Da sitze ich nun. Mein erster Tag auf der Next Conference liegt hinter mir. Mein erster Next-Tag überhaupt. In den letzten Jahren ist diese Konferenz von Sinner Schrader an mir vorbei gegangen. Zufrieden sitze ich hier, wegen der sehr guten Organisation, wegen des frischen Stils und wegen des genialen Mottos: Data Love! Die Liebe zu Daten. Das derzeit perfekte Thema. Nur: Ich habe es noch nicht geschafft, mein meta-journalistisches und mediales Interesse mit dem Takt der Next-Inhalte zu synchronisieren. Ich habe viele interessante Dinge gehört. Viel über Gesamtzusammenhänge im Netz nachgedacht und aktuelle Prozesse gedanklich mit mir disktuiert, aber die Frage nach dem „What’s next“ wurde mir nicht beantwortet. Hier sind meine Notizen vom ersten Tag.
Peter Vesterbacka, Macher von Angry Birds. Er und sein Team machen seit 2003 Spiele. Angry Brids war das 52. Spiel. Die Lernphase für das perfekte Spiel war entsprechend lang. Also: Geduldig sein.
Andrew Keen (@ajkeen). In der Zukunft wird alles um uns herum im Internet stattfinden. Daten werden das neue ×l sein. Das ist der Rohstoff, der in Zukunft Millionäre macht (was ja auch schon geschehen ist). Privacy wird es in dieser Welt nicht mehr geben, obwohl uns niemand zwingt, die Web-Dienste zu nutzen. In der Facebook- und Twitter-Welt kann man sich im Netz nicht mehr verstecken. Das können nur noch Künstler. Die erschaffen auf diesen Netzwerken einen künstlichen Charakter. Wenn Daten das neue ×l sind, dann bekommt Privacy einen ganz neuen Wert. Immer mehr Menschen möchten (künftig) nicht mehr an diesen Netzwerken teilnehmen. Wir müssen uns entscheiden, wie weit diese neue Welt gehen möchte. Es wird eine Bewegung geben, die diesem „neuen ×l“ wiederstehen möchte.
Euro Beinat (Current City Foundation). 2010 haben wir haben 2 Milliarden Internetuser. 2020 haben wir 50 Milliarden Geräte, die mit dem Internet verbunden worden ist. Hal Varian (Googles Chef ×konom): „The sexy job of the next ten years will be statistician.“ Visualisierung wird sehr wichtig. Viele Sachen lassen sich schon mit bereits vorhandenen Daten erstellen. So läßt sich sehr anschaulich zeigen, wie enorm der Anstieg des SMS-Versands in Amsterdam rund um Neujahr aussieht:
Christopher Osborne (ITO World) stellt seine Firma vor, die Transportdaten visualisiert. Ein beeindruckendes Beispiel der OpenStreetMap läßt sich für die Zeit nach dem Erdbeben in Haiti zeigen:
Beschreibung: „A visualisation of the response to the earthquake by the OpenStreetMap community. Within 12 hours the white flashes indicate edits to the map (generally by tracing satellite/aerial photography). Over the following days a large number of additions to the map are made with many roads (green primary, red secondary) added. Also many other features were added such as the blue glowing refugee camps that emerge. A lot of these edits were made possible by a number of satellite and aerial imagery passes in the days after the quake, that were release to the public for tracing and analysis“. Siehe auch deren Blogeintrag. Spannend auch RadarVirtuel.com
Stefan Wehrmeyer (@stefanwehrmeyer) demonstriert Mapnificent. Das Tool zeigt wirklich an, wieviele Hotels in 15 Minuten Reichweite sind, oder wie weit man es 30 Minuten überhaupt schafft. Das ist wirklich cool und gibt es für viele Städte. Mein Tipp des Tages!
Raul Krauthausen (@raulde) hat sein Projekt wheelmap.org präsentiert, auf dem Informationen über die Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer gesammelt werden. Das Projekt gibt es in einigen Sprachen – jetzt auch auf Klingon!
Oliver Reichensteins (@ia) Regel: Less Input, more Output. Viele Nutzer wissen nicht, was eine gute Typographie ist. Aber wenn sie diese in der Hand haben, fühlen sie das. Er und seine Leute haben die schicke Writer-App für das iPad erstellt. Bald gibt es die App auch für den Mac. Die hat er heute zum ersten Mal gezeigt.
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