(Foto by MGNS)
Schön war es bei den Bloggern 2014. Die Nachberichte folgen. Das waren die Nominierten.
(An dieser Stelle gab es den Videoplayer zur Live-Ãœbertragung, aber die verschwindet wie gewohnt immer wieder aus dem Netz)
von Daniel 1 Kommentar
(Foto by MGNS)
Schön war es bei den Bloggern 2014. Die Nachberichte folgen. Das waren die Nominierten.
(An dieser Stelle gab es den Videoplayer zur Live-Ãœbertragung, aber die verschwindet wie gewohnt immer wieder aus dem Netz)
Eine gute Stunde mit Daniel — als Video, Audio-Podcast, Text und PDF-Präsentation.
Du wählst dein Wunschthema und bestimmst dein Tempo.
Media Creator und Journalist mit Schwerpunkt Digitales und Medienwandel. Sowie Digitalstratege für Medien, Podcasting und Audience Engagement. Kann ich bei einem eigenem oder redaktionellem Projekt unterstützen?
von Daniel 40 Kommentare
In der Facebook-Gruppe „Du bist Düsseldorfer, wenn ….“ ist mir folgendes Posting aufgefallen:
…Du Dir auf Antenne Düsseldorf immer wieder dieselben 7 Songs anhören musst. Rauf und runter. Der eine braucht Luft und die Zweite singt wie eine Ziege. Phil Collins und James Blunt wohnen in einer Zweier-WG mitten im Studio. Wir sollten alle was sammeln, um dem Sender endlich eine 2. CD zu kaufen. 😣 – Link
Für das Posting gibt es viele Likes und viele Kommentare. Ich kann viele Punkte aus Sicht der Hörer im ersten Moment nachvollziehen. Aber ich bin auch auf viele Aussagen und Vorurteile gestoßen, die einfach falsch sind. Vielleicht erklären Radiosender nicht gut genug, warum die Musik so gespielt wird, wie sie gespielt wird.
Vor zehn Jahren habe ich meine Ausbildung zum Redakteur (Volontariat) bei Antenne Düsseldorf gemacht. Seit einigen Jahren bin ich zur Rheinischen Post gewechselt, moderiere aber noch weiter montags die „Sendung mit dem Internet“. Ich bin aber auch im öffentlich-rechtlichen Radio unterwegs und habe viele andere Privatsender gesehen. Während meiner Ausbildung hatte ich ein sehr gutes Seminar bei der Musikchefin eines großen Berliner Privatradios. Dort habe ich sehr viel über Musikplanung gelernt. Das Prinzip ist bei allen großen Sendern gleich – auch wenn sie sich in Details unterscheiden. Was ich gelernt habe: Was aus der Sicht des einzelnen Hörers vielleicht keinen Sinn macht, macht aber aus Sicht der gesamten Hörerschaft Sinn.
Ich möchte gerne ein paar Behauptungen aus der Facebook-Diskussion kommentieren. Ich glaube andere Radiokollegen -egal ob öffentlich-rechtlich oder privat— kennen die gleichen Kommentare. Die Sendernamen hier im Blog lassen sich durch jeden größeren Sender austauschen. Das ist natürlich kein offizielles Statement eines Senders, aber ich denke ich kann so der Diskussion etwas helfen:
Ich kann die Kritik an der Musikauswahl eines Radiosenders verstehen. Aber eine Wette: Wenn alle Kritiker aus der Facebook-Diskussion ihre Lieblingstitel auflisten würden, finden wir mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten. Ihre einzige Gemeinsamkeit ist die Kritik an der Musikauswahl des Radios. Ich bin aber auch froh, dass es diese Kritik gibt. Wie schlimm wäre es, wenn bei jedem Song eines Senders alle Beifall klatschen würden.
Es gibt aber eine Menge Leute die Tag für Tag gerne ihr Radioprogramm einschalten. In Deutschland wird noch immer sehr, sehr, sehr viel Radio gehört. Auch wenn man als Wort-Redakteur manchmal die eigene Arbeit als das Maß aller Dinge hält, muss ich zugeben: Das liegt auch an der professionellen Arbeit der Musikredaktionen.
Foto: Shutterstock / Dark Moon Pictures
Eigentlich mag ich Samstage. Wenn es nicht die Tage wären, an denen im Internet nichts los ist. Schaue ich bei großen und kleinen Seiten in die Statistiken, kann man die Samstage oft schon erraten. Wenn ihr also mal etwas im Netz verstecken möchtet, solltet ihr es an einem Samstag veröffentlichen. Die Chance steht gut, dass es kaum jemand mitbekommt. Gefühlt passiert am Samstag im Internet nichts. Aber warum ist das eigentlich so?
Nicht wenige müssen am Samstag arbeiten, vermutlich sind sie die einzigen treuen Online-Konsumenten, die hier und da ihr Smartphone herausholen, um die Zeit bis zum Feierabend zu verkürzen. Wer sein Wochenende normal genießen kann ist nur am Samstag alles andere als in Surflaune. Vielleicht frühstückt man noch in Ruhe, aber dann warten noch die ganzen Einkäufe und Erledigungen. Viele machen ihr Housekeeping. Sport und Verabredungen mit Freunden werden auch noch eingeplant. Und die Abende sind meist auch schon seit Wochen vorausgeplant.
Vor lauter Samstagsaktivitäten bleibt keine Zeit für Displays. Sozusagen ein Sonntag für das Gehirn. Am echten Sonntag hat man dann wieder mehr Zeit für sich selbst. Zeit für ein langes Frühstück, Zeit für die Couch und Zeit für die Familie (in deren Umfeld man sich ja häufig auch schnell hier und da im Smartphone verliert). Man hat wieder Lust Texte zu lesen, zu stöbern, die Lieblingsblogs zu besuchen und ob man sonst irgendwas in der Welt verpasst hat.
Aber auch bei den anderen Medien ist der Samstag ein Ruhetag. Ich habe meine Radiosendung am Samstagvormittag geliebt. Der Samstagvormittag im Radio war immer eine verspätete Primetime. Man hat die Leute beim Frühstück und auf den Weg in die Stadt begleitet; Mittags ist aber immer Schluss gewesen. Die Mitmachraten und Einschaltquoten gehen deutlich zurück. Das Fernsehen spielt wenn dann abends eine Rolle. Selbst die Fußballbundesliga belebt Radio, TV und Online nur zu einem Teil. Die moderne Tageszeitung von heute ist vorsichtshalber auf das ganze Wochenende ausgelegt.
Für mich ist der Samstag der Tag mit den meisten Brüchen in der Mediennutzung. Vielleicht mag ich deswegen den Samstag so gerne.
Foto: CC BY 2.0 Flickr.com / starmanseries
Auch 2018 gibt es freitags wieder den #Bröcast. RP-Chefredakteur Michael Bröcker und ich bringen uns wie gewohnt wöchentlich ein Thema. In der ersten neuen Ausgabe geht es erst einmal um die Agenda 2018. Also ein ganz einfaches Unterfangen. Welchen Anspruch sollte ein regionales Nachrichtenmedium haben? Bröcker fällt direkt das Stichwort „Machine Learning“ ein. Welche Artikel können von Robotern geschrieben werden? Welche neuen Freiräume und Möglichkeiten entstehen für Journalisten? Michael meint: Auf jeden Fall sollte ein regionales Medium den Anspruch haben, im Jahr 2018 einen persönlichen Assistenten für die Menschen in der eigenen Region zu liefern. Wenn das nicht mal ein Arbeitsauftrag ist. Hier geht es zu unserer aktuellen Podcast-Episode:
Holt euch den Bröcast bei iTunes oder per RSS.
P.S.: Was wir im Podcast ganz vergessen haben: Uns über das aktuelle Zitateranking für 2017 zu freuen. Wir sind weiter das meistzitierte Regionalmedium.
Unser Chefredakteur @MichaelBroecker: „Wir freuen uns! Die Rheinische Post war auch im Jahr 2017 die mit den meisten exklusiven Nachrichten in anderen Medien zitierte Regionalzeitung in Deutschland.“ pic.twitter.com/DFoqnKaWw2
— Rheinische Post (@rponline) January 5, 2018
Youtube startete einen Audio-Ableger, Spotify startet einen Radiosender, Intel fast vom Markt nach Chip-Sicherheitslücke verschwunden, Facebok stoppt seinen Newsfeed, das NetzDG sorgt für massiven Órger, Overblocking wird Unwort des Jahres 2018, Dieter Bohlen hört mit „Deutschland sucht den Superstar“ auf und geht zu SAT.1 Gold, Rheinland-Pfalz wird zum Medien-Model-Bundesland, der Playboy stellt sein gedrucktes Heft ein, Telekom kauft Sky, Facebook kauft sich die Fußball-Bundesliga-Rechte, Investor Peter Thiel startet FOX-News-Konkurrenten Gizmodovision und erhält Honest-Media-Preis von Donald Trump, Springer-Chef Mathias Döpfner wird Intendant des Saarländischen Rundfunks. Was war das für ein verrücktes Medienjahr.
Dennis Horn, Herr Pähler und ich präsentieren euch den Jahresrückblick 2018 – jetzt in der neuen Podcast-Ausgabe von Was mit Medien bei Deutschlandfunk Nova. Hier geht es zur Sendungsseite. Die Ausgabe könnt ihr euch im Web, bei iTunes oder Spotify direkt anhören. Oder hier im Player:
Foto: CC BY 2.0 Flickr.com / Marco Verch
Dieser Vortrag hat mich sehr bewegt. Zum ersten Mal erzählt Richard Gutjahr auf einer Bühne, wie er zum Opfer einer Weltverschwörungsszene wurde. Nachdem er vom Attentat in Nizza und dem Amoklauf von München für die ARD berichtete, wurden er und seine Familie zur Zielscheibe von irgendwelchen Idioten, die ständig Lügen und Fake News über ihn verbreiteten. Im Vortrag zeigt er einen Zusammenschnitt von Youtube-Videos, vermutlich nur die Spitze des Eisbergs. Ich kenne Richard seit Jahren, wir haben oft zusammengearbeitet und sind mittlerweile befreundet. Diese Seiten des Netzes und der Gesellschaft machen mich wütend.
Als ich den Link zum Video twitterte, antwortete Nicola Wessinghage etwas sehr wichtigtes: „Auch bei #HateSpeech Verschwörungstheorien und Antisemitismus wird den Tätern viel Raum und Aufmerksamkeit geschenkt. Es ist wichtiger, die Opfer zu hören – und gut, dass @gutjahr diese Tortur öffentlich macht.“ (Link)
Ich glaube, das Thema ist noch lange nicht auserzählt. Ich hoffe, wir werden noch mehr von Richard über seine Aufarbeitung hören.
Belinda Belger meint
Ich stimme für Mareice und ihren sehr wertvollen Blog kaiserinnenreich.de
Viele Grüsse
Belinda