Wenn man ein wöchentliches Medienmagazin macht, überlegt man sich ständig, welche Themen es wohl in die Sendung schaffen, welche unbedingt gemacht werden müssen und ob es überhaupt genügend spannende Themen gibt. Diese Gedanken mache ich mir auch in den Wochen, in denen es keine Ausgabe von „Was mit Medien“ gibt. Im Sommer machen wir ja immer etwas Pause, um etwas aufzutanken bevor es im Herbst wieder hektisch wird, um uns der Lustlosigkeit bei heißem Wetter hinzugeben und um den drohenden Sommerloch zu entgehen. Okay, das mit dem heißen Wetter gilt nicht für dieses Jahr, aber der Sommerloch-Grund ist eher eine Punkt, mit dem man sich eine Pause selbst rechtfertigt: Einen Sommer ohne Medientheater hat es seit dem Start von „Was mit Medien“ noch nicht gegeben. Wir hätten jede Woche fröhlich durchsenden können. Nach so einer Pause kommt aber auch die Erkenntnis: Man muß nicht jeden (Verzeihung) Furz mitmachen. Fast sämtliche Themen, die ich mir über die Pause notiert habe, sind bei der jetzigen Durchsicht und aktuellen Gewichtung unwichtig. Mal sehen, wie diese Erkenntnis unsere Arbeit in den nächsten Wochen beeinflussen wird.
Der Blick zurück
So nutzen wir die Sommerzeit, um aktuelle „Bedürfnisse“ zu erkennen. Im letzten Jahr haben wir im September unsere neue Homepage gestartet, um unsere Audio-Inhalte crossmedial aufzubereiten. Ich glaube, das hat sehr gut funktioniert. Schon nach einigen Monaten sprachen uns viele an und fragten, ob wir jetzt bessere Interview-Partner oder spannendere Themen hätten. Ich habe dann immer verneint und gesagt: Jetzt haben wir die Inhalte mit der neuen Homepage nur sichtbar gemacht. Meine These scheint aufgegangen zu sein: Audio-Inhalte werden in der öffentlichen Diskussion nur wahrgenommen, wenn sie verschriftlicht wurden.
Der Blick in die Zukunft und eine kleine Ankündigung
Aber was sind die Bedürfnisse, die wir aktuell beobachten? Aus der Luft geschätzt haben 70 Prozent aller Schlagzeilen, die über die Online-Medienseiten täglich flattern, im Kern eins gemeinsam: Mit der Materie digitales Publizieren hat sich die Branche noch nicht angefreundet. An dem einen Tag schimpft ein Verlagshaus auf Apple, am anderen Tag werden die eigenen digitalen Erlöse gefeiert. An dem einen Tag werden soziale Netzwerke als Quellen des Bürgerjournalismus gefeiert, an dem anderen Tagen strotzt die Berichterstattung von Web-Diensten, die als Keimzelle des Übels degradiert werden. Hier stimmt einfach die Perspektive nicht. Ich glaube: Wir Medienjournalisten müssen besser erklären, wie das Netz funktioniert und wie das Netz als Werkzeug einzusetzen ist.
In den letzten Wochen und Monaten haben wir schon kleine Projekte und Neuerungen für unseren Audio-Podcast und für unsere Webseite vorbereitet. Ab morgen gibt es deswegen jede Woche die Sonntags-Überraschung. Eine unserer Ideen aus unserem kleinen Medienlabor werden wir dann „freilassen“.
Was mit Medien im Netz: http://www.wasmitmedien.de
Ach ja – von wegen Sommerpausen-Ende: Am Donnerstag gehen wir wieder in das Studio. Herr Pähler und ich werden die neue Ausgabe von „Was mit Medien“ produzieren. Ab 21 Uhr bei Radio Q und später wie gewohnt als Podcast im Netz.
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