Wenn ich in einer anderen Zeitzone bin, ist das Aufwachen etwas besonderes. Was ist in der Zwischenzeit passiert, während ich schlief? Ein Moment der Anbindung, der tragisch sein kann. Besonders schlimm war es im März 2011. Die Nuklearkatastrophe von Fukushima.
Ich erinnere noch noch genau. Mit einigen Freunden besuchte ich die „South-by-Southwest Interactive“ in Austin / Texas. Mit Igor teilte ich mir ein Hotelzimmer. Der erste Griff ging morgens zum Laptop. Jeden Morgen wurden die Schlagzeilen schlimmer. Nach drei Tagen „scherzten“ wir schon, dass es morgen wohl noch schlimmer aussehen würde. Und es sollte jeweils noch schlimmer werden.
Heute hatte ich wieder diesen Moment. Kaltblütig wird die Redaktion der französischen Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ ermordert. Meine Kollegin Sabine postete auf Facebook einen Artikel bei DRadioWissen. Ich war fassungslos.
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Ich muss ehrlich zugeben, dass ich mich mit der französischen Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ nicht auskenne. Natürlich erinnere ich mich noch um die Aufregung rund um die Mohammed-Karrikaturen, aber ansonsten ist mir die Zeitschrift fremd. Nicht fremd, sind mir die Reaktionen auf diese schreckliche Tat.
Obwohl noch nicht alle Hintergründe bekannt oder bestätigt sind, gibt es kein anderes Thema. In meinen Timelines lese ich Kollegen, die ihre ersten Kommentare absetzen, die um Mithilfe bei der Suche nach guten Reaktionen bitten oder andere Person öffentlich um ein Interview bitten. In meinem Kopf sind die gleichen Gedanken: Müssen wir das Programm von „Was mit Medien“ morgen umstellen? Eigentlich war ein optimistischer Ausblick auf 2015 geplant. Wir wollen Startups vorstellen, die 2015 die Medien prägen werden. Die Agenda von Terroristen bestimmen lassen? Ist bis dahin nicht schon alles von jedem gesagt worden? Ich sehe schon die Kritik an der Berichterstattung, weil die Antworten fehlen und die Fragen sich wiederholen, weil alles so vorhersehbar ist. Aber dieser öffentliche Prozess ist dennoch wichtig, um mit der eigenen Wut und mit der eigenen Hilfslosigkeit fertig zu werden.
Nach den Anschlägen auf das World Trade Center haben die Blogs ihren ersten Boom erlebt. Weil die Menschen das Bedürfnis hatten, ihre persönliche Geschichte zu teilen. Einige sind dabei geblieben – sie haben sich professionalisiert und ganz neue Medien sind entstanden. Wenn dies auch ein Resultat der schrecklichen Tragödie in den Redaktionsräumen von „Charlie Hebdo“ ist, dann ist dies zumindest ein Lichtblick.
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Hier sind einige Reaktionen, die ich ganz gut fand.
Die @SPIEGELONLINE-Kollegen haben mich gebeten, die #CharlieHebdo-Kollegen mit einer Zeichnung zu würdigen … pic.twitter.com/B3WuuA87Et
Peter Bulo Böhling (@DerBulo) January 7, 2015
Kalaschnikows gegen Karikaturisten: Wie das Attentat auf Charlie Hebdo den kritischen Journalismus bedroht http://t.co/C2tIV75LhO
MEEDIA (@MEEDIA) January 7, 2015
#CharlieHebdo pic.twitter.com/hwOPZJdXRs
Peter Bulo Böhling (@DerBulo) January 7, 2015
(Wird ergänzt)
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