Okay, das ist jetzt sehr aufregend. Das ist mein erstes Blogposting, welches ich über den Wolken schreibe und dann jedoch nicht erst abschicke, wenn ich am Zielort wieder festen Boden unter den Fü?en und Wi-Fi um mich herum habe, sondern schon direkt aus dem Flugzeug. Mein United-Flug von New York (JFK) nach San Francisco (SFO) hat Wi-Fi. Während ich diese Zeilen hier tippe, sehe ich eine hell erleuchtete Stadt aus meinem Fenster - laut Google Maps müsste es Detroit sein. Hier sind meine aktuellen Daten:
Latitude: | 43-12-00.0 N |
Longitude: | 81-49-48.0 W |
Speed: | 451 mph (726 kph) |
Altitude: | 37,900 feet (11,552 meters) |
Bearing: | 274 |
To SFO: | 2,145 miles (3,453 km) |
From JFK: | 449 miles (723 km) |
Vor lauter „This is the real Cloud Computing“ Aufregung habe ich schon Facebook und Twitter ausprobiert. Conrad Tribble merkte aber zurecht an:
[blackbirdpie url=“https://twitter.com/conradtribble/status/176102392041975809″]
Dann also Above-The-Cloud-Computing! Der ganze Spa? kostet 15 Dollar, ist es mir aber für ein sechs Stunden Flug wert. Mit dem Kollegen Jörg Wagner habe ich auch Skype ausprobiert (ging nicht wirklich) und einen Google Hangout (das ging irgendwie). Meinen Ruckel-Video-Gru? hat Jörg zu einem Tollen Video zusammengeschnitten:
Aber schön der Reihe nach. Erst einmal drehe ich die Uhr eine Woche zurück.
Flugzeugessen fotografieren hätte ja die beliebteste Tätigkeit im Internet werden können, aber dann kamen die Katzen. Da ich aber weder Katzen mag (Oh, das gibt schlechtes Karma in der Geek-Community!), noch eine auf meinem Flug in die USA am vergangenen Sonntag auf dem Schoss hatte, ist das hier mein erstes Urlaubsfoto. Letzten Sonntag ging es in den Urlaub in die USA. Die ersten Tage habe ich in New York verbracht und ein paar kleine Anekdötchen aus der gro?en Stadt möchte ich euch nicht vorenthalten.
Hier noch das obligatorische „?ber den Wolken“-Foto und die zwei Links zu meinen beiden Videos, die ich als Postkarten-Ersatz für euch aufgezeichnet habe. Im ersten Video gab es ein paar erste Eindrücke und im zweiten Video habe ich von meinem Besuch an der Börse berichtet.
Das war mal ein Foursquare-Checkin mit vielen Punkten, was? Ich bin übrigens gespannt, ob ich meinen Punkte-Rekord von vor einem Jahr aus den USA einstellen kann. In einer Woche schaffte ich in Austin rund um die South-by-Southwest über 300 Punkte. Ob es diesmal wieder klappt? Ich bin ja sowieso gespannt, welcher Webdienst auf der South-by-Southwest-Konferenz seinen Durchbruch schaffen wird. 2007 war das Twitter. Vor zwei (oder 3?) Jahren kam Foursquare. Meine These: Highlight wird in diesem Jahr zu den Favoriten gehören. Mehr dazu später.
Mein Tipp für den ersten Abend in New York: Geht zu John?�s Pizza im Village (278 Bleeker Street)! Nur ganze Pizzen, keine Slices, keine Kreditkarten - aber phantastisches Pizzen. Ein Bilderbuch Italo-Amerikaner.
Wo wir schon bei den Tipps sind: Für das Frühstück ist weiter Café 28 Pflicht (5th Ave/28th)! Dieser Deli hat eigentlich nichts besonderes, ist aber durch und durch New York.
Das fiel mir schon im letzten Jahr auf: In New York tut sich gerade sehr viel. Viele neue Wolkenkratzer entstehen. Alte Häuser verschwinden und neue werden gebaut - oft erstaunlich schick. Wenn ich meine ersten Skyline-Fotos von 2005 mit der jetzigen vergleichen würde, könnte man schon deutliche ?#8220;nderungen feststellen.
Neu seit dem letzten Jahr: Der Flagshipstore von Uniqlo an der 5th Avenue. Rund um dem Abercrombie & Fitch haben mittlerweile alle jungen Kleidermarken ihre überdimensionierten Poserfilialen eröffnet. Ich bin seit einigen Jahren gro?er Uniqlo-Fan. Das ist eine Art japanisches H&M mit schlichten und sehr modernen Schnitten. Ich kann es nicht erwarten, dass Uniqlo nach Deutschland kommt.
Wobei mich das Begrü?ungsritual im neuen Uniqlo-Flagshipstore irritiert. Im Eingang steht ein Mitarbeiter, mit einem Headset und seine durchaus individuelle Begrü?ung ist dann über Lautsprecher im Umkreis von ein paar Metern zu hören. Wenn gerade keiner rein oder raus geht, präsentiert der Mitarbeiter ein oder zwei Sonderangebote die er sowieso gerade in der Hand hält.
Jetzt aber noch etwas für unsere Abercrombie & Fitch-Freunde in Deutschland:
Nachdem Abercrombie & Fitch auf der Kö die erste Filiale in Deutschland eröffnete kann ich an euch daheim sagen: Wenn ihr die Preise hier in New York seht, werdet ihr heulen! Hier werden Klamotten noch im zweistelligen Bereich angeboten.
Seit Jahren bin ich mal wieder im MoMa (Museum of Modern Art) gewesen und es war toll. Schon per Definition.
Meinen Lieblingsraum durfte ich leider nicht fotografieren. Der bestand aus Zeichnungen von Thomas Schütte (ja, der aus Düsseldorf!). Ich mochte vor allem das Arrangement seiner Arbeiten. Es hingen kreuz und quer Drahtseile über den Köpfen der Gäste und an den Drahtseilen hingen Schüttes Arbeiten. Man hatte sie quasi direkt vor Augen. Das war eine interessante „Schau“-Situation.
Ich mochte auch die „I went to Moma and …“-Karten die am Ende des Museums auslagen. Die Karte konnte von den Besuchern gestaltet und gescannt werden. Die Ergebnisse wurden per Beamer direkt an die Wand geworfen und auch im Netz veröffentlicht. Hier ist meine Karte. Meine alte Kunstlehrerin ist jetzt wahrscheinlich extrem überrascht, dass ich freiwillig eine Offline-Zeichnung angefertigt habe.
Nach dem gro?en Erfolg aus dem letzten Jahr, hier weitere Fotos vom „Fiene-Imperium“ in den USA. Heute: The Food Emporium - fiene food.
Deutsche Küche ist mir in den USA bisher noch gar nicht aufgefallen. Ich habe aber mehrere Hallo Berlin Restaurants entdeckt. Die haben mich aber nicht gelockt.
(Oh, es gibt gerade Turbulenzen hier im Flugzeug.)
Neu in 2012: Der Freedom-Tower am Ground Zero ist jetzt sichtbar - und sogar „schon“ „fast“ fertig. Ich bin fasziniert, aus wie vielen Stra?en aus der neue Tower zu sehen ist. Da ich das World Trade Center nicht kannte, kann ich jetzt erst erahnen, was das für ein Verlust gewesen sein mu?te, als auf einmal eine beeindruckende Konstante im Stra?enbild wegbrach.
Kleiner Tipp: Wenn ihr das 9-11-Memorial anschauen möchtet, dann solltet ihr euch vorher im Netz registrieren (fragt Google!), denn sonst komt ihr nicht rein.
Mir sind nicht nur viele deutsche Restaurants aufgefallen (das Foto vom Vapiano habe ich erst gar nicht gemacht), sondern auch Klamotten über Deutschland. Im Topmen by Topshop habe ich dieses T-Shirt entdeckt und war kurz versucht, es mir zu kaufen. Das Deutsch auf dem Shirt war so schlecht, dass es schon wieder ein toller Gesprächsstarter auf der nächsten Party sein würde. Ich habe es mir dann aber nicht gekauft. Aus Gründen.
Wo wir schon bei „nichts gekauft“ sind: In SoHo stolperte ich über einen eigenen „The Beats Store by Dr. Dre“. Diese völlig überteuerten Kopfhörer brauchen natürlich auch einen eigenen Flagshipstore. Innen gab es nur Kopfhörer. Und ein von, ich glaube, Dr. Dre und seien Freunden unterschriebenes T-Shirt, welches hinter Glas hing und mit einer Schnur die Leute auf Distanz gehalten werden.
Kekse!
Der Monocle-Store auf der Hudson-Street. Mir gefällt es, wenn Zeitschriften eigene Läden haben um dort Produkte anzubieten, die Journalismus finanzieren. Brauchen wir auch einen „Was mit Medien“-Laden? Vielleicht einen Pop-Up-Store?
New York ist übrigens im Mad Men Fieber! Am 25. März kommen endlich, endlich, endlich die neuen Folgen der TV-Serie. Ganze Busse waren mit der Werbung für die neuen Abenteuer von Don Draper dekoriert - selbst in den Banana Republic Stores gab es ganze Kleidungskollektionen im Mad-Man-Style - also ziemlich 60er.
Zufällig bin ich über den Highline-Park gestolpert. Das ist eine stillgelegte Bahntrasse, die Stück für Stück in einen Park umgebaut wurde/wird. Der Gro?teil ist erst vor ungefähr zwei Jahren fertig geworden. Mein Tipp: Geht ins Meatpacking District, schnappt eine Treppe in den Highline-Park und lauft in Richtung Norden. Es gibt faszinierende Einsichten in die Hinterhöfe von Manhattan und neue Perspektiven auf die kreuzenden Streets. Die Linie verläuft etwa ein oder zwei Blocks vom Hudson-River entfernt.
Was ich übrigens vor Facebook geschafft habe: Ich bin an die Börse gegangen. Ich habe eine Führung durch die New Yorker Stock Exchange an der Wall Street machen dürfen, da ich den Korrespondenten Manuel Koch besuchte. Auf dem Parkett haben wir auch schnell gehandelt und ein Foto gemacht:
Manuel ist werktäglich auf N24 zu sehen, oder aber auch beim Deutschen Anleger Fernsehen. Dort moderiert er auch eine Talkshow aus New York, zu der er mich gleich eingeladen hat.
Ich habe Manuel etwas über das anstehende South-by-Southwest-Festival erzählt, sowie wieso der Facebook-Börsengang für die Tech-Szene wichtig ist. Das 6-Minuten-Interview vom NASDAQ-Report könnt ihr online abrufen.
Die andere Perspektive des Studios: Hier seht ihr die Gläserfront mit dem ebenerdigen Blick auf den Time Square.
Hier noch ein Tipp. Ich wollte euch doch noch ein deutsches Restaurant empfehlen, was ich cool fand: Der Schwarze Kölner in Brooklyn (710 Fulton Street)! Eine tolle Kneipe mit guten Snacks und typisch deutscher Karte. Ich hatte einen sehr guten Leberkäse. Die Bedienung freute sich, als ich mein Bier auf Deutsch bestellte.
Die haben das Wasser sogar in 0,4er Gläsern serviert!
Das brauchen wir auch im deutschen Radio: Einmal mehr Quizsendungen und dann sowieso mehr Sendungen, die vor Publikum aufgezeichnet werden. Beides zusammen traf auf „Ask me another“ zu, einer Quizsendung von NPR! NPR ist der öffentlich-rechtliche Mantelanbieter für US-Radiostationen. Ich konnte bei einer Aufzeichnung an einem Abend irgendwo in Brooklyn dabei sein und das hat gro?en Spa? gemacht. Auch hier lohnte es sich wieder etwas Deutsch zu können. Zufall, dass es so viele Referenzen auf Deutschland gibt?
Hier noch das obligatorische Skyline-Foto. Diesmal vom Dach eines Wohnhauses in Manhattan geschossen.
Hier noch was sü?es. Das darf auch nicht fehlen: Das leckere Eis von der „bösen“ Kommerz-Kette Pinkberry auf der „hippen“ St. Marks-Street kaufen (woanders wäre es auch langweilig). Ich muss immer etwas grinsen. Beim nächsten Mal gehe ich nebenan auch zur omni-präsenten mexikanischen Fast-Food-Kette Chipotle. Für einen Moment fühlt man sich wie ein Berlin-Mitte-Revoluzzer.
Ein weiterer Tipp für euren nächsten US-Trip: Während in Europa Datenroaming für Smartphones erschwinglicher geworden ist, sind die US-Preise unverschämt. Aber es gibt eine Lösung: Geht in einen T-Mobile-Store und fragt nach einer Prepaid-Daten-Sim-Karte. Für 50 Dollar erhaltet ihr einen Monat eine Simkarte, eine Nummer, Surfen ohne Traffic-Limit (dafür nur 2G, aber das reicht!), kostenlose SMS und Landline-Calls. Für 10 Euro zusätzlich könnt ihr sogar kostenlos auf deutsche Festnetznummern anrufen. Ein Traum.
Das was ihr hier seht ist der neuste Internet-Quatsch aus den USA! Diese App hei?t Highlight. Sie hebt Menschen in meinem Umkreis hervor. Das geht so: Beim ersten Highlight-Aufruf verbinde ich mich mit meinem Facebook-Account und die App checkt ab diesen Zeitpunkt, ob in meiner Umgebung Highlight-Nutzer sind, mit denen ich auf Facebook befreundet bin, oder deren Interessen (!!) ich teile. Das ist abgefahren. Diese junge Dame hier ist Tech-Journalistin bei CNN Money. Ich hätte sie tatsächlich suchen und ansprechen sollen. Das hätte eine coole Geschichte gegeben, aber: Ich denke Highlight-Highlights gibt es auf der South-by-Southwest genug. Das könnte der Webdienst des Jahres werden. Das sagt mir zumindest mein Bauchgefühl, das beim Ausprobieren nicht nur aufgeregt, sondern auch etwas besorgt ist. Aber das formuliere ich ein anderes Mal. Gleiches Prinzip, etwas anderer Ansatz liefert übrigens auch die App Glancee, die derzeit ähnlich viel Aufmerksamkeit bekommt. Aber dazu dann vom South-by-Southwest-Festival, welches in ein paar Tagen ansteht.
Jetzt hei?t es erst einmal und vor allem zum ersten Mal: San Francisco! Ich dürfte der Westküste nun schon etliche Meilen näher gekommen sein. Aber meine Akkuladung neigt sich dem Ende zu …
Sitze hier bei einer ersten Tasse Kaffee und verfolge fasziniert Deine Reiseberichte aus New York und über den Wolken. Deine vielen Tipps werde ich mir merken, der nächste New York-Besuch ist ganz oben auf der Wunschreiseliste ?? - Ganz super: Deine Videopostkarten! Lieber Daniel, ich wünsche Dir auch weiterhin eine tolle Reise und komm‘ gut zurück nach Hause!
Horst M�ller meint
Alles schön - nur die Pizza am ersten Tag in NYC „geht“ gar nicht. In den USA sind zuerst Ribs „angesagt“. Schöne Reise noch
Kawakuru meint
Du kannst noch nicht mal „Detroit“ richtig schreiben und machst hier einen auf Kosmopolit. Ganz arme Vorstellung.
Hallo Yussif,
ist korrigiert - danke für den Hinweis ??
D.