Habt ihr es mitbekommen? Am Dienstagabend war die Weboberfläche von Googlemail für etwas mehr als 1 1/2 Stunden nicht zu erreichen. Panik! 97,39 Prozent aller Twitter- und Facebookmeldungen drehten sich um dieses eine Thema. Ich hatte mich zu der Zeit auf einen Workshop vorbereitet und war eigentlich froh, dass ich theoretisch hätte Googlemail nicht nutzen können – aber bei mir funktionierte mein Abruf auf den Rechner wunderbar. Meine These: Das Schlimme am Google-Ausfall (Der Grund: Technisches Gedöns, btw.) ist nicht der technische Defekt und die temporäre Nicht-Nutzbarkeit, sondern die Ablenkung durch zahlreiche „Hilfe mein Internet geht nicht“ Kurznachrichten und Artikel.
Vermutlich hat Journalist Albrecht Ude aus Berlin auf diesen Ausfall gewartet. Bei Zeit Online hat er anläßlich des Ausfalls die Frage ziemtlich interessant diskutiert, ob wir ohne Google leben können.
Vielen von ihnen mag dadurch klar geworden sein, wie sehr sie inzwischen an den Diensten des Unternehmens hängen. Google ist inzwischen ein eigenes Universum.
Im August hat Ude nämlich das Projekt Eine Woche ohne gestartet (lest mal das Blog!). Er fordert auf, eine Woche auf Google-Dienste zu verzichten. Nicht weil er Google schlecht findet, sondern weil er es schlecht findet, wenn man alles aus einer Hand bekommt. Von daher sollte in dieser Woche als Teilnehmer auch nicht einfach stumpf die Angebote eines anderen Anbieters ausprobieren, sondern viele verschiedene Angebote antesten. Übertrieben meint dies, dass ich erst eine Suchmaschine nutzen muss um eine Suchmaschine zu finden, die ich jetzt für eine Suchanfrage nutzen kann. Aber ich kann Udes Zweifel verstehen. Google gehört eine gehörige Portion Skepsis entgegen gebracht. Aber das ist halt anstregend und ich denke im Alltag haben wir Otto-Normal-Surfer andere Probleme. Da darf auch mal mein E-Mail-Webinterface für zwei Stunden ausfallen.
Mein Tipp: Nehmen wir solche Ausfall mit Humor. So wie The Onion News Netzwork in den USA. Der Satire TV-Anbieter hat kürzlich ein Video ins Netz gestellt, in dem sie zeigen was Google künftig macht, wenn man nicht mehr gefunden werden möchte. Man wird schlichtweg in ein Opt-Out-Dorf verbannt. Herrlich.
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