine Insta- und TikTok-Feed-Integration. Die Feedpostings können automatisch angezeigt werden – ergänzt um den wichtigen Link.
4.) Many.bio verspricht, dass wir in drei Minuten eine eigene Micro-Seite anlegen können. Und auf den Landingpages liegt auch der Schwerpunkt – sei es zum Kontaktaufbau oder Verkauf. Über ein Multi-Site-Dashboard können mehrere Micro-Seiten zentral gesteuert werden. Die kostenlose Version hat bereits einen großen Funktionsumfang. Pro kostet 5 Euro im Monat.
5.) Canva.com überrascht dich jetzt vielleicht. Aber wenn du den Grafik-Dienst gerne nutzt, könnte dieser auch für deine Link-in-Bio-Seite eine ernsthafte Alternative sein. Wähle als Format dazu einfach „Webseite“ und sowohl über die Vorlagen als auch über die Elmente gibt es viele Templates für eine Link-in-Bio-Seite. Wenn du die Webseite fertig gestaltet hast, kannst du die sogar direkt über Canva publizieren. Du erhältst einen Link zum Teilen der Webseite – und das ist dann auch schon direkt dein Link-in-Bio.
Unser Blog soll schöner werden (9): Blogger.com heute vor 25 Jahren gestartet
Ein Vierteljahrhundert Social Media.
Am 23. August 1999 startete Pyra Labs Blogger.com, meldet das Web Design Museum. Die neue Blogging-Plattform gehörte zu den ersten Blog-Diensten und gewann in den folgenden Jahren viele Nutzer. Im Februar 2003 wurde Blogger.com von Google gekauft, was damals eine ganz schön große Sache war.
Als ich 2001 mein Blog startete, habe ich auch Blogger.com benutzt. Ich erinnere mich noch, dass Blogger.com HTML-Dateien generiert und dann via FT P auf meinen Server übertragen hat. Passend zu diesem Jubiläum habe ich ein paar alte Screenshots herausgesucht. Im Rahmen meiner kleinen #UnserBlogSollSchönerWerden -Serie passt es also, wenn wir uns heute etwas Nostalgie gönnen.
Beim zusammenstellen der Screenshots habe ich noch eine kleine Überraschung erlebt, wie ihr gleich sehen werdet.
Blogger.com im Jahr 1999.
Blogger.com im Jahr 2001.
Mein Blog im Jahr 2001.
Blogger.com im Jahr 2024.
Tatsächlich, den Dienst gibt es heute noch. Wenn ihr euch mit eurem Google Account bei Blogger.com einloggt, könnt ihr ein oder mehrere Blog starten, die dann unter blogspot.com abrufbar sind. Das tolle ist: Google verlangt für das Hosting überhaupt kein Geld, sondern bietet sogar über Ad-Sense die Möglichkeit an, Werbeanzeigen zu integrieren und so ein bisschen zu verdienen.
Die Blog-Oberfläche ist sehr übersicht, aber das Design ist super flexibel. Der Blog-Editor ist hat alles was man braucht. Ich muss sagen, diese Wieder-Entdeckung ist wie ein kleines Überraschungs-Geschenk zum Jubiläum. Ich hatte gar nicht auf dem Schirm, dass man mit Blogger.com nicht nur Blogs, sondern auch kleine Seiten hervorragend zusammenbauen kann — ohne programmieren + kostenlos.
Wenn ihr also das nächste Mal eine kleine Seite basteln wollt, denk doch an das gute alte Blogger.com. Und wo es diese Woche hier im Blog doch um Link-in-Bio-Seiten geht: auch die können wir mit Blogger.com wunderbar direkt im Browser erstellen.
Paywall adé: „The Headlines“-Podcast der New York Times jetzt für alle
Seit vorletzter Woche gibt es den New-York-Times-Podcast The Headlines auch für Nicht-Abonnenten zu hören. Er ist jetzt in den wichtigsten Podcast-Apps zu finden. Mit diesem Schritt hat wohl niemand gerechnet, passt die Entscheidung doch nicht zur sonst bekannten Podcast-Strategie der NYT. Was steckt dahinter?
Der Morgen-Nachrichtenpodcast startete Mai 2023 als exklusives Format für NYT-Abonnenten, das bisher werktäglich in der damals ebenfalls eingeführten New-York-Times-Audio-App (iOS) und auf der regulären Webseite und App abrufbar war.
Im Gegensatz zum Flaggschiff-Podcast The Daily mit einem Schwerpunktthema, gibt The Headlines in maximal 10 Minuten einen Nachrichtenüberblick zur Lage am Morgen (bei uns am frühen Nachmittag) und taucht bei drei Themen über die Schlagzeile hinaus in die Meldung ein. Schnell wuchs eine Hörerschaft, die The Headlines in ihre Morgen-Routine integrierte und so einen Grund hatte, täglich in der Audio-App vorbei zu schauen. Davon profitierten auch die anderen Podcasts. Als freier Podcast hat The Headlines jetzt jedoch eine andere strategische Aufgabe.
Kontext zur Entscheidung
- Vor einigen Wochen berichtete das Wall Street Journal eine neue Paywall-Strategie der New York Times für die eigenen Podcasts (Hintergrund). Diese gehen komplett (oder zumindest die älteren Episoden) hinter die Paywall, um das Digitalabonnement der NYT zu stützen. Die Podcasts sollen so das Content-Bundle vergrößern und attraktiver machen.
- Die Audio-App hatte zum Jahreswechsel sieben Monate nach dem Start eine Million Downloads (Hintergrund). Zusammen mit den freien Podcasts werden monatlich 110 Millionen Audio-Inhalte der New York Times abgerufen.Im zweiten Quartal 2024 sind branchenweit die Podcast-Werbeumsätze laut Magellan um 22% im Vorjahresvergleich gewachsen – die Zahl der Werbebuchungen um 20%. Pro Stunde gibt es im Schnitt 4,3 Minuten Werbung.
Warum gibt die NYT The Headlines für alle Podcast-Apps frei?
Einen Grund nannte die NYT in der Ankündigung vage in einem Nebensatz. Der Podcast solle „in dieser beispiellosen und schnelllebigen Nachrichtenlage vielen weiteren Zuhörern zugänglich“ gemacht werden. Im Jahr der US-Präsidentschaftwahl ist das Interesse an Nachrichten groß und der Podcast zahlt auf das Markenimage der NYT ein.
Aber das alleine dürfte nicht ausschlaggebend gewesen sein. Es gibt viel strategischere Gründe:
- Da der Großteil der NYT-Podcasts hinter die Paywall wandern, geht die Gesamt-Audio-Reichweite zurück. The Headlines kann dies -wenn auch nicht komplett- kompensieren. Die Reichweite ist wichtig, um die zwei wichtigsten strategischen Ziele (Werbeerlöse & Digital-Abos) erfolgreicher zu verfolgen.
- Die NYT nutzt die Podcasts nicht für ihr Digital-Abo, sondern auch für Audio-Werbung. Da der Werbemarkt weiter stark ist, ist The Headlines ein guter Ersatz für die neuen Paywall-Podcasts.
- Als tägliches Format hat The Headlines auch großes Potential, ein wichtiger Baustein im Digital-Abo-Funnel zu werden. Bisher unerreichte Personen können an die NYT, ihre Themen und Journalist*innen gewöhnt und vielleicht am Ende sogar als Abonnenten gewonnen werden.
Was wir uns abgucken können:
- Einzelne Podcasts hinter eine Paywall zu packen macht nach wie vor wenig Sinn. Am Besten funktioniert ein Freemium-Modell. Die normale Ausgabe gibt es frei für alle und wird durch Werbung monetarisiert. Eine aufgewertete Ausgabe gibt es für zahlende Hörer*innen – die kann je nach Format aus Werbefreiheit, einem Frühzugriff, Bonus-Inhalten oder Archivzugriff bestehen.
- Für Medienhäuser mit mehreren Podcasts kann es Sinn machen, Formate exklusiv für Digital-Abonennten anzubieten. Hier eignen sich abgeschlossene oder serielle Formate. Wichtiger ist zunächst jedoch ein oder mehrere freie Podcast-Angebote um eine Audience aufzubauen, die Reichweite vermarkten zu können und regelmässig auf die Vorteile des Digital-Abos hinweisen zu können.
Lust mit mir öfter in Podcast-Strategien einzutauchen? Dann empfehle ich dir meinen Podcast-Newsletter:
Neues von meinem Chatbot
Was bisher geschah: Mein erstes Mal: Einen eigenen Chatbot programmiert & Mein Projekt: Der Kontakt-Blog-Bot
Im April habe ich euch mein persönliches Chatbot-Projekt vorgestellt. Heute gibt es ein Update, denn: Endlich könnt ihr den Chatbot auch ausprobieren. In den letzten Wochen habe ich mich viel mit Grundlagen und Einsatzmöglichkeiten beschäftigt. Dabei habe ich aus einigen Ideen drei konkrete Konzepte entwickelt, die ich in den nächsten Schritten anbieten kann:
- Ein Chatbot für Weblogs oder persönliche Seiten, wenn mein persönliches Projekt aufgeht
- Ein Chatbot für Podcasts und Newsletter, der das Wissen der bisherigen Episoden oder Ausgaben zugänglich macht
- Ein Chatbot für Radiosender, der sich um alle Anfragen der Hörer*innen kümmert
Für die drei Chatbot-Angebote ist natürlich wichtig, wie sich mein Projekt-Bot jetzt im öffentlichen Test schlägt, welche Funktionen gut ankommen und wirklich einen Mehrwert bieten. Ein paar Dinge habe ich am Konzept verändert:
- Der Kontakt-Blog-Bot soll nicht nur einen Schwerpunkt auf den Kontaktanfragen haben, sondern auch meine Inhalte (vor alle aus dem Archiv) zugänglicher machen („algorithmische Leseberatung“). Auch überlege ich noch Engagement-Elemente, die den Austausch zwischen euch und mir fördern. Insgesamt also ein Weblog-Bot, oder gar ein Fiene-Bot?
- Zum Erfolg des Bots gehören nicht nur die Funktionen mit Mehrwert, sondern auch eine Story. Was ist das für ein Bot? Ein Digi-Daniel als Alter-Ego? Ein ganz anderer Character? Wie ist der POV zu mir und zu euch. Wenn die Story sitzt, macht das den Bot likeable.
Neugierig? Den Fiene-Bot könnt ihr jetzt testen. Ihr findet ihn direkt auf meiner Link-in-Bio-Seite danielfiene.com/hello/ oder rechts unten, wenn ihr auf das Klammer-Icon klickt.
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