Zwei Veranstaltungen mit viel Augenzwinkern und praktischer Nerd-Lebenshilfe haben mich auf dieser re:publica erfreut. Eine von denen ist der Vortrag „Wie man Leuten nichts beibringt“ von Kathrin Passig (Bekannt zum Beispiel vom Blog Riesenmaschine und durch das Buch Dinge geregelt kriegen — ohne einen Funken Selbstdisziplin) gewesen.
Das Problem hat ja zwei Seiten. Es gibt „Experten“ die ihr in den letzten 48 Stunden erworbenes Wissen über Quantenphysik der Umwelt mitteilen wollen, dabei aber eher das eigene Wissen vertiefen wollen und die Umwelt eher verwirren. Auf der anderen Seite wird man selbst als Nerd ständig für Probleme zurate gezogen oder fühlt sich verpflichtet einzuspringen, weil es die Umwelt erwartet. Hilft man falsch, bringt dies oft mehr Arbeit mit sich (nochmal erklären, selbstmachen oder Folgeaufträge)
Hier sind die Notizen zu Kathrins Vortrag.
A. Der falsche Anlass
– Kein Thema ist interessant. (Interesse ist seltsames und scheues Tier, das auf Umwegen zum Menschen kommt)
(„ansteckende Begeisterung“ wird öfter genannt als Begeisterung die tatsächlich tatsächlich ansteckt.)
– Kein Problem lösen, das der andere gar nicht hat.
– Kein Problem lösen, das der andere noch nicht erkannt hat. (Oft ein Prozess von Jahren!)
– Kein Problem lösen, das gar nicht gelöst werden soll.B. Die eigennützige Motivation
– Fürs eigene Lager rekrutieren
– Nachträgliche Prokrastiantions-Rechtfertigung
– Topcheckertum (Man will nicht, dass der andere etwas dazu lernt)
– Fickwunschverdacht (klassische gemischte Motivation – der unattraktive bekommt deutlich weniger beigebracht) (WordPress-Vergleich: Du brauchst jetzt nicht mehr WordPress zu können, du hast ja mich)C. Die ungeschickte Durchführung
– Andere Leute, andere Lösungen.
– Your’re doing it wrong!
– Objektorientiert Programmierung in 10 Minuten
(In den Kopf der meisten passen nur ein bis zwei kleine Einsichten pro Tag rein)
– Den Tachyonenfluxkomensator auf die vorderen Deflektorschilde umlenken
a) Auch bei selbstversändlichen Dingen nachfragen
b) Auf einer Art und Weise nachfragen, dass der Andere sich nicht dumm vorkommt („Haben Sie auch tatsächlich den Stromstecker vom Fernsehgerät eingestöpselt?“)
– Ich mach dir das mal schnellCheckliste (so bringt man Leuten dann doch was bei)
I. Abwarten, bis jemand ein Problem hat.
2. Abwarten, bis er das Problem erkennt. (Jahre)
3. Abwarten, bis er fragt. (Jahre)
4. Abwarten, bis man das Problem verstanden hat.
5. Das Problem lösen.
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