Montag, der zweite Tag der DLD Confernce, hat den Gästen viel Input mitgegeben. Schön fand ich den Titel des Panels „The Link Society“. Matt Cohler von Facebook hat ein Wort gegen „Social Networking“ gesprochen. XING und Facebook seien gar nicht vergleichbar – nicht nur die Zielgruppe sei anders, sondern auch die Art der Arbeit. Von Lars Hinrichs, Mr. XING formerly known as OpenBC, habe ich einfach mal den simplen Satz „Just do it!“ abgespeichert. Es ging um gute Ideen, neue Projekte und potentielle Geschäftsfelder. Interessant: Hinrichs betonte, dass das persönliche Netzwerk immer wichtiger wird. Schließlich arbeitet man heute nicht mehr ein Leben lang in einer Firma, sondern wechselt alle paar Jahre. Da hilft das eigene Netzwerk.
In Was mit Medien haben wir uns im letzten halben Jahr sehr viel mit der Zukunft des Fernsehens beschäftigt. Bart Becks von SBS Broadcasting hat in dem Panel „Where is the Audience?“ eine Einblick nach Belgien gegeben: 10 % wird schon über IPTV geschaut. Das liegt vor allem an attraktiven Sportrechten. In Deutschland träumen Anbieter wie die Telekom von dieser Situtation noch. Auch von der Partie war Dave Morgan von Tacoda. Im Gesprächsteil über Finanzierungsmöglichkeiten hat er eine interessante Anmerkung gemacht: Zeitungen werden wegen ihrer Werbung gekauft. Wo gibt es die neuesten Sonderangebote, was sind die Produkte der Woche beim Supermarkt, wie laufen die Kleinanzeigen etc… wenn man jetzt auf eine Webseite geht, dann klickt die niemand wegen ihrer Werbung an. Niemand hat den Satz „WOW – I do love this advertising“ gehört … das Verständnis von Werbung muss also geändert werden, wenn Inhalte frei aber finanzierbar sein sollen.
Nicht unspannend finde ich das Ergebnis, dass „Planung nicht möglich“ ist. Vor einem oder zwei Jahren waren YouTube, MySpace und Co. überhaupt kein Thema. Worüber wohl bei der DLD Conference 2008 gesprochen wird?
Der Vortrag von Norman Foster über die Städte der Zukunft war sicherlich ein Höhepunkt der Konferenz. Mich hat seine Leichtigkeit in der Präsentation beeindruckt. Er gleitete nur so durch das Thema, baute hier und dort seine Projekte entlang des Themas ein. Er wird mit „Green is cool“ in allen Veröffentlichungen zitiert werden. Bis auf die Vortragsweise hatte seine Präsentation aber keinen Mehrwert für mich. An anderer Stelle wurde er sogar als zu „Selbstverliebt“ bezeichnet.
Mein persönliches Highlight war das Panel „Where are the Editors?“. Das politischste Thema bisher. Ich habe in einem Uni-Seminar mit Ludger Vielemeier mich mit dem Thema „Journalismus und der Irak-Krieg“ beschäftigt. Ariana Huffington ist eine sehr anerkannte Journalistin – in ihrem Blog schreibt sie sehr viel über dieses Thema. Der Fall Judith Miller und die New York Times, sowie die Veröffentlichung in der Washington Post seinen ein Tiefpunkt des Editorwesens in den traditionellen Medien gewesen. Aber trotzdem ist Huffington sich sicher, es wird immer Editoren geben. Nur: Es geht nicht nur darum, zwischen zwei Meinungen zu moderieren, sondern auch die „richtige“ Meinung zu benennen. Auf dem Podium gab es zwei Lage – David Sifry von Technorati macht uns alle zu Editoren. Die klassische redaktionelle Betreuung brauche man künftig nicht mehr, wie seine Seite Technorati zeigt. Ich wußte gar nicht, dass Craig Newmark von Craiglist so eine Zitatmaschine ist. Er hat eine mega erfolgreiche Webseite an den Start gebracht – und hat selbst Millionenschwere Übernahme-Angebote abgelehnt. Es geht ihm nicht ums Geld, sondern um die Sache. Seine „personal exit strategy from his business?“ – „Oh, it’s actually death!“
Für die W-Lan-Nutzerschaft: Am Nachmittag war das W-Lan komplett unbrauchbar. Nicht weil ix eine Steckdose gefunden hat, sondern weil alle ihre W-Devices nutzen wollten. Merken: Der Morgen eignet sich am Besten zum Bloggen. Links zu Namen und Seiten füge ich später ein…
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