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Zwischen Missverständnissen und Übertreibung: Eine kleine Einführung in das Thema Clickbait
Was ist eigentlich Clickbaiting? Häufig diskutiere ich die Frage in Workshops mit jungen Journalistinnen und Journalisten. Selbst große Tech-Konzerne haben mit der Antwort auf diese Frage so ihre Schwierigkeiten, wie wir in den letzten Tagen erfahren haben. Der Bedarf an Nachhilfe scheint auch im Jahr 2019 noch groß zu sein. Also habe ich heute eine kleine Einführung in das Thema Clickbaiting für euch.
OMG! Du flippst aus, wenn du hörst, was Justin Bieber für 2020 geplant hat!
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Dieses Video hat mich zu Tränen gerührt, aber was bei Sekunde 7 geschah, hat mein Leben verändert
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Ein junger Fan bricht in Ronaldos Hotelzimmer ein. Du errätst nie, was dann geschah!
Der Ursprung: Upworthy, BuzzFeed, Huffington Post haben eine Kunst draus gemacht — Focus Online, Hefti.co und so manche Boulevard-Marken werden auch mit Clickbait in Verbindung gebracht. Ihnen haben wir das Thema zu verdanken. Historisch gehen die Mechanismen auf die Yellow Press (vgl. Mathew Ingram) zurück: Reißerische Überschriften sollten zum Kauf der Zeitung reizen. Das funktioniert heute in der Klatschpresse noch wunderbar, wie Topf voll Gold mit aller Geduld dokumentiert.
Der Kampf gegen Clickbait: „Wir haben ein Monster von der Leine gelassen. Sorry dafür. Sorry, dass wir das Internet im letzten Jahr kaputt gemacht haben. Ich freue mich, dass wir uns künftig von Clickbait verabschieden“, tönte Upworthy-Mitgründer Peter Koechley bereits 2014 (vgl. Buisness Insider), als sein Unternehmen die Flucht nach vorne antrat. Der Grund: In dem Jahr ging Facebook intensiv gegen die Methode vor. Wenn Nutzer besonders wenig Zeit mit dem Inhalt verbringen oder besonders wenige Kommentare oder Likes zurücklassen, sind das für Facebook Indikatoren für Clickbait. Eine Drosselung des Posts war dann die Folge. Später kam noch eine Text-Erkennung von typischen Clickbait-Formulierungen hinzu. Mittlerweile werden Facebook Pages, die wiederholt gegen die Clickbait-Regeln des Netzwerks eingestuft werden, sogar komplett gedrosselt.
Das größte Missverständnis: Nicht selten von Journalisten, oft aber auch von Leserinnen und Lesern hört man über viele Online-Überschriften den pauschalen Vorwurf „Ach, das ist doch Clickbait“. Sie versuchen ein Problem zu artikulieren, erwischen aber den falschen Begriff. Meist zu Themen, zu denen sie eine andere Haltung haben, als sie in dem Artikel wiederfinden. Der Clickbait-Vorwurf muss häufig für all das vorhalten, was im Online-Journalismus schief läuft.
Unterschiedliche Sichtweisen: Ben Smith, Chefredakteur von BuzzFeed, erklärte schon 2014 warum sein Medium kein Clickbait betreibe. Hinter einer Überschrift wie „36 Hunde, die zugleich bezaubernd und eigenartig sind“ gibt es eben 36 Hunde. Die Niedlichkeit liegt im Auge des Betrachters. Facebook macht hingegen Clickbait davon abhängig, wieviele Informationen die Nutzerinnen oder der Nutzer erhält, was ihm beim Klick auf den Link erwartet. Eine interne Facebook-Umfrage soll ergeben haben, dass 80% der Nutzer vor dem Klick entscheiden möchten, ob sie einen Text lesen wollen, und nicht erst nach dem Klick. Dann gibt es noch die politische Komponente: Egal ob rund um Breitbart News oder Gawker Media, gibt es noch eine gefährliche Mischform zwischen klassischen Clickbait und der Verbreitung von Fake News. Aber das führt jetzt zu weit.
Was ist denn nun Clickbaiting?
I scroll around, but when I look at the internet, I feel the same as when I’m walking through Coney Island. It’s like carnival barkers, and they all sit out there and go, “Come on in here and see a three-legged man!” So you walk in and it’s a guy with a crutch.
Jon Stewart im New York Magazine, als er auf BuzzFeed und Vice News angesprochen wird
Das ist kein Clickbait:
- Wenn die Vorschau —egal ob Teaser oder Facebook-Posting— nicht die komplette Geschichte erzählt. Eine gute Vorschau erzählt nicht die komplette Geschichte, sondern macht die Leser neugierig und lässt eine Frage offen. Sie erfüllt aber im Anschluss diese Neugierde. Das ist der entscheidende Unterschied.
Das ist Clickbait:
- Definition im Wörterbuch: something (such as a headline) designed to make readers want to click on a hyperlink especially when the link leads to content of dubious value or interest (vgl. Merriam Webster; in dieser Definition erstmals bekannt seit 1999).
- Falsche Werbung.
- Clickbait erweckt eine falsche Erwartung. Eine, die beim Lesen des Artikels, nicht erfüllt wird.
- Clickbait schafft eine zu höhe Fallhöhe, die die Erwartungen des Lesers bei der Lektüre aufprallen lassen.
- Die Geschichte ist (unnötig) viele Absätze lang und ließe sich aber auch in einem Satz zusammenfassen …
- … oder relativiert sich im letzten Satz.
- Überschriften die eine Frage formulieren, die nach dem Klick nicht wirklich beantwortet werden.
Kurzfristiger Gewinn — Langfristiger Schaden: Schnell zusammengeschriebene Artikel die sämtliche Viral-Mechanismen bedienen, bringen zwar kurzfristig hunderte oder tausende Klicks, vielleicht sogar am Ende deutlich mehr. Aber mit jedem Klick steigt der Frust der Leserschaft. Irgendwann kommen die Nutzer nicht mehr zurück. Irgendwann ist der Pool an Nutzern erschöpft, die auf Clickbait reinfallen. Zurück bleibt ein immenser Vertrauensverlust.
Die Zukunft von Clickbait: Auch wenn Facebooks Regeln und die Abkehr von Reichweiten als primäres journalistisches Geschäftsmodel zum Abschwung von Clickbait geführt haben, ist es immer noch Thema. In den für die Anbieter lukrativen und verkauften Teaser-Sammlungen unter Nachrichtenartikeln (fast jede große dt. Nachrichtenseite macht mit) gibt es häufig eine moderate Form von Clickbaiting auf externe Artikel (vgl. Niemanlab). Außerdem spielen einige Medien, die gerade neue Paidmodelle etablieren mit Clickbaiting, um die Leserschaft zu einer Registrierung zu bewegen.
Und wenn du jetzt noch nicht genug von Clickbait hast, kannst du auch noch mal in diesem Tumblr vorbeischauen. Dort sind einige schöne Beispiele von Heftig & Co. gesammelt.
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So tickt die Audio- und Podcast-Szene in NRW
301 aktive Podcasts. Und ja, aus Münster gibt es einen Fahrrad-Podcast! Wie sieht es mit der Audio-Szene in NRW aus? Damit habe ich mich die letzten Tage intensiv beschäftigt. Ich bin beeindruckt wie vielfältig das Angebot ist. Damit hätte ich in dieser Form nicht gerechnet.
Wenn wir über Podcasts reden, werden immer die üblichen verdächtigen genannt. Also habe ich mich einmal mit (m)einem Bundesland beschäftigt, um in einem abgegrenzten Bereich in die Tiefe gehen zu können. Ich wollte ein Gefühl dafür bekommen, welche Rolle normale Bürgerinnen und Bürger, Medienschaffende oder traditionelle Medienmarken in der Audio-Szene spielen.
Ein wichtiger Hinweis vorweg: Die Liste ist natürlich nicht vollständig. Bei den traditionellen Medienmarken habe ich den Markennamen in das Podcast-Verzeichnis von Apple (iTunes) gesucht. Ein ordentlicher Podcast sollte hier angemeldet sein. Schließlich greifen viele Podcast-Programme auf diese Daten zurück. Wer nur Podcasts auf seiner Homepage zum Anhören anbietet und keinen RSS-Feed den Hörern zur Verfügung stellt, gehört für mich nicht auf die Podcast-Liste. Auch Podcast-Reihen, die über NRWision verteilt werden, habe ich in die Liste mit aufgenommen. Jede Reihe erhält dort einen eigenen RSS-Feed, sodass man die Podcasts abonnieren kann. Die Einzelprojekte habe ich durch Suche der Städtenamen und durch viele Hinweise auf meinen Twitter- und Facebook-Aufruf erhalten. Vielen Dank für eure Tips! Ist euer Projekt nicht dabei? Schickt mir eine Mail oder postet einen Kommentar in meinem Blog. Ich habe Podcasts aufgenommen, die mindestens drei Episoden haben und mindestens eine Folge in diesem Jahr veröffentlicht haben. Deswegen sind einige bekanntere Podcasts nicht dabei (Sorry, Kohlenpod!)
Was ich gelernt habe:
- Zeitungen und Lokalradios setzen gerne zunächst auf Fußballformate. Hier würde ich mir mehr Vielfalt wünschen. Die Kooperationen zwischen unterschiedlichen Marken ist begrüßenswert. Im Bereich der traditionellen Medien erwarte ich in den nächsten Monaten noch einen Boom! Die meisten aktuellen Podcasts sind erst nach der Sommerpause gestartet. Bisher ist Anteil an der Audio-Szene noch zu gering — einzig in Ostwestfalen gibt es eine richtige Offensive mit der Podcast-Fabrik in Bielefeld.
- Die Lokalradios bieten auf ihren Homepages viel mehr Audio. Teilweise bezeichnen sie diese als Podcasts. Sie sind allerdings nicht in klassischen Podcast-Verzeichnissen zu finden, da es keine RSS-Feeds gibt.
- Der WDR bietet neben unzähligen Podcasts mit Programm-Mitschnitten auch einige eigene Podcast-Formate. Leider sind die schwer zu finden.
- Ich war beeindruckt, was NRWision inzwischen für eine gute Mediathek für Bürgermedien bietet. Jedes Format bekommt einen eigenen RSS-Feed. Während andere Medien die Debatte führen, ob man eigene Plattformen braucht, oder auf externe Plattformen geht, sind hier Fakten geschaffen worden. Was NRWision machten sollte: Alle Podcasts auch bei iTunes, Spotify & Co. anmelden. Das würde den schönen Formaten noch mehr Hörerinnen und Hörer bringen. Denn eins muss man auch sagen: Obwohl ich mich nicht wenig mit der Medienszene in NRW beschäftige, hatte ich nicht auf dem Schirm, welche Schätze auf der Plattform liegen. Ich schätze, dort sind eher Kenner unterwegs.
- Stichwort Bürgerfunk und Digitalisierung: Ich bin beeindruckt, wie vielfältig die Bürgerfunk-Szene ist. Das Aufbereiten für das Netz, tut den Formaten gut.
- Leider haben mich meine geliebten Campusradios enttäuscht: Aus meiner Arbeit in der Jury des Campusradio-Preises kenne ich viele gute Inhalte. Die Szene lebt nach wie vor in NRW. Leider wird das Thema Podcasting sehr verschlafen. Zumindest waren die Inhalte kaum auffindbar. Das wundert mich: Gerade Studierende gehören zu Podcast-Vielhörern. Nutzt eure Inhalte, entwickelt eigene Formate, macht sie sichtbar. Da geht noch mehr!
- Die Marktanteile meiner Liste: Tageszeitungen 4%, Lokalradios 5% (Podcast Fabrik 10%), WDR 3%, Campusradios 10%, Bürgermedien 40%, Einzelprojekte 28%.
Viel Spaß mit meiner Linkliste – ich hoffe, ihr könnt das eine oder andere neue Projekt für euch entdecken:
Tageszeitungen (13 Projekte):
- Bonner General-Anzeiger: So geht Rheinisch
- Express: 1895, der Fortuna-Podcast
- Iserlohner Kreisanzeiger: IKZ: Die Tipps zum Wochenende
- Iserlohner Kreisanzeiger: IKZ-Sportstudio
- Rheinische Post: Aufwacher — der Morgen-Podcast
- Rheinische Post: Fohlenfutter — der Podcast zu Borussia Mönchengladbach
- Rheinische Post: Ländersache — der Podcast zur Landespolitik
- Rheinische Post: Praktisch Faktisch — der Wissens-Podcast
- Rheinische Post: Rheinpegel — der wöchentliche Podcast über Düsseldorf
- Ruhr Nachrichten: BVB-Podcast
- Neue Westfälische: Flügelzange OWL — Dein FuPa Ostwestfalen Podcast für den Amateurfußball
- WAZ, NRZ, WP, WR: Nah & Direkt
- Funke Sport + Lokalradios im Ruhrgebiet: Fußball Inside
Lokalradios (15 + 30 Projekte):
- Antenne Düsseldorf & Rheinische Post: Düsseldorfer Aufwacher — das Morgen-Briefing mit Nachrichten aus Düsseldorf
- Radio Berg: Die Woche im Bergischen
- Radio Bielefeld: Arminia-Podcast
- Podcast Fabrik Bielefeld (Von der Lokalradio-Betriebsgesellschaft AMS): Verbrechen von nebenan: True Crime aus der Nachbarschaft
- Die Podcast-Fabrik listet bei sich aktuell 30 verschiedene Podcast-Formate auf! – darunter auch für die beteiligten Sender, wie Radio Bielefeld.
- Radio Emscher Lippe: Mit Vollgas in die Ausbildung!
- Radio Ennepe Ruhr Podcast: Der Eltern-Podcast
- Radio Essen: Redebedarf — der Radio Essen Podcast
- Radio Hagen: Der Radio-Hagen-Podcast (Sammelpodcast)
- Radio Hellweg: Alltagshelden
- Radio Köln: FC-Podcast
- Radio K.W.: Radio K.W.-Podcast (Sammelpodcast)
- Radio Leverkusen: Wir müssen reden! — Der Radio Leverkusen Podcast
- Radio Sauerland: Die Woche bei Radio Sauerland
- Radio RSG & Solinger Tageblatt: LöwenZeit – Der BHC Podcast
- Radio WAF: Die Frühaufsteher — Der Radiopodcast zur Woche mit Markus und Ina von Radio WAF (seit März nicht bei iTunes aktualisiert)
Öffentlich-Rechtlich (8 Projekte):
- 1LIVE: Bratwurst und Baklava
- 1LIVE: Gute Leute
- WDR2: Einfach Fußball
- WDR2: Zugabe Pur – der Satire-Podcast
- WDR RheinBlick — der Landespolitik-Podcast
- WDR Cosmo: Cosmo Tech
- WDR Cosmo: Glotz und Gloria – der Serienpodcast
- WDR Cosmo: Machiavelli – Rap und Politik
Hinweis: Ich habe bei iTunes nach WDR, Westdeutscher Rundfunk und den Sendernamen gesucht. Mehr originäre Podcast-Formate habe ich nicht gefunden. Sendungen- oder Rubriken zum Nachhören zählen nicht. Tips nehme ich gerne entgegen.
Campusradios (32 Projekte):
- BonnFM: Feels (über NRWision)
- BonnFM: Heavy Tuesday (über NRWision)
- BonnFM: Hip Hop Tuesday (über NRWision)
- Hochschulradio Aachen: Sammelpodcast mit verschiedenen Reihen
- Hochschulradio Aachen: Der Podcast mit der Faust (über NRWision)
- Hochschulradio Aachen: Was mich wirklich aufregt (über NRWision)
- CT Das Radio: RUB Pottcast
- CT Das Radio: Die ganz besondere Schicht (über NRWision)
- Eldoradio: Der Kaputte Toaster
- Eldoradio: Herz-Frequenz (über NRWision)
- Eldoradio: Terzwerk (über NRWision)
- Eldoradio: Vinylasyl (über NRWision)
- Hertz 87.9: ImGespräch (über NRWision)
- Hertz 87.9: InTakt (über NRWision)
- Hertz 87.9: KlappenTalk (über NRWision)
- Hertz 87.9: Kunststoff (über NRWvision)
- Kölncampus: Sammelpodcast mit verschiedenen Themen
- Kölncampus: Monster Podcast
- Radius 91.2: Kulturbeutel (über NRWision)
- Radius 91.2: Logbuch (über NRWision)
- Radius 91.2: MediaZINE.fm (über NRWision)
- Radius 91.2: Siegplatte (über NRWision)
- Radius 91.2: Vertigo (über NRWision)
- Radius 91.2: Wort über Wort (über NRWision)
- Radius 91.2: Z.E.U.G.S — die besten Beiträge der Woche (über NRWision)
- radioFH! Meschede: Talktreff (über NRWision)
- Radio Q: Die Sprechstunde
- Radio Q: Filmriss (über NRWision)
- Radio Q: Kolloquium (über NRWision)
- Radio Q: Letzte Runde (über NRWision)
- Radio Q: QMotors (über NRWision)
- Radio Triquency: Timewarp (über NRWision)
Bürgermedien (118 Projekte):
- Medienforum Duisburg e.V.: Bürgerfunk Duisburg (einzelne Beiträge & gekürzte Sendungen)
- nrwision:
- Akte Aurora (Krimi-Hörspiel, Köln)
- Alles Neu Spezial (Minden)
- Antenne Antifa (Münster)
- Die Aufnehmer (Lübbecke)
- B-Side-Funk (Münster)
- BackstaGE (Gelsenkirchen)
- Beatles & More (Viersen)
- Boah, wenn das jetzt schief geht (Wuppertal)
- BonniFM (Schulradio Hilden)
- canalegrande (Schulradio Bochum)
- Care On Air (Münster)
- Das Cineastische-Quartett (Duisburg)
- Clubzeit (Tönisvorst)
- Concerttalk (Wuppertal)
- Crosscheck (Krefeld)
- Data Sein Hals (Köln)
- Do biste platt (Arnsberg)
- DO-MU-KU-MA (Dortmund)
- Easy Listening (Münster)
- Elges & Blödow (Münster)
- Erstmal Kaffee (Duisburg)
- Etwas mehr im Kopf (Hückeswagen)
- Fabio Talks (Düsseldorf)
- fff-DU (Duisburg)
- Film Nerd Review (Krefeld)
- Film- und Serienrepublik (Köln)
- Frell – der Farscape-Podcast (Köln)
- Funkjournal (Bielefeld)
- Gladispecial (Kempen)
- Global Journey (Münster)
- Gretchenfrage (Gelsenkirchen)
- Haltern-Magazin (Haltern am See)
- Hiegemann unterwegs (Brilon)
- Hier und Jetzt (Königswinter)
- Hitradio Mendocino 100% Schlager (Viersen)
- Hörbert informiert (Viersen)
- Hört Hört (Gütersloh)
- Hurra! (Münster)
- Im Glashaus (Iserlohn)
- ImGes (Gütersloh)
- Innovate + Upgrade (Köln)
- Interkulturelles Magazin (Münster)
- Journal am Sonntag (Haltern am See)
- Kennt ihr das? (Wuppertal)
- Klangkunst (Gütersloh)
- Klangwald (Castrop-Rauxel)
- Klangwelten (Dortmund)
- Klatschmohn (Münster)
- Krefeld Mix
- Krefelder Kulturcocktail
- Kulturzeit MK (Iserlohn)
- Kurdistan aktuell (Münster)
- K wie Kirche (Recklinghausen)
- Der Lesewurm (Münster)
- Like I Do (Dortmund)
- Literatur Pur (Espelkamp)
- Lokalreport Kreuztal
- London Calling (Münster)
- Männerquatsch (Kaarst)
- Mias wirre Welt (Münster)
- Monolog (Waltrop)
- More Martin (Münster)
- Münster Macher
- Music Around Topics (Gütersloh)
- Needle & Grooves (Münster)
- Neue Musik leben (Düsseldorf)
- Newcomer Radio (Remscheid)
- News-Magazin (Münster)
- Oliv Talk Two (Remscheid)
- Open Talk Podcast (Düsseldorf)
- Padernoir (Paderborn)
- Podugs (Duisburg)
- Poetry Rave (Münster)
- PoLaDu (Duisburg)
- Primatentalk (Düsseldorf)
- Probe Podcast (Waltrop)
- Psychotalk (Düsseldorf)
- Radio Fluchtpunkt (Münster)
- Radio For Future (Münster)
- Radio Graswurzelrevolution (Münster)
- Radio Hauhechel (Iserlohn)
- Radio Inklusiv (Bonn)
- Radio Iserlohn unterwegs
- Radio Kurzwelle (Bielefeld)
- Rads F(r)atz on Air (Lübbecke)
- Region WAF (Warendorf)
- Reif für die Couch (Köln)
- Rescherschen & Arschiv – ??? Fan-Podcast (Aachen)
- Rheinzeit (Krefeld)
- Riot Rrrradio (Münster)
- Running Podcast (Gelsenkirchen)
- Schaufenster Niederrhein (Viersen)
- Scott & Gott (Essen)
- SEDin (Gütersloh)
- So nämlich (Essen)
- Spielmacher (Dorsten)
- Sportsplitter Mönchengladbach
- Start-Up Reality (Essen)
- Die Streamers (Düsseldorf)
- Der Sumpf (Köln)
- Tafelfunk (Gütersloh)
- Talk Heavy (Münster)
- Taschenuschis (Wuppertal)
- teesätze (Dortmund)
- Theatertalk (Münster)
- THGfm (Schüllerradio aus Radevormwald)
- Verstärker (Krefeld)
- Das Vieraugengespräch (Dortmund)
- The Voice – das Vokal-Radio (Münster)
- Von Rädern (Wuppertal & Münster)
- Vor Ort (Bonn)
- Vorbild mit Nachsicht (Vlotho)
- Was kommt als Nächstes (Vreden)
- Welle WBT (Münster)
- Welttournee
- Yesterday – das Musikmagazin (Viersen)
- Zwischen Himmel und Erde (Iserlohn)
Einzelprojekte (85 Projekte):
- Thorsten Runte fällte natürlich auf – er engagiert sich mit anderen tollen Podcastern beim Podcastpreis und ist Teil des PodcastStudio.NRW, bei dem diese eigenen Produktionen aktuell auffallen:
- Vier Ohren
- Fragezeichenpod
- Eventgeflüster (Christoph Müller-Girod)
- Podcast 4 — der Düsseldorf-Podcast
- Stilles Kämmerchen – Podcasts aus Düsseldorf
- Christina Scheuer: In echt jetzt?
- Carsten Schulte & Martin Stadelmann: Puls 1906 — Der Preußen-Podcast
- Laufen im Münsterland
- Mr. Düsseldorf: rheingeredet
- Sebastian Göttling: Die Rückspultaste (Lüdenscheid)
- Gerhard Schröder: KopfKino
- Markus Hövener: Search Camp Podcast
- Carmen Hillebrand, Thomas Knüwer, Lee Greene: Völlerei & Leberschmerz
- Minh Thu Tran und Vanessa Vu: Rice and Shine
- Dennis und Hanna: Wenn ich du wär
- Ann-Kathrin Büüsker und Karolin Schwarz: Filterbabbel – der Podcast über digitale Öffentlichkeit
- Nora Hespers: Mensch, Frau Nora! Der Interview-Podcast
- Nora Hespers und Rita Molzberger: Was denkst du denn?
- Nora Hespers: Die Anachronistin
- Marina Schweizer und Sina Fröhndrich: Pop the Bubble
- DeChangeman: Die Liebe ohne Selfies
- Alexander Freise und Frederick Vetter: Bewusst leben – Der Podcast für mehr Balance im Alltag!
- Martin und Johanna Lieske: Liebe sprechen
- Chérine De Bruijn und Louis Thiele: Aller Anfang ist Machen!
- Martin Knuth: Fenster zum Hof
- Bianca Hauda: Bestatten, Hauda.
- Andreas Gebhardt: Der Gebhardt (Köln)
- Nicolas Wöhrl und Reinhard Remfort: Methodisch inkorrekt
- Marius Hoff: Riemker Dialoge (Bochum)
- Daniela Richardon: Veedelsstimmen by Veedelsliebe (Köln)
- Thomas Koch und Kai Blasberg: Zwei Herren mit Hund
- Sven Tauras: Radio Bastard (Ruhrgebiet)
- Sven Tauras und Jan Enseling: Akira Akkurat
- Esel Müller und Teddy Krzysteczko: Esel und Teddy (Köln und Meckenheim)
- Cornelis Kater und Sven Sedivy: Schöne Ecken
- Auf Distanz (Astronomie & Raumfahrt)
- Andreas Dohm und Sebastian Sonntag: Discovery Panel
- Jochen Dreier und Max von Malotki: future ltd. — der science-fiction podcast
- Blauer Salon — der Schalke-Podcast
- Peter Kröner, Hans Christian Reinl, Rodney Rehm, Stefan Baumgartner und Christian Schaefer: Working Draft (Teil der Crew aus NRW)
- Martina und Björn: Fux und Bär
- Ablagestabel — Der Podcast über Brettspiele
- Daniel, Micha und Manu: Insert Moin (Dortmund)
- Johannes Wolf:
- Stefan und Nick: Den macht sogar meine Oma (Bonn)
- Tim und Nick: Die Wochennotiz (Bonn)
- Stefan Proksch: Homestorys — Hören, wo andere zu Hause sind (Bonn)
- Stefan Wolfrum & Gerhard Wiedenmann: iOS produktiv (Bonn)
- Fabian Jaeckert und Benjamin ODaniel: Content Performance Podcast (Bonn)
- Jens Schaller: Life Actually (Bonn)
- Ute, Essy, Dirk und Lucas: Die Nerdkunde (Bonn)
- Simon und Maximilian: Römer Talk — Podcast zur Bonner Kommunalpolitik
- Benjamin Eberlei und Matthew Setter: The Undercover ElePHPant (Bonn)
Danke an Bonner-Blogs für die Podcast-Liste aus Bonn! - Jo Kristof: It’s about Leadership (Hösel)
- Jani und Maxi: Zeitgeist & Wunderlich
- Roland Heep und Gerry Streberg: Viele Wege führen nach Om
- Lukas Heinser und Friedrich Küppersbusch: Lucky & Fred
- Michael Babilon: Herzgeräusch-Podcast über medizinische Themen und Krankheitsbilder (Hattingen)
- Maik und Philip: CentralPod — sie schauen die Serie Friends
- Joscha, Danny und Christiane: Audio:viel — der Hörer_innen-Podcast
- Caro und Lisa: Im Wandel – Der Klimapodcast (Köln, Leverkusen)
- Robert und Björn: Chaosbären — Übermut. Chaos. Brettspiele.
- Elle Nerdinger, Frau Dunderklumpen und Marcel Stuht: Trekgasm
- Ann-Kristin Pott: Herzstück
- Detlef Breitenbach, Uli Gebhard, Sven Gaedtke: proton
- Heiko Wolf: Menschen Medien Geschichten (Düsseldorf)
- Christian Huber und Tarkan Bagci: Gefühlte Fakten (Köln)
- Stefan Titze und Florentin Will: Das Podcast Ufo
- Sebi & Wookie: I Love Lamp – der Podcast
- Anna Schättgen: Kaffeesahne Podcast (Köln)
Eine Frage bleibt noch: Was ist denn aus #GornyMeets geworden? 😉
Dieser Text ist Teil meines wöchentlichen Newsletters gewesen. Neugierig? Dann hole dir eine wöchentliche Dosis Inspiration, Neuigkeiten rund um Medien und Internet.
Auf nach Berlin
Diesen Text schreibe ich mit zwei Gefühlen, die gegensätzlicher nicht sein könnten: Trauer und Freude. Nach 13 Jahren werde ich Düsseldorf und die Rheinische Post verlassen. Im neuen Jahr geht es für mich nach Berlin: Ich werde dann das „Media Pioneer“-Team von Gabor Steingart verstärken. Ich darf Teil des spannendsten deutschen Medienprojekts werden. Aber der Reihe nach.
2006 hatte ich meinen ersten Praktikumstag bei Antenne Düsseldorf. Seitdem gab es kaum einen Tag, an dem ich nicht für die Rheinische Post Mediengruppe im Einsatz war. Freier Mitarbeiter, Volontär, Redakteur, der Wechsel zur Rheinischen Post. Entstanden sind „Die Sendung mit dem Internet“, viel Social-Media, das Listening-Center, eine Podcast-Offensive, viele neue Formate rund um das wunderbare Audience-Engagement-Team. Aber nach 13 Jahren ist meine Lust auf etwas Neues riesig!
Deswegen freue ich mich, ab Januar nach Berlin zu wechseln. Meine Aufgaben bei Media Pioneer werden in zwei Bereichen liegen. Einmal werde ich weiterhin als Leiter redaktionelle Digitalstrategie / Head of Audience Development bei der Entwicklung von neuen digitalen Formaten helfen. Dann werde ich wieder stärker inhaltlich arbeiten: Mit den Kolleginnen und Kollegen wollen wir im ersten Halbjahr ein regelmässiges Tech- & Trends-Format rund um Digitalwandel und Innovationen auf eure Ohren und in eure Inboxen bringen. Ich bin fest überzeugt: Ein optimistisches, neugieriges, konstruktives aber auch sortierendes Format können wir in der Technologie-Berichterstattung in Deutschland gut gebrauchen.
Worüber ich mich natürlich auch (meistens) freue: Ich arbeite wieder mit Michael Bröcker zusammen. Der neue Chefredakteur von Media Pioneer versucht mich noch von einer Neuauflage unseres Bröcasts zu überzeugen. Wir werden sehen.
Was ich euch aber sicher versprechen kann (ich erwarte schon die Frage): Herr Pähler und ich werden weiter jede Woche in „Eine Stunde Was mit Medien“ bei Deutschlandfunk Nova neugierig auf den Medienwandel blicken. Für mich ist das Format seit 2004 jede Woche eine persönliche Fortbildung und unsere Liste mit Ideen und Themen ist noch lang.
An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei den vielen lieben Kollegen in Düsseldorf bedanken — auch an die Chefs, die Dinge möglich gemacht haben, die alles andere als selbstverständlich sind. Dadurch sind journalistische Angebote möglich geworden, auf die wir alle heute stolz sein können.
Jetzt geht es auf in ein neues Abenteuer.
Danke Düsseldorf, Hallo Berlin!
Copenhagen Coffee Lab gibt im Medienhafen auf
Am Halloweenabend habe ich eine traurige Szene beobachtet. An der Bushaltestelle Erfstraße steht ein Auto mit dänischem Kennzeichen. Davor steht ein Mann, spielt mit seinem Schlüssel und blickt Richtung Ladenlokal. Dort verlässt ein anderer Mann das Café, schließt früher als üblich hinter sich die Tür, blickt noch mal rein und schließt noch ein zweites Mal rum. Beide steigen stumm in das Auto und fahren weg. Zurück bleibt dieser Zettel:
Und wieder gibt ein Laden an diesem Standort auf. „Was ist denn nur mit der Hammer Straße 17 los?“ bloggte ich Anfang Februar 2018, als Vorgänger Yaz schloss.
Die Reihe der Misserfolge wird länger und länger:
Bis Ende 2012 / Anfang 2013: Der Starbucks Grand Bateau.
2013-2014: Miamamia, Café aus Essen
2014-2016: Tapasbar Bodega 17
2016-2017: Yaz – eine Prise Orient
Hier könnt ihr noch mal die Historie der Hammer Straße 17 nachlesen. Jetzt reiht sich nach knapp 15 Monaten das Copenhagen Coffee Lab ein. Aber warum?
Immerhin hatten die Backwaren eine außerordentliche Qualität, der Kaffee stark wie in Skandinavien und auf jeden Fall die besten Croissants der Stadt. Aber leider insgesamt zu teuer und von der Inneneinrichtung für die Preisklasse nicht liebevoll genug.
Das größte Problem ist aber meiner Meinung nach ein anderes: Das Coppenhagen Coffee Lab hat sich weder in die Community vor Ort integriert, noch eine neue Community aufgebaut. Das Relationship-Management war mangelhaft.
Kein Social-Media, keine persönliche Ansprache, keine Gründe um im Freundeskreis über Copenhagen Coffee Lab zu sprechen. Bei jedem Besuch fühlte ich mich wie ein Gast, der das erste Mal in einen Laden in einer fremden Stadt besucht.
Der einzige Grund, worüber in den letzten Monaten immer mal wieder gesprochen wurde: „Hat das Coppenhagen Coffee Lab im Hafen noch auf?“ — Seit heute wird die Frage mit „Nein“ beantwortet.
P.S.: Danke an Mr. Düsseldorf für den Hinweis.
5 Dinge, die ich kürzlich über das Podcasting gelernt habe
Vor drei Jahren haben wir bei der Rheinischen Post den Aufwacher gestartet. In zehn Minuten hört ihr, was in der Nacht geschah und am Tag wichtig wird. Wir blicken auf die Nachrichtenlage in NRW, Deutschland und die Welt – mit einer leichten Regionalfärbung aus Düsseldorf. Mit unserem Morgen-Podcast waren wir sogar vor The Daily der New York Times im Netz. Okay, zugegeben: Bei einem Podcast-Quartett wäre das der einzige Punkt, bei dem man mit dem Aufwacher die The Daily Karte stechen kann. Bei uns im Team ist der Aufwacher unser Lieblingsformat. Die Hörer schicken Fanpost, viele Kolleginnen und Kollegen bieten von sich aus Themen an. Wenn in der Mittagskonferenz über Aufmachung und Kommentare der Zeitung gesprochen wird, geht es auch um das Topthema im Podcast. 15.000 Nutzer hören täglich — für ein Angebot von einem regionalen Medium ist das eine gute Zahl.
Vor ein paar Wochen haben wir in allen unseren Podcast-Formaten eine Hörerumfrage durchgeführt. Wir wollten nicht nur erfahren, wann und wie unsere Audio-Angebote gehört werden, sondern, was die Hörer gut und schlecht finden. Über 1000 Hörerinnen und Hörer haben mitgemacht. Beim Aufwacher wurden am Häufigsten zwei Dinge an uns heran getragen: Wenn möglich soll der Aufwacher früher erscheinen (bisher zwischen 07:00 Uhr und 07:30 Uhr) und die Hörer wünschen sich auch mehr Nachrichten aus der eigenen Stadt. Den Wunsch haben viele Hörer zwar gemeinsam, doch meistens wohnen sie in unterschiedlichen Städten. Wir haben eine Idee, wie wir trotzdem auf den Wunsch reagieren können. Deswegen starten wir heute eine zweite Edition: Den Düsseldorfer Aufwacher.
Wir starten eine lokale Edition: Mit dem Ende der Herbstferien gibt es den Düsseldorfer Aufwacher. Dafür kooperieren wir mit Antenne Düsseldorf. Die Kollegen hatten auch Pläne, einen Podcast zu starten und da haben wir innerhalb der Mediengruppe die Kräfte gebündelt und bieten ein gemeinsames Format an: Neben dem regulären Aufwacher können die Hörer nun auch eine Düsseldorfer Edition wählen (Links: RSS-Feed für dein Podcast-Programm / direkt bei Spotify öffnen). Darin übergeben wir an die Kolleginnen und Kollegen der Antenne Düsseldorf Frühschicht, die einen Überblick über die lokalen Nachrichten präsentieren. Wenn das gut ankommt, kann ich mir weitere Editionen in anderen Städten unseres Verbreitungsgebiets vorstellen.
Nach der Analyse der Podcast-Umfrage habe ich aber auch noch viele weitere Punkte gelernt. Hier teile ich fünf, die auch anderen Formaten helfen können:
Fünf Dinge, die ich kürzlich über das Podcasting gelernt habe:
1. Ein guter Podcast lässt sich in einem (guten) Satz erklären.
„Lasst uns ein Podcast über XYZ machen“ oder „Zwei Personen reden über XYZ“ (noch schlimmer „Zwei Männer reden über“) fallen oft in diese Zusammenhang. Um aus der Flut der Podcasts hervorzustechen, reicht es nicht mehr einfach „einen Podcast über XYZ“ zu machen. Oft frage ich bei den Köpfen hinter neuen Podcasts nach ihrem Erklärsatz und bin überrascht, wie unausgereift die sind. Meistens wird zwar die Macher- und Themen-Perspektive gedacht, aber selten die Hörer-Perspektive. Beim Aufwacher lautet unser Satz so: „In gut zehn Minuten erfahrt ihr werktags um 07 Uhr, was in der Nacht geschah und am Tag wichtig wird.“ Die Hörer wissen woran sie sind, die Struktur und das Konzept leiten sich davon ab und auch wie wir den Podcast bewerben. Wenn man es richtig gut macht, greifen die Hörer das Konzept von selbst auf und schreiben es in die Reviews im Podcast-Verzeichnis von Apple. Wenn die das von sich aus machen, hat man es geschafft.
2. Ein guter Podcast kann auch sehr kurz sein
In der ersten Podcast-Welle sollten Podcasts entweder gut eine halbe Stunde dauern (durchschnittliche Pendler-Dauer) oder richtig lang (1-3 Stunden). Aktuell sind auch kürzere Podcasts beliebt. Gerade tägliche Formate können es sich leisten, nur zehn Minuten zu dauern. Neue Funktionen in Podcast-Apps (die nächste Folge muss nicht mehr manuell ausgewählt werden sondern startet automatisch) und bessere Datentarife für Unterwegs-Downloads machen es möglich. Angebote wie Daily Drive von Spotify werden diese Entwicklung befeuern.
3. Ein guter Podcast hat ein kleines, festes Ensemble
Unabhängige Podcast-Projekte haben dieses Problem nicht. Dieser Punkt wird vor allem oft bei Medienhäusern diskutiert. Ich kenne die Diskussion aus Funkhäusern, aber auch aus Verlagen. Aus Dienstplan-Sicht macht es viel Sinn, wenn Podcast-Teams möglichst groß sind, um flexibel auf Urlaubs- und Krankheitsphasen zu reagieren. Auch beim Einsatz von freien Journalisten gibt es gute Gründe aus Orga-Sicht. Aus Hörer-Perspektive gilt aber: Je übersichtlicher der Kreis der Moderatorinnen und Moderatoren, desto stärker die Bindung an den Podcast. Neben einer festen Uhrzeit sind auch vertraute Stimmen wichtig, damit ein Ritual aufgebaut werden kann.
4. Gutes Podcast-Marketing nimmt mittlerweile die Hälfte der Zeit ein
Okay, das ist übertrieben. Aber nur etwas. Mit dem Veröffentlichen einer neuer Podcast-Episode ist es nicht getan. Es muss auch sehr viel Zeit in die Online-Begleitung gesteckt werden. Gerade in der Aufbau-Phase braucht es neben der Vorbereitung und Produktion gleichwertig viel Zeit um die Social-Media-Begleitung, Aufarbeitung von Fotos und Zitaten, Herausschneiden von guten Sequenzen und der Cross-Nutzung der Inhalte in anderen Artikeln umzusetzen. Das wird oft unterschätzt oder nicht mit einkalkuliert. Hier kann ich mich auch noch verbessern.
5. Podcasting ist immer noch zu kompliziert für potentielle Hörer
Über 60% der Aufwacher-Hörer lassen sich die neuen Episoden als Sprachnachricht via WhatsApp schicken. Ich war erst skeptisch, aber nach einer Testwoche sagte uns eine Hörerin: „Morgens im Bad kann ich euch nicht lesen, aber hören.“ Das zeigt mir: Das Potential für Audio-Formate ist riesig. Aber das Handling ist für viele Nutzer immer noch zu kompliziert. Sie lieben es, wenn es in Apps passiert, die sie sowieso benutzen. Sich extra mit einer Podcast-App auseinanderzusetzen ist für viele noch eine Hürde. Zwar ist schon vieles besser geworden, als im Vergleich zur ersten Podcast-Welle. Damals musste man seinen MP3-Player ja noch vor dem Verlassen des Hauses synchronisieren. Bessere Datentarife, bessere Smartphone-Apps oder Smartspeaker helfen der Podcast-Welt. Aber das Format ist immer noch nicht selbsterklärend. Da hilft nur erklären, erklären, erklären.
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