Ich bin seit Sonntag in München. Hier besuche ich die DLD Conference. DLD steht für Digital Life Design. Veranstaltet wird dieses Ereignis von Hubert Burda und Yossi Vardi. Die beiden Vorsitzenden haben zum dritten Mal zu Europas Konferenz zu Themen des 21. Jahrhunderts geladen. Hier ein bisschen für die Chronik zum ersten Tag:
Caterina Fake, die große Schwester des Foto-Dienstes Flickr hat interessante Impulse zum Thema „Zukunft der Zukunft“ gegeben. Vor einigen Jahren hatte sie schon das richtige Gespür, dass eine simple Fotoplattform mit starker Vernetzungsfunktionalität den Nerv der Zeit treffen wird. Sie freut sich jetzt auf „Geolocated Services“. Es geht also im Dienste, die sich darum drehen, wo du dich befindest. Sie meinte, es wäre großartig, wenn ihr mobiles Gerät (sei es Handy, PDA, whatever) sich darauf einstellt, dass sie zur Zeit in München ist. Das sie sich nicht bei allen Freunden in München melden muss, dass sie in der Stadt ist, sondern durch Calender-Sharing dies möglich ist. Je Globaler das Netz wird, desto Lokaler der Schwerpunkt.
Niklas Zenntström hat auf der DLD keinen einfachen Job: Der Skype-Vater entwickelt zur Zeit an dem „Venice Project“, welches jetzt unter dem Namen Joost firmiert. Dahinter verbirgt sich eine neue Art Multimedia zu konsumieren — YouTube 2.0 könnte ich fast sagen. Und alle sind so neugierig. 93 % der Fragen, die an ihn gehen, beginnen mit „Stimmt es …“.
Linda Stone arbeitete für Apple und für Microsoft. Heute ist sie Beraterin und ihre Artikel erscheinen in wichtigen Publikationen. Sie hat sehr interessante Anmerkungen zum digitalen Leben gemacht. Und da gibt es einige interessante Dinge zu beobachten: Der Trend geht bei Jobbenden weg von einer „Leben um zu Arbeiten“-Einstellung, hin zur „Arbeiten um zu Leben“-Einstellung. Unternehmen die dies erkennen sind klar im Vorteil. Viele Anzeichen habe ich in dieser Sache auch schon mitbekommen. Das gefällt mir, denn die „Ich lebe für meinen Job“-Idee halte ich persönlich für falsch. Auch interessant: Bei der Entwicklung von neuen Diensten geht es heute hauptsächlich um „Improve Life Quality“ — also um den Alltag zu verbessern. Sei es im Job oder in der freien Zeit. Ich habe einmal überlegt: Alle Tools, die ich entwickelt habe, basieren im Grunde auf einer Frage: „Wie kann ich eine Sache vereinfachen und mit einem nettem Tool etwas praktischer erledigen?“ Ich glaube das ist ein guter Ansatz um Tools und Ideen zu entwickeln.
Ansonsten ist die DLD ein wenig Klassentreffen. Die lieben Bloggernasen trifft man wieder. Nur dieses Mal ist die Oberstufe mit dabei. Ich bin schon gespannt, was Marissa Mayer von Google berichten wird. Gerade sitze ich übrigens in stylischen orangen Sitzkissen vor einer Großleinwand, auf der das Programm übertragen wird. Und der typische W-Lan-Nerd-Bericht: Es ist top. Konnte Herrn Horn phantastisch schnell eine riesige Datei schicken. Schneller als bei mir zu Hause.
Am Abend gab es gestern noch das Bloggertreffen. Phantastisch organisert durch Klaus Eck und Robert Basic. Eins habe ich festgestellt: Business-Blogger können länger. Als ich kurz nach Zehn in der Lokation eintraf, waren die Stammblogger schon verschwunden. Stressiger Tag und so 😉 Habe dafür Moe endlich mal persönlich kennen gelernt. Ich lese ihn ja schon ewig … er konnte sich noch erinnern, wie er von dem Schockwellenreiter und mir direkt beim Blogstart verlinkt wurde …
Mehr Informationen und Bilder findet ihr im DLD-Blog, bei Flickr unter dem Tag „DLD07„. Jetzt zurück zum Kaffee.
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