Meine Freunde mögen mich gerade nicht so sehr, weil ich bei Draw Something so ewig Zeit benötige, um ihre Zeichnungen zu erraten. Ich bitte um Verzeihung. Dieser digitale Freizeitstress … 😉
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Vorige Woche ging es für die siebenköpfige Nominierungskommission in Klausur! Für zwei Tage haben wir uns zurückgezogen und die Nominierten des Grimme Online Awards festgelegt. Das ist so, wie früher bei der Schülerzeitung: Zwischendrin hasst man sich dafür, dass das alles so tierisch Zeit aufwendig ist und man fragt sich, warum man so ein ehrenamtliches Projekt eigentlich macht; aber wenn das Ergebnis auf dem Tisch liegt, ist man stolz, glücklich und irgendwie auch um diverse Erkenntnisse reicher.
Das Nominierungsverfahren funktioniert so: Von den ca. 2.000 vorgeschlagenen Webseiten klopft das Grimme-Institut die Formalia ab und es bleiben ungefähr 260 Webseiten übrig. Die werden von jedem Kommissionsmitglied intensiv angeschaut und bewertet. Die ungefähr 50 Webseiten mit den besten Bewertungen werden dann an den zwei Sitzungstagen diskutiert. Es wird wie bei einer Casting-Show verfahren: Wir stimmen für das Weiterkommen der Webseiten und am Ende wird über die Nominierung abgestimmt (deswegen sind wir auch 7 Mitglieder). Mehr als die Hälfte der diskutierten Webseiten wird auch in der Regel nominiert. Ich fand die Diskussionen sehr hilfreich und auch erhellend. Jedes Nominierungskomissionsmitglied hat auch die Möglichkeit in die Liste der 2.000 Webseiten zu schauen und noch Webseiten in die Diskussion zu holen, die nicht innerhalb der Topbewertungen liegen. Das Verfahren habe ich als sehr fair empfunden und es ging stets um eine Sache: Wie steht es um die publizistische Qualität dieser Webseite. So soll es ja auch sein.
Ich würde euch ja gerne verraten, wen wir jetzt nominiert haben. Darf ich aber nicht. Am 8. Mai gibt es die Bekanntgabe in Düsseldorf.
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In dieser Woche hatte mein Smartphone-Reporter-Seminar an der FFH Academy Premiere. Für zwei Tage haben sich acht Radiomacher aus Deutschland, —sterreich und der Schweiz hier in Düsseldorf zusammen mit mir ganz intensiv damit beschäftigt, wie man mit dem Smartphone im multimedialen Einsatz als Reporter glänzen kann.
Auf dem Foto (mehr gibt es in einem Album bei Facebook) seht ihr Marc Wilhelm von HIT RADIO FFH und er stellt die Systemfrage: „Android oder iPhone – wir überlegen noch.“ Tatsächlich kristalierte sich im Laufe der zwei Tage schnell heraus, dass es für das iPhone derzeit einfach die besseren Apps für mobile Journalisten gibt. Aber es gibt auch Grenzen: Der gebaute Beitrag benötigt doch eine gehörige Portion Fingerspitzengefühl und aktuell ist der Griff zum Schnittprogramm auf dem Übertragungslaptop noch schneller.
Ich glaube aber, dass wir beim mobile Reporting noch in der ersten Entwicklungsstufe stehen. In zwei Jahren werden viele Kinderkrankheiten ausgemerzt sein und vor allem im Android-Bereich sehe ich die nächsten großen Entwicklungssprünge. Die Zahl der aktivierten Geräte explodiert gerade und das schafft einen Markt für journalistische Apps.
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Falls ihr euch wundert: Beim „Was mit Medien“-Podcast machen wir gerade eine kleine Frühlingspause.
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Kommentar der Woche: Die Freiheit ist eben kein Give Away. Diesen schönen Kommentar, habe ich tatsächlich in einer Kommentarspalte einer Nachrichtenseite gefunden. Konkret unter Sascha Lobos „Euer Internet ist nur geborgt“. Darin geht es um die Abhängigkeit, in die ich mich begebe, wenn ich bei Diensten wie Facebook, Twitter & Co. veröffentliche. Lobo preist das persönliche Blog auf dem eigenen Server hier sei die großmöglichste Freiheit gegeben. Im Prinzip hat Lobo recht. Ich finde: Es geht nichts über das eigene Blog. Nur: Die Empfehlungssysteme sozialer Netzwerke sind so selbstreferentiell, dass eigene Blogartikel es heute viel schwerer haben Aufmerksamkeit zu bekommen. Sie widersprechen auch dem Lesebedürfnis der Internetsurfer. Immer weniger werden Seiten abgesurft oder RSS-Reader gelesen, um neue Artikel zu entdecken. Man lässt sich die Artikel über die Empfehlungssysteme an sich heran tragen. Ich habe mir dazu ein paar Gedanken gemacht: Es müsste eine unabhängigen Dienst geben, der Aktivitäten von Webseiten mitteilt. Bloginhaber können eine Box in der Sitebar integrieren und Nutzer dieses Dienstes sehen dann in dieser Box, welche Blogs, denen sie folgen, gerade neue Artikel veröffentlicht haben. Mal angenommen ich folge Sascha Lobos Blogs und da er nur alle paar Wochen etwas schreibt, bekomme ich es trotzdem mit, weil Spreeblick eine Box hat, die mir Lobos Artikel anzeigt. Quasi ein viel einfacherer RSS-Reader, der direkt auf Webseiten eingebunden werden kann. Was meint ihr dazu? Könnte das Blogs wieder stärken oder ist das totaler Schwachsinn?
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