Guy Kawasaki befragte Vic Gundotra (Sr VP Engineering for Google+) über den aktuellen Stand bei Google+. Was spannend ist: Gundotra hat bei vielen Fragen auf Zeit gespielt, indem er um Geduld der Nutzer bat. Er hat spannende neue Funktionen in Aussicht gestellt, ohne sie zu konkretisieren. Diese würden aber die aktuellen Kritikpunkte rund um Google+ absolet machen. Auf der anderen Seite wunderte sich Gundotra, dass sich hartnäckig das Geisterstadt-Image hält und auf der anderen Seite viele Entwickler immer und immer wieder eine offene Daten-Schnittstelle einfordern. Das würde sich doch widersprechen.
Was ist die Idee hinter Google+?
Google+ soll der Social Layer für alle Google Produkte sein. Auf der anderen Seite ist es auch der Kern für das ganz neue Google, welches auch als Google 2.0 bezeichnet werden kann. Das bedeutet, dass die Produkte personalisiert werden. „Wir möchten deinen Namen kennen und deine Circle verstehen“.
Wie sehen die aktuellen Nutzerzahlen aus?
Seit kurzem nennt Google nicht mehr nur die angemeldeten Nutzer, sondern die aktiven Nutzer in einem bestimmten Zeitraum: Es gibt 100 Millionen Nutzer pro Monat und 50 Millionen Nutzer die pro Tag Google+ nutzen.
Was sagt ihr zum Vorwurf „Bei Google+ ist nichts los“?
Nutze es richtig! Das ist die Hauptaussage von Gundotra. Er habe festgestellt, das oftmals Nutzer mit dieser Kritik die Kreise nicht richtig nutzten, oder sich über das Nicht-Schreiben anderer Nutzer wunderen. Oft haben diese einfach nur ihre Inhalte nicht für den Kritiker freigegeben.
Datenschutz?
Gundotra hat die Vertrauenskarte ausgespielt: „Wenn wir das Vertrauen der Nutzer missbrauchen, kriegen wir ?#8220;rger.“ Google geht davon aus, dass die Nutzer sich dann der Konkurrenz zuwenden würden. „Mit einem Klick können die Nutzer weg sein.“
Werbung?
Ads sollen wichtiger werden - aber an der richtigen Stelle. Es mache keinen Sinn, wenn Werbung neben einem gro?en Foto erscheint, das wolle der User in dem Moment nicht sehen (kleiner Seitenhieb auf Facebook). Die Nutzer möchten lieber eine personalisierte Anzeige, wenn sie zum Beispiel auf der Suche nach einem Restaurant sind.
Google+ Suche?
In Deutschland haben wir unsere Suchergebnisse noch nicht um den Aspekt „eigenes Verhalten und Verhalten der Freundeskreise“ ergänzt. Wenn ihr aber auf google.com geht und etwas sucht, werden euch persönliche Ergebnisse ausgespielt. Wenn ich zum Beispiel nach iPhone suche und ein Bekannter ein iPhone-Bild bei Google+ hochgeladen hat, dann wird sein Foto angezeigt. Wenn ich schon einmal eine iPhone-Webseite gepluseinst habe (schreibt man das so?), dann wird auch dieses Ergebnisse im Suchergebnis auftauchen. Google bietet einem aber an, die persönlichen Ergebnisse auszuschalten. Hierzu gibt es rechts oben, neben der Suche, einen Button.
Wann wird es eine API für Google+ geben?
Ein Raunen ging durch den Raum - besonders viele Entwickler brennen darauf, eine eigene App für G+ zu entwickeln. Vic Gundotra betonte aber, dass es hierfür noch zu früh sei. Er möchte keinen Zugang zu einzelnen Funktionen bereitstellen, wenn er nicht sicherstellen kann, dass dieser API-Teil in einem Jahr noch zur Verfügung gestellt wird. Gundotra schien auf den ?#8220;rger von Entwicklern anzuspielen, als Twitter seine API-Schnittstelle änderte. Das Argument klang für mich allerdings wenig plausibel. Ich glaube, Google möchte die Nutzer möglichst lange auf der Plattform halten, um a) mehr von den Nutzern zu lernen und b) die Nutzer auch an das System zu gewöhnen.
Wie sieht es mit der Echtzeitdarstellung der Inhalte aus?
„So in Echtzeit wie möglich“.
Wie geht G+ mit den ganzen Spam-Beiträgen um?
Als Google+ seine Tore für alle Nutzer öffnete, kamen auch die Spammer. Dies sei für Google+ ein gro?es Problem. Deswegen arbeitet jetzt das GMAIL-Spam-Team an dem Problem.
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Guy Kawasaki hat am Ende des Interviews noch sein neues eBook „What The Plus“ vorgestellt - ein Handbuch über G+. Es kostet ca. 3 Dollar und es gibt das eBook auch für kurze Zeit kostenlos als PDF.
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