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Das Ende der Sendung mit dem Internet
Wie hört man eigentlich auf?
An der Antwort haben sich schon viele die Zähne ausgebissen. Den perfekten Zeitpunkt gibt es vermutlich nicht – man kann ihn höchstens verpassen. Von daher habe ich mir überlegt: Ich höre einfach auf.
Wer nach den Sommerferien durch Düsseldorf fährt und sein Radio auf Antenne Düsseldorf stellt, hört nach 18 Uhr nichts mehr mit dem Internet: Nach zehn Jahren haben wir die Sendung mit dem Internet beendet.
Vor der Sommerpause haben wir noch das Jubiläum gefeiert. 2009 haben Franziska Bluhm (damals CvD bei RP ONLINE) und ich die erste Ausgabe moderiert und uns jetzt noch einmal zusammengefunden (siehe ihr Blogbeitrag). Da ist mir erst einmal aufgefallen, wie perfekt die Sendung sich noch anfühlt: Es gibt ständig technischen Wandel, der erklärt werden will. Bei uns in der Stadt gibt es außerdem viele digitale Köpfe, deren Projekte, Unternehmungen und Gedanken vorgestellt gehören. Das hat sich nach zehn Jahren nicht abgenutzt. Im Gegenteil.
Trotzdem ist jetzt Schluss.
Ich finde: Man kann ganz bescheiden auch etwas stolz sein, zehn Jahre ein Format moderiert und betreut zu haben. Über Innovation sollte man nicht nur berichten, sondern es auch als Ziel haben selber innovativ zu sein. Das geht nicht, wenn alles wie immer weiter läuft. Deswegen ist das Ende der Sendung mit dem Internet für mich ein guter Abschluss.
Ich bedanke mich herzlich bei Franzi, Katrin, Johanna und Henning für die Mit-Moderation und viele tolle Stunden im Radio und drumherum — und natürlich auch beim Antenne-Team, welches auch tatkräftig immer wieder mit angepackt hat. Bei Michael Mennicken, der als alter Chefredakteur die Sendung mit aus der Taufe hob und bei Christian Zeelen, der als aktueller Chefredakteur die Sendung weiter pflegte.
Ich werde die Sendung, die Gäste, die Hörer vermissen. Aber das ist ja auch ein schönes Gefühl. Vielleicht hört das nie auf.
Kennt ihr schon Swoot, das neue soziale Netzwerk für Podcast-Hörer?
Die Suche nach der perfekten Podcast-App ist für mich eine unendliche Geschichte. Die von Michael Ende ist lahm dagegen. Ich habe viele Apps probiert, um am Ende doch wieder bei der Podcast-App von Apple zu landen. Obwohl diese so furchtbar ist. Aber vielleicht ändert sich das jetzt.
Letzten Donnerstag ist Swoot von den Machern der App Hipchat an den Start gegangen. Nachdem Pete Curley und Garret Heaton Hipchat an Atlassian verkauft haben, beschäftigen sie sich jetzt mit der Podcast-Branche. Für ihre neue App haben Investoren laut Techcrunch schon drei Millionen US-Dollar beigesteuert.
Swoot ergänzt die klassischen Podcatcher-Funktionen um ein soziales Netzwerk: Ich kann andere Podcast-Hörer suchen, ihnen folgen und sehe nicht nur welche Podcasts sie abonniert haben, sondern auch in einer Timeline, welche Episoden sie gerade hören. Unter swoot.com/fiene findet ihr mein Profil. Es gibt auch einen Discover-Bereich, der populäre Inhalte vorschlägt.
Es ist natürlich spannend zu sehen, welche Podcasts andere Personen wirklich hören. Die App ist sehr übersichtlich gestaltet, das Hinzufügen von Podcast-Abos sehr einfach, die Suche elegant gelöst. Auch das Anlegen eines eigenen Profils läuft geschmeidig: Über Facebook und Twitter kann man nach Freunden suchen — theoretisch über das Adressbuch auch, aber das geht für mich gar nicht. Auch bestehende Abos aus anderen Podcast-Apps können übernommen werden.
Ich wußte gar nicht, dass ich ein soziales Netzwerk rund ums Hören brauche. Aber das ist vielleicht auch der Reiz. Ob auf der Plattform am Ende Earfluencer entstehen?
Auf der anderen Seite: Will man überhaupt, seinen Hörkonsum so transparent machen? Was ist, wenn Swoot sehr populär wird und sich Podcaster Spielchen überlegen, wie sie den Algorithmus austricksen um prominent ausgespielt zu werden? Sicher gibt es dann Podcasts, die Tipps zur Audio-Engine-Optimization geben.
Aber erst einmal heißt es für mich: ausprobieren und Podcasts hören. Und die Effekte des Netzwerkes beobachten. Nicht, dass ich dadurch am Ende neue, tolle Podcasts finde. Wenn ihr auch so neugierig seid: Die App gibt es für iOS und Android.
Ich bin froh, dass ich über einen Tweet von Sachar, der wiederum in Cachys Blog drauf aufmerksam wurde, auf Swoot gestoßen bin. Wenn ich mit Swoot jetzt auch noch besser Podcasts hören kann, dann hat endlich auch die unendliche Suche nach der perfekten Podcast-App ein Ende.
So könnt ihr bei der #SXSW 2019 dabei sein
Howdy aus Austin!
Ich melde mich aus der texanischen Hauptstadt. Zum neunten Mal besuche ich die South-by-Southwest Interactive. Das Festival ist inzwischen zur weltweit größten Digitalkonferenz angewachsen. Das ist für mich eine jährliche Standortbestimmung in der digitalen Welt. Was treibt an? Was verändert sich? Was sorgt für Falten auf der Stirn?
In den kommenden sieben Tagen melde ich mich täglich mit einem Morgen-Podcast zur texanischen Zeit – also zur deutschen Zeit am Nachmittag. Ihr hört Stimmen von Deutschen, was sie bisher erlebt haben und was an dem Tag wichtig wird. Nicht nur für Deutsche auf der South-by, sondern auch für Neugierige in good old Germany.
Das kleine Popup-Projekt gibt es als Podcast und als WhatsApp-Sprachnachricht. Wie genau? Das steht kurz hier. Die erste Folge ist auch schon online: Die findet ihr hier.
Wenn ihr Deutsche auf der South-by kennt und das Projekt mögt, würde ich mich freuen, wenn ihr ihnen den Podcast empfehlt 🙂 Und wenn ihr Feedback habt, freue ich mich natürlich auch. Bleibt neugierig!
Lob durch Spiegel Online
Wenn ich mich gleich auf den Weg nach Köln zur ersten Ausgabe des Jahres von „Was mit Medien“ mache, dann ist mein Grinsen etwas größer als sonst. Zum Jahreswechsel sind wir vom Kultur-Ressort bei Spiegel Online geadelt worden.
Die Kollegen haben die besten Filme, Musik, Bücher, Games und Podcasts des Jahres 2018 ausgesucht, die sich ihrer Meinung nach aus der Masse herausgehoben haben.
Vor „Fest & Flauschig“ (!), sogar vor The Daily (!!) und völlig zu Recht nach „Eine Stunde History“ sind wir mit „Eine Stunde Was mit Medien“ auf Platz 4 der Podcast-Liste gelandet. Danke an die Jury!
Unaufhörlich bespricht dieser Podcast die Medienthemen der Woche. Mal mit Nerd-Charme, oft in einer Hier-kommt-die-Maus-Erklärversion. Nicht nur für Medienmacher (aber wer ist das nicht?).
Spiegel Online – Kulturredaktion.
Das Lob hat uns wirklich beflügelt – nach der Veröffentlichung sind auf Platz 34 der deutschen iTunes Podcast-Charts hochgeklettert. Wenn ihr ihn noch nicht habt, bei Deutschlandfunk Nova könnt ihr ihn einfach abonnieren.
Auf in ein neues, spannendes „Was mit Medien“-Jahr!
Machen ist wie wollen – nur krasser
RP-Kollege Martin Bewerunge hat einen wunderbaren Text über den Unsinn von Neujahrsvorsätzen geschrieben und motiviert nebenbei einfach mal zu machen:
Wie sehr die Aussage stimmt, kann jeder sofort nachvollziehen, der theoretisch sein Büro auch mit dem Fahrrad statt mit dem Auto erreichen könnte – und es diesmal wirklich tut.
„Machen ist wie wollen – nur krasser“ bei RP ONLINE
Das erinnert mich auch an eine Schwäche der digitalen Produktivitätsszene: Viele verlieren sich so sehr in neuen Systemen und Methoden, räumen auf und um, erstellen Listen und Pläne, benötigen hierfür viel Zeit … die man eigentlich schon zum Machen hätte nutzen können.
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