Seit zwei Tagen packt mich diese Ankündigung: Hallo Spencer kommt zurück – als Film! Im Sommer auf dem Filmfestival München und im zweiten Halbjahr im ZDF.
Als Kind war Hallo Spencer meine absolute Lieblingsserie. Die Sesamstraße war ok – ich war Team Runddorf. Die lief von 1979 bis 2001 – also etwas vor meiner Geburt und etwas nach meinem 18. Jährigen. Mein Interesse für Medien und für Moderation scheint nicht erst nach der Schule gewachsen zu sein. Ich glaube neben der wöchentlichen Spencer-Verabredung (Freitags, 18 Uhr, NDR) gab es da noch andere Hinweise. Ich hatte in der Grundschule mit meinem besten Kumpel jeweils einen imaginären Fernsehsender geleitet. Meiner hieß 4 Sat. Seiner D2000. Denn er war absoluter Dagobert Duck Fan. Er hatte viel Geld. Ich das bessere Programm. Und dann waren da noch unzählige Kassetten – an der Hülle überklebt, damit ich die mit eigenen Sendungen aufnehmen konnte (Ja, Fisher Price Rekorder) und meine großen Brüder und ihre Freundinnen dann immer anhören mussten. Well …
Heute würde ich gerne wissen, was zwischen 4 Sat und Tapes zig Kilometer nördlich in Bremen zur gleichen Zeit passiert ist. Konkret bei Jan Böhmermann. Er ist ein Jahrgang älter, wenn ich mir das richtig gemerkt habe. Hat er auch freitags um 18 Uhr immer Hallo Spencer geschaut? Welchen Einfluss haben Spencer und seine Freunde auf den heutigen Medienmann Jan B. gehabt? Der muss so interessant gewesen sein, dass Jan Böhmermann Spencer zurück auf den Bildschirm holt. Als Film! (Ja, schrieb ich bereits).
Wie es wohl zu dem Revival gekommen ist? In meiner Vorstellung hat sich Böhmi im verganenen Sommer mitten in der Barbie-Mania gedacht: Das kann ich auch! Einen Film um eine legendäre Puppe drehen!
Und wie toll: Die Geschichte ist sowohl medial als auch meta. Es geht um die Rückkehr von Spencer auf den Bildschirm – doch Sender und Streamingdienste tun sich schwer mit dem Stoff. Dabei wollen sie es schaffen, um den vereinsamten und verarmten Puppenspieler und Spencer-Schöpfer zu schützen. Angeblich nach eine wahren Begebenheit.
Was auch wahr ist – ja der Beitragstitel passt nicht zum Text. Denn: Eigentlich wollte ich in meinem Spencer-Blogbeitrag über seine visionäre Fernsehsendung schreiben. War das überhaupt eine Fernsehsendung? Oder war Spencer nicht viel mehr einer der ersten journalistischen Creator, von dem wir vielleicht heute noch was lernen können? Aber dazu kann ich ja auch einfach übers Wochenende noch etwas bloggen.
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