Guten Morgen. Am Abend gab es die Premiere der Düsseldorfer Terrassengespräche, zu der Handelsblatt-Chefnewsletterschreiber Gabor Steingart einlud. Schönes, kurzweiliges Format: Gute Gespräche sind ja immer gut. Es ist immer schön, wenn sich Geeks auf hohem Niveau (verständlich) unterhalten. Wenn Mitte August der Lobo als Gast eingeflogen wird, sollte aber noch etwas mehr Digitalität versprüht werden. Es gab Karten, auf die man seine Fragen aufschreiben kann. Vielleicht zeigt Lobo dann Twitter. Aber wie sagte Steingart? „Wir wollen uns öffnen.“
Bei der Premiere nahmen im Foyer (Regen!) die —konomen Prof. Bert Rürup und Prof. Clemens Fuest (wird bald Nachfolger von IFO-Chef Hans-Werner Sinn) teil. Mini-Zusammenfassung: Deutschland musste die D-Mark abgeben, als Deal mit Europa für die Wiedervereinigung. Wirtschaft behält noch gut zwei Jahre ihren Höhenflug. Merkels Wahl gilt deswegen unter —konomen als sicher. Griechenland ist komplex. Großbritannien wird wohl keinen #Brexit wollen („Wenn Britten abstimmen, kommen erstaunlich oft vernünftiges raus“). In fünf Jahren wird alles schlimmer (Stichwort: Demographischer Wandel). Na dann, einen guten Tag.
Selfie des Tages. Im Düsseldorfer NRW-Forum gibt es im Herbst eine große Selfie-Ausstellung. Der neue Boss Alain Bieber hatte da eine schöne Idee, und ihr könnt euch im Museum hängen lassen: Ihr könnt noch bis Samstag eure Selfies bei unserer RP-Aktion einschicken.
Urlauberin des Tages ist Inge Seibel (Radio-Expertin, ist in der Grimme-Jury des Deutschen Radiopreises). Die nächsten Tage schaue ich regelmässig auf ihr Blog, denn wie schon in den letzten Jahren gibt es ein Tagebuch von dem US-Urlaub ihrer Familie. Immer sehr lesenswert, auch wenn man mit dem Instant-Fernweh fertig werden muss.
Redesign des Tages geht an Runkeeper. Da stolperte ich fast, als ich gestern beim Joggen (trotz Regen!) die App öffnete: Was ist denn mit dem Logo? Absofort ist das R aus Schnürsenkeln geformt. Schick! Da steckt natürlich extrem viel Erklärung, Wissen, Weitsicht hinter, was säuberlich en detail im Blog erklärt wird. Der Abo-Teil des Dienstes heißt auch nicht mehr Runkeeper Elite, sondern Runkeeper Go. Etwas weichgespülter eben.
Aktion des Tages: Jungen Mädchen das Programmieren beibringen – das funktioniert mit Technovation. Dazu werden Paten gesucht, die eine Handvoll Schülerinnen bei einem Programmierprojekt begleiten. Die Paten müssen nicht einmal programmieren können. In anderen Ländern gibt es den Wettbewerb einer NGO schon länger – jetzt gibt es ihn auch in Deutschland. Ziel ist ein Riesen-Event in San Francisco, bei dem sich die Gewinnergruppen aus aller Welt treffen. Caroline West, sie betreibt Rhinebuzz, das Düsseldorf-Blog für Englischsprachige, koordiniert das Projekt und sie informiert über die ersten Details. Mitmachen und weitererzählen!
WOW des Tages geht an das Lab der NYT. Ich bin selten neidisch, auf das was andere in ihren Newsrooms können. Die NYT entwickelt aber gerade einen Editor, der beim Schreiben den Text analysiert und in Echtzeit Kontextinformationen liefert. Tags, Stichwörter und Anhänge werden meistens auf Artikel-Ebene nach dem Schreiben zusammengestellt. Bei diesem Editor-Experiment werden sie in Echtzeit während des Schreibens auf Wortebene zusammengestellt. Nach dem Klick gibt es ein Demovideo und eine Erklärung.
Aussteiger des Tages ist Robert Scoble. Der Internet-Seismograph hat keine Lust mehr auf Flipboard. Hat er auf Facebook geschrieben, wo er ja kürzlich auch schon mal ausstieg:
Earlier this year I put hundreds of hours into Flipboard. Making great magazines. My follower count inched up. But when I stopped I didn’t get a single complaint. When my bosses at Rackspace ask about ROI I do study this stuff. When I quit posting on Facebook earlier this year I got a ton of complaints and a lot of celebration when I came back. „Return on Investment“ isn’t just about selling stuff. It is about the passion for the work I do that we provide for free to the community. Thank you!
Seifenoper des Tages (Teil 42): Ich habe mich einmal aus Neugierde bei dem hippen sozialen Netzwerk Seniorbook angemeldet. Statt Direct Messages gibt es dort Schreibtischmeldungen. Da ich mich aus Gründen dort nicht mehr eingeloggt habe, bekomme ich jetzt immer E-Mails. Zunächst wurde ich mit neuen Schreibtischmeldungen gelockt, jetzt mit Diskussionen. Heute war folgendes in meiner Inbox: „Warum quasselt ihr Frauen eigentlich so viel?“ – die Diskussion ist öffentlich einsehbar – schon mehr als 900 Kommentare. Uff. Ich werde euch weiter von den Seniorbook-Mails berichten. Ich bleibe dran.
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