Deutschlands erstes richtiges Weblog, eines großen Mediums ist online. Das klingt nicht nur gut, sondern ist auch gut. Am heutigen Montag hat die Netzeitung ihr Netblog gestartet.
Die Netzeitung möchte ihren Lesern mit dem eigenen Weblog, das anlässlich des Irak-Krieges gestartet ist, ein Publikationsforum bieten, damit Leser Informationen zur allgemeinen Nutzung verbreiten können. Es soll eine täglichliche Zusammenfassung der Kriegsereignisse sowie Links zu Originalquellen geben. Die Postings werden sowohl vom Redaktionsteam als auch von den Lesern verfasst.
Das Netblog weist alle Elemente eines klassichen Weblogs auf - eine Tatsache die bei „komerziellen“ Projekten, die sich Weblog nennen, bisher nicht erfüllt wurde. Neben einem Kalender, der Beschreibung, dem schlichten und leserfreundlichem Layout fällt auch die obligatorische Weblog-Linkliste in der Sidebar auf. Einzig ein Archiv vermisse ich noch, aber dies ist ja auch noch der erste Tag.
Auf die nächsten Tage, Wochen, Monate bin ich gespannt. Wie wird sich das Weblog entwickeln? Die Einladung zur Mitgestaltung durch die Leser klingt attraktiv. Doch wird sie auch durch die Leser angenommen? Werden die etablierten Weblogs das Netblog annehmen? Wird das Netblog den spagat zwischen den Pflichten einer professionellen Publikation und den Regeln eines Weblogs schaffen?
Andere Weblogs finden die Idee zwar grundsätzlich gut, finden es aber grundsätzlich unorginell „ein War-Weblog“ etablieren zu wollen, da es die ja schon zu genüge gäbe. Ich denke hingegen nicht, dass dies die Haupt-Intention des Netblogs ist. Während in der Nachkriegszeit die War-Weblogs wieder auf Eis gelegt werden und in den tiefsten Bookmark-Ordnern ihr Dasein frusten, wird das Netblog bestimmt weiter fleißig gefüllt werden und eine Bereicherung für die Netzeitung sein.
„alle elemente eines klassischen weblogs..“? hmm ich vermisse einen rss-feed. und moderierte beiträge (die also *vor* dem posting geprüft werden) hab ich sonst auch noch nie gesehn. 😉
Hi Moe,
überleg mal weiter:
Ich habe kein RSS-Feed. Habe ich kein Weblog ?
Moderierte Beiträge ? Wenn du bei mir veröffentlichen möchtest, dann hast du nicht mal ein Formular zum Posten. Du müsstest mir erst schreiben, bevor ich dein Posting „moderieren“ kann. Die Moderation von Fremdbeiträgen beim Netblog is just a nice feature zu den „festen“ Autoren. Aber da ich sowas nicht habe, bin ich da auch kein Weblog ?
Das Netblog ist ein klassisches Weblog. Kurze Postings mit Links und persönlichen Kommentaren - die neuesten Postings erscheinen zu erst.
Gruß, Daniel 🙂
Ich habe nicht geschrieben dass Du kein Weblog hast, ich schrieb lediglich dass ich einen RSS-Feed für ein zwar nicht zwingendes, aber sehr häufiges (und wünschenswertes) Element eines Weblogs halte. Ausserdem sind die Kommentare bei Dir ja auch in Realtime ohne „Moderation“, und Tatsache ist dass zumindest mir ausser dem Netblog *kein* Gruppen-Weblog bekannt ist was mit dieser Taktik arbeitet. Alle anderen arbeiten in RealTime. Und eine Kommentarfunktion gibt es beim Netblog erst gar nicht (auch das ist nicht *zwingend* für ein Weblog, ich weiss). just my 2c‘
Hi,
ja klar, mir ist schon klar wie du das meinst 🙂
Ich habe das auch einfach nur mal so provokativ formuliert 😉
Denn im Endresultat finde ich die Methode des Netblogs sehr überzeugend. Es ist halt schwer den Spagat zwischen „journalischten Anspruch und völlig freiem Weblog“ zu meistern.
Lieber Gruß, Daniel
es bleibt auf jeden fall spannend, ob es sich in der zukunft etablieren wird. 😉