Es ist Tag 2 für die neuen Blogs der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Bisher fand ich irgendwie sowohl FAZ und Spiegel cool, weil die nicht einfach „was mit Blogs“ gestartet haben. Jetzt gibt es zehn Blogs bei der FAZ. Bleibt nur noch der Spiegel, der sich immerhin einen Videoblogger hält, der jede Woche „einen neuen Blog ins Netz stellt“. Spiegel Online hat auf Konferenzen hier und da beteuert, auf fortlaufende Blogs solange zu verzichten, bis man ein geeignetes Konzept gefunden habe. In Frankfurt scheint man ein solches gefunden zu haben. Die Medienbranche spart Stellen ein. Und was macht die FAZ? Die startet Blogs.
Besonders spannend ist für mich ist das Fernsehblog von Peer Schader und Stefan Niggemeier. Ich lese Peter und Stefan immer gerne. Zwei Zweifel habe ich aber beim Fernsehblog. Wieviele Feeds mu? ich jetzt abonnieren, um Stefans Medienblogbeiträge zu lesen? Die Feeds kann ich schon gar nicht mehr an einer Hand abzählen (je nach Verfügbarkeit der Finger). Da wäre sein privates Blog, das Fernsehlexikon, das Bildblog und jetzt auch das Fernsehblog. Uff. Selbst Niggemeier bietet hier noch keine Lösung an: „Und wenn Sie jetzt sich (oder mich) fragen, ob das nicht alles ein bisschen viel ist und vier Blogs nicht knapp vier mehr sind, als ein Mensch haben sollte, muss ich sagen: Das kann gut sein. Aber ich lasse mich einfach mal überraschen, wie sich das die nächste Zeit sortiert.“ - Abwarten hei?t es also von ihm. Meine Erfahrung bei diesem Problem: Als erstes leidet das private Blog.
Ein anderes Problem: Blogs bei traditionellen Medienmarken sehen unsexy aus. Ich habe noch kein Blog bei einem Sender oder einer Zeitung gefunden, was mich wirklich anspricht. Ich kenne das ja selbst von Welt Debatte. Das Blog war zwar schick gestaltet. Richtige Blogatmosphäre kam bei mir aber nie auf. Es blieb zwischen Blog und mir bei einem professionellen Verhältnis.
Aber die Blogbeschreibung des Fernsehblogs finde ich sehr versöhnlich.
Von wegen sterbendes Medium: 225 Minuten sieht jeder von uns im Schnitt täglich fern. In diesem Blog stehen die Gründe dafür. Und die dagegen.
Ich hoffe, es sind mehr Gründe für als gegen Fernsehkonsum zu finden. Ich habe ein wenig Angst vor noch mehr Gemecker. Wenn es den Medien doch so schlecht geht, mu? man dann noch auf sie rumhacken? Okay - Symbolbilder sind eine nette Rubrik; ein schönes Gimmick. Aber das Klickstreckengemecker nervt mich. Das ist doch eine Verschwendung, ständig auf Portalen wie Welt Online und RP-Online herumzuhacken. Ich empfinde das als unkonstruktiv. Haben die überhaupt so viel Aufmerksamkeit verdient? Schön, dass es im Fernsehen keine Klickstrecken gibt. Das ist gut für?�s Fernsehblog.
Das Gru?wort von Oliver Pocher vergesse ich lieber wieder. So! Genug geniggemeiert. Ich freu mich doch auch. Ich drücke die Daumen.
P.S.: Ich habe gleich mal die Blogs New Yorker Televisionen, Per Anhalter durch die Arbeitswelt, Coach Me If You Can und den Netzökonom auf meine Leseliste gesetzt.
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