(Foto by MGNS)
Schön war es bei den Bloggern 2014. Die Nachberichte folgen. Das waren die Nominierten.
(An dieser Stelle gab es den Videoplayer zur Live-Ãœbertragung, aber die verschwindet wie gewohnt immer wieder aus dem Netz)
von Daniel 1 Kommentar
(Foto by MGNS)
Schön war es bei den Bloggern 2014. Die Nachberichte folgen. Das waren die Nominierten.
(An dieser Stelle gab es den Videoplayer zur Live-Ãœbertragung, aber die verschwindet wie gewohnt immer wieder aus dem Netz)
Was mich auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas in dieser Woche gefreut hat: Es gab viel Radio. Vor Ort wurde nicht nur viel Radio gemacht, thematisch konnte ich auch ein paar Neuheiten mitnehmen. [Weiterlesen…] Infos zum Plugin fiene & viel radio in las vegas
von Daniel 5 Kommentare
Am Montag verleihen wir in einem kleinen kuscheligen Live-Stream zum neunten Mal die Goldenen Blogger des Jahres. Wir haben einen Ort, wenn ihr live vorbei schauen möchtet (Elementarteilchen in Flingern). Wir haben eine Uhrzeit, zu der wir beginnen (wahrscheinlich 20:30 Uhr, vielleicht sind wir auch etwas schneller). Wir haben eine Webseite, auf der ihr im Webstream live zuschauen könnt (/blogger2014/) und dann haben wir 14 wunderbare Kategorien, in denen ihr die Sieger bestimmen könnt. Da haben wir ja alles … . Moment, die Nominierten fehlen noch!
Es war viel Arbeit. Bis Neujahr habt ihr uns 1924 Vorschläge geschickt. Thomas hat seine Punkte vergeben. Franzi auch und ich jetzt auch. Wir haben zusammengezählt und die vier Blogs mit den jeweils meisten Punkten sind in der jeweiligen Kategorie nominiert worden.
In den letzten Jahren hatten wir schon tolle Preisträger. Sie haben den Preis unserer ernstgemeinten Spaß-Veranstaltung mit Würde und Anstand entgegen genommen, wie Thomas in seiner kleinen Rückschau in dieser Woche schon beschrieben hat (Leseempfehlung).
Seid ihr bereit für die Nominierten des Jahres 2014?
Momentchen. Einige wundern sich, warum wir die #Blogger2014 verleihen, und nicht die #Blogger2015. Eigentlich findet unsere kleine Veranstaltung immer im Dezember statt. In wenigen Ausnahmen, wie in diesem Jahr, rutscht der Termin auch mal in den Januar. Wir zeichnen mit euch die Leistung des letzten Jahres aus. Da wir im letzten Jahr den Hashtag #Blogger2013 genommen hatten, da wir im Vorjahr den Hashtag #Blogger2012 genommen haben, ist in diesem Jahr der Hashtag #Blogger2014 an der Reihe.
Würdigt die Nominierten und feiert sie mit dem Hashtag #Blogger2014, damit möglichst viele daran teilhaben können.
Jetzt ist es aber an der Zeit, dass wir das Geheimnis um die Nominierten lüften. (Ist das aufregend.)
Herzlichen Glückwunsch!
Lieber Zuschauer, möchtest du mitbestimmen? Dann schalte am Montag, nach 20:15 Uhr ein und du kannst online mit abstimmen.
Liebe Nominierte, ihr dürft natürlich auch eure Follower vorwarnen und beim Voting mit Abstimmen lassen.
Wir freuen uns auf Montagabend!
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von Daniel 2 Kommentare
Wer mir auf Twitter folgt, kennt bestimmt auch meinen Regenschirmalarm. Vor einiger Zeit noch regelmäßig, inzwischen nur noch sporadisch. Ich will die Leute außerhalb von Düsseldorf ja nicht nerven und es gibt zudem eine erfolgreiche Adaption für Dormagen.
Ich möchte euch heute eine neue, kleine, feine App, direkt aus dem Herzen von Düsseldorf empfehlen.
Seit ein paar Tagen bekomme ich jeden Morgen um 07 Uhr eine praktische Notification auf mein Smartphone-Display. Die App sagt mir, was ich heute anziehen sollte, um passend zum Wetter gekleidet zu sein.
Es ist keine Wetter-App, mit tausenden und schnörkeligen Wetter-Auswertungen. Sie sagt mir das, worauf es ankommt. Der Name: Today!
Morgen (Samstag) gibt es 14 Grad und Regen. Die App empfiehlt mir einen Regenschirm, einen warmen Schal, sowie Mütze und Handschuhe. Als Oberbekleidung werden Pullover und eine warme Jacke empfohlen. Als Unterbekleidung geht die Jeans durch. Für die Schuhe sollte ich Casual Boots empfehlen. Morgen sollte ich besser nicht das Rad empfehlen, sagt die App. Klar, es ist ja auch windig.
Ãœber den Kleidungstipps findet ihr eine Zeitleiste mit Temperaturverlauf. Auch die Regenstunden sind markiert. Sonnenscheindauer und Regenwahrscheinlichkeit sind noch notiert. Mit einem Wisch kann ich zwischen heute und gestern wechseln.
Ich mag Today! Geht in den App-Store, wenn ihr ein iPhone habt und ladet euch die kostenlose App herunter. Mehr Infos gibt es auch auf der offiziellen Homepage. Vor ein paar Monaten hat mir Programmierer Tobias Block das Konzept bereits vorgestellt. Seine Vision gefällt mir sehr gut. Doch darüber kann ich jetzt noch nicht so viel verraten. Ich kann mir aber sehr gut vorstellen, dass die App künftig noch mehr bietet, was der Name „Today“ verspricht. Der erste Wurf ist schon einmal genau der richtige Anfang.
Und während ihr künftig wisst, ob ihr mit dem Rad zur Arbeit könnt, oder besser die Bahn nehmt, schlage ich Tobias noch mal vor, doch einen richtigen Regenschirmalarm in seine App zu integrieren. Mehr Regenschirmalarm für alle.
In dieser Woche findet in Las Vegas die Consumer Electronics Show statt — die IFA der USA. Ich war zum ersten Mal dabei und hatte die Gelegenheit, mich etwas umzuschauen. Ich habe an dieser Stelle einmal ein paar Fotos, Tweets und Facebook-Einträge als Erinnerung gesammelt.
Die Hinreise: Es geht nichts über einen Sonnenaufgang über den Wolken. Bei der CES geht aber auch nichts über Hinweise für Journalisten. Immerhin ist das ein gigantisches Event. 5000 Journalisten werden erwartet. Rund 160.000 Besucher insgesamt. Da soll man ja auch irgendwie den Überblick behalten.
A Journalist’s Guide to Covering CES 2015 http://t.co/7a4XHa7Eom via @newscred
— Daniel Fiene (@fiene) January 5, 2015
Für RP ONLINE habe ich diese Vorschau geschrieben.
Was erwartet uns in dieser Woche auf der #CES2015 in Las Vegas? Der total vernetzte Hangover http://t.co/KCmZU1Yzp4 — Daniel Fiene (@fiene) January 5, 2015
Die größten Stände auf der CES hatten übrigens die Autohersteller. Das mag zunächst etwas überraschend sein. Ist es am Ende aber nicht.
Ein selbst fahrender #Audi A7 mit Autopilot ist auf dem 900 Kilometer langen Weg nach Las Vegas zur #CES2015! http://t.co/GBUDFmC6Jv
— Jochen Lehbrink (@joleh089) January 5, 2015
Wichtig waren natürlich auch die Keynotes. Apple ist nicht anwesend, das wird von der Konkurrenz genutzt. Samsung nutzt die IFA und die CES, um wichtige Ankündigungen zu machen.
Samsung stellt 88 Zoll (223 cm) SUHD TV vor. #CES2015 pic.twitter.com/T1zuztPcSz — Wolfgang Stuflesser (@stuflesser) January 5, 2015
Erfreulicherweise ist das Thema Audio an mehreren Stellen aufgeploppt. Es gibt einen neuen Walkman. Musiker Neil Young hat auch einen eigenen Player vorgestellt. Samsung gleich ein ganzes Labor.
Samsung startet Audio Lab in LA („city of music and entertainment“) – das will ich mal besuchen. #CES2015 pic.twitter.com/LL1ewGd3RD
— Wolfgang Stuflesser (@stuflesser) January 5, 2015
Ich war zu dem Zeitpunkt noch auf der Anreise und habe in der Ferne etwas aus der Heimat entdeckt.
Welche Zeitung von heute begrüßt mich im Charterflug von LAX nach Vegas? Richtig, @rponline – daneben Buffet(!) pic.twitter.com/ifUop4dlU2 — Daniel Fiene (@fiene) January 5, 2015
Mein Zimmer lag im 61. Stock. Die Sicht war skeptakulär.
Room with a view. pic.twitter.com/EEJi4z58oQ
— Daniel Fiene (@fiene) January 6, 2015
Am ersten Abend habe ich die Mercedes-Benz-Keynote besucht. Der Gast in der Reihe vor mir war etwas aufgeregt.
Die Schlange, die auf „the Dieter’s“ Keynote wartet, dreht sich um den Block! German star in the US! #CES2015 pic.twitter.com/JE5CHjOwdb — Kai Diekmann (@KaiDiekmann) January 6, 2015
Und darum ging es:
Die Mercedes-Keynote beginnt mit Tinder und Pixar. #mbCES #ces2015 pic.twitter.com/BrGcovmjCe
— Daniel Fiene (@fiene) January 6, 2015
Viele Keynotes waren trocken und mega eingeübt. Die von Zetsche bewies Selbstironie.
Great Intro. Robot: „Are u a robot?“ – Daimlers Dr. Dieter Zetsche: „No, I’m german.“ #mbces #CES2015 pic.twitter.com/AOyeTkk0rI — Daniel Fiene (@fiene) January 6, 2015
Was mit der Zeit im Fahrzeug künftig machen?
Fun! Mercedes schlägt vor, die Zeit in ’nem autonomen Fahrzeug zu nutzen und Need for Speed zu zocken #mbces #CES2015 pic.twitter.com/DwLP52PLzm
— Daniel Fiene (@fiene) January 6, 2015
Doch so einfach ist das alles noch nicht …
Herausforderungen für die Branche: 1. Datenschutz. 2. Versicherungen 3. Wer hat beim Unfall 2er autonomer Fahrzeuge Schuld? #mbces #ces2015 — Daniel Fiene (@fiene) January 6, 2015
Hier ist der Diskussionsbeitrag von Mercedes-Benz:
Meet the first self-driving car by Mercedes. #mbces #CES2015 pic.twitter.com/KjBim6f2dt
— Daniel Fiene (@fiene) January 6, 2015
Einige Fotos hatte ich hier im Blog ja schon gepostet, hier noch nachträglich ein Schnappschuss aus dem Cockpit.
Wenn blau, dann fährt das Auto selbst. Wenn eine Person vor dem Fahrzeug läuft, zeigt dies das blaue Licht an #mbces pic.twitter.com/NwPv1ow1Q2 — Daniel Fiene (@fiene) January 6, 2015
So sieht das Bedienpanel in den Türen aus. Das ist ein 4K-Display:
Mit meinem Finger kann ich das Auto entlang der Timeline bewegen.
Neu im Blog: How I met a selfdriving car. http://t.co/9Qkm631S5w
— Daniel Fiene (@fiene) January 6, 2015
Der Fußboden des Autos besteht wirklich aus Holz. Es soll halt eine Wohnzimmeratmosphäre sein. Hier sitze ich mit Ralf Lamberti (Director Connected Car und User Interaction) im Forschungsfahrzeug.
Leute, vergesst die Smartwatch. Der Smartring ist da! #ces2015 pic.twitter.com/J4NVL4XLlv
— Wolfgang Stuflesser (@stuflesser) January 6, 2015
Derweil ist mein Bericht erschienen:
How I Met A Selfdriving Car – mein Bericht von der #CES2015 für @rponline http://t.co/FT2UyvyOao #mbces — Daniel Fiene (@fiene) January 6, 2015
In jeder Halle gab es Drohnen zu sehen.
Auch Audio, BMW und Toyota präsentierten ihre Autozukunft.
Huge interest in Audi’s newest ideas around the connected car. 70% of todays customers are requesting it #CES2015 pic.twitter.com/0N7lmgs4mo
— Daniel Fiene (@fiene) January 6, 2015
Lustig fand ich folgenden Messefund:
New Gadgets in 2015! @CrosleyRadio tells me to buy a @onedirection vinyl. They have cool usb player though #ces2015 pic.twitter.com/oHqeuZKkXP — Daniel Fiene (@fiene) January 6, 2015
Tolle Idee von der geschätzten Technikseite The Verge, Kaffee auszugeben. Wobei, kann man The Verge noch als Technikmagazin bezeichnen? Naja …
I enjoy my The @Verge Coffee!! pic.twitter.com/nL4N6Vjmfs
— Daniel Fiene (@fiene) January 6, 2015
Viel Aufmerksamkeit gab es auch für dieses Gerät – ein MacBook Air Konkurrent?
Dell XPS 13 vs. MacBook Air http://t.co/xH0diYMG74 pic.twitter.com/Ojn0KnMouG — Tom Warren (@tomwarren) January 6, 2015
Und dann fand ich noch das:
Pathetic. #virtualreality #ces2015 https://t.co/nCo65Fp92k
— Daniel Fiene (@fiene) January 6, 2015
Radio war auch Thema:
Ich finde unser @digiIFA Radio ja schöner als das Messeradio der #CES2015 pic.twitter.com/UbWz3Q5GEZ — Daniel Fiene (@fiene) January 6, 2015
Ein bisschen Las Vegas Sightseeing war natürlich auch noch drin.
Ein von @dfiene gepostetes Foto am
Den Springbrunnen vor dem Bellagio-Hotel kannte ich, dies war mir aber neu:
Whatever. https://t.co/e2sebceczp — Daniel Fiene (@fiene) January 7, 2015
🙂
Viel ist über die Intel-Keynote gesprochen worden:
Intel opposes Gamergate as part of $300 million effort to fix diversity in tech http://t.co/raQhshofwe pic.twitter.com/mFL0NBOM8c
— The Verge (@verge) January 7, 2015
Technik und Palmen. Was will man mehr.
Mein Fazit? Spannend sind die Neuheiten und die Keynotes. Wenn die Chefs der Technikkonzerne präsentieren, dann hat dies nicht nur Nachrichtenwert, es hilft einem auch bei der künftigen journalistischen Arbeit, um die Akteure besser einschätzen zu können. Die Ausstellung an sich ist nicht so spektakulär wie auf der IFA. Da dort auch verstärkt Verbraucher unterwegs sind, scheinen die Hersteller sich dort mehr Mühe zu geben. Die CES ist am Ende halt eine Handelsmesse. Eine sehr gute Ergänzung.
Wenn ich in einer anderen Zeitzone bin, ist das Aufwachen etwas besonderes. Was ist in der Zwischenzeit passiert, während ich schlief? Ein Moment der Anbindung, der tragisch sein kann. Besonders schlimm war es im März 2011. Die Nuklearkatastrophe von Fukushima.
Ich erinnere noch noch genau. Mit einigen Freunden besuchte ich die „South-by-Southwest Interactive“ in Austin / Texas. Mit Igor teilte ich mir ein Hotelzimmer. Der erste Griff ging morgens zum Laptop. Jeden Morgen wurden die Schlagzeilen schlimmer. Nach drei Tagen „scherzten“ wir schon, dass es morgen wohl noch schlimmer aussehen würde. Und es sollte jeweils noch schlimmer werden.
Heute hatte ich wieder diesen Moment. Kaltblütig wird die Redaktion der französischen Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ ermordert. Meine Kollegin Sabine postete auf Facebook einen Artikel bei DRadioWissen. Ich war fassungslos.
***
Ich muss ehrlich zugeben, dass ich mich mit der französischen Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ nicht auskenne. Natürlich erinnere ich mich noch um die Aufregung rund um die Mohammed-Karrikaturen, aber ansonsten ist mir die Zeitschrift fremd. Nicht fremd, sind mir die Reaktionen auf diese schreckliche Tat.
Obwohl noch nicht alle Hintergründe bekannt oder bestätigt sind, gibt es kein anderes Thema. In meinen Timelines lese ich Kollegen, die ihre ersten Kommentare absetzen, die um Mithilfe bei der Suche nach guten Reaktionen bitten oder andere Person öffentlich um ein Interview bitten. In meinem Kopf sind die gleichen Gedanken: Müssen wir das Programm von „Was mit Medien“ morgen umstellen? Eigentlich war ein optimistischer Ausblick auf 2015 geplant. Wir wollen Startups vorstellen, die 2015 die Medien prägen werden. Die Agenda von Terroristen bestimmen lassen? Ist bis dahin nicht schon alles von jedem gesagt worden? Ich sehe schon die Kritik an der Berichterstattung, weil die Antworten fehlen und die Fragen sich wiederholen, weil alles so vorhersehbar ist. Aber dieser öffentliche Prozess ist dennoch wichtig, um mit der eigenen Wut und mit der eigenen Hilfslosigkeit fertig zu werden.
Nach den Anschlägen auf das World Trade Center haben die Blogs ihren ersten Boom erlebt. Weil die Menschen das Bedürfnis hatten, ihre persönliche Geschichte zu teilen. Einige sind dabei geblieben – sie haben sich professionalisiert und ganz neue Medien sind entstanden. Wenn dies auch ein Resultat der schrecklichen Tragödie in den Redaktionsräumen von „Charlie Hebdo“ ist, dann ist dies zumindest ein Lichtblick.
***
Hier sind einige Reaktionen, die ich ganz gut fand.
Die @SPIEGELONLINE-Kollegen haben mich gebeten, die #CharlieHebdo-Kollegen mit einer Zeichnung zu würdigen … pic.twitter.com/B3WuuA87Et
— Peter Bulo Böhling (@DerBulo) January 7, 2015
Kalaschnikows gegen Karikaturisten: Wie das Attentat auf Charlie Hebdo den kritischen Journalismus bedroht http://t.co/C2tIV75LhO
— MEEDIA (@MEEDIA) January 7, 2015
#CharlieHebdo pic.twitter.com/hwOPZJdXRs
— Peter Bulo Böhling (@DerBulo) January 7, 2015
(Wird ergänzt)
Ich bin ja ganz modern, was Autos angeht. Hier sei mir ein Flachwitz erlaubt: Als Radiomensch bin ich den Selbstfahrerbetrieb gewöhnt. Aber im Ernst: Ich dürfte in das Konzept vieler Autohersteller passen, weil ich gar kein Auto habe. Ich nutze fleissig DriveNow und Car2Go und miete auch mal hier und da ein Auto, wenn ich es länger benötoge. Weg vom Statussymbol, hin zum Alltagsgegenstand – so ist das heute. In Zukunft soll der Weg aber weg vom Transportgerät, hin zum Lebensraum. Ein Third Place, wie Starbucks ihn uns anbieten wollte.
Das Auto der Zukunft ist ein spannendes Thema. Ich möchte euch an dieser Stelle noch einmal eine Radiosendung empfehlen. Die haben wir schon 2012 bei DRadioWissen gemacht – eine einstündige Diskussion, die mir heute noch in den Erinnerungen geblieben ist. Hört euch den Online-Talk an – mein absoluter Hörtipp. Mit Daniel Dieter Große, Journalist & Auto-Blogger, Professor Ferdinand Dudenhöffer vom CAR Center Automotive Research (Universität Duisburg Essen), Ralf Lamberti von der Daimler AG. Er leitet den Bereich „Infotainment, Telematik und Innenraum-Elektrik/Elektronik” in der Daimler Forschung und Vorentwicklung, Petra Marsteller von Hitradio Antenne, Andreas Kottmann, der Geschäftsführer von Drive Now und Stefan Keuchel, Google Deutschland, über das Fahrerlose-Auto-Projekt.
Gestern habe ich mir die Mercedes-Benz-Keynote auf der CES in Las Vergas angeschaut. Dort ist das Konzeptauto „F 015 Luxury in Motion“ vorgestellt worden. Es fährt selbst, erinnert an KITT von Knight Rider und soll ein mobiles Wohnzimmer werden. Ich habe gerade einen Text für RP ONLINE geschrieben – wenn ihr das lest, könnte er schon online sein (später ergänze ich den Link, muss aber nun zur Messe). Update: Hier ist der Text! Das Knight-Rider-Auto KITT wird Realität.
Hier sind ein paar Schnappschüsse:
von Daniel 4 Kommentare
Es folgt ein Text über meine Bekanntschaft mit einem roten Anzug, dem Chefredakteur der Rheinischen Post und Tech-Star-Reporterin Kara Swisher.
Lieblingsdisziplin mit @fiene: Foto vor Online-Bannern. Und Vorfreude auf die „Grimme Online Award“ Gala. #goa14 pic.twitter.com/7BsNoGGn9z
— Nadia Zaboura (@nadia_z) June 27, 2014
Ich sitze gerade über den Wolken und habe -räusper- genügend Abstand, um euch die Sache mit dem roten Anzug zu erzählen. Ich fliege gerade nach Las Vegas, wo ich mir im letzten Jahr aus Versehen einen roten Anzug gekauft habe. Zeit für etwas Tagebuchbloggen.
Es ist so: Schafft euch einen roten Anzug an. Damit erlebt man am Ende nur tolle Sachen.
Letztes Frühjahr habe ich ein paar Leute auf der South-by-Southwest Interactive (SXSWi) getroffen und eine Einladung zu einem Empfang im deutschen Konsulat in San Francisco erhalten. Eine Gruppe Chefredakteure sollte durch das Valley reisen. Zum Reiseplan gehörte auch dieser Termin im Konsulat. Zur gleichen Zeit wollte ich Urlaub an der Westküste machen und die netten Organisatoren haben mich kurzerhand dazu geladen. Nur: Abseits der SXSWi war ich komplett auf Urlaub eingestellt und hatte gar keine Garderobe dabei. T-Shirt und kurze Hose, vielleicht keine so gute Idee.
Ich dachte: Kein Problem, unterwegs lässt sich noch schnell ein Hemd und Jackett besorgen. Kann man ja immer gebrauchen. San Francisco rückte näher, die Reiseziele verflogen und der letzte Stopp war erreicht: Las Vegas. Tolle Tage, wir verlängerten sogar —wegen der Sonne—, um noch den sommerlichen Pool zu genießen. Am Abreisetag war noch etwas Zeit und da plagte mich das schlechte Gewissen. „Komm lass uns noch schnell in die Einkaufspassage reinspringen, dort muss es doch einen GAP oder Banana Republic geben“, sagte ich zu meinem Kumpel.
Irgendwie gab es direkt in der Nachbarschaft des Strips aber nur die teureren Läden. Nach etwas Suche, wurden wir extrem durstig —wegen der Sonne— und holten uns ein kühles Getränk beim Starbucks. Während wir da so saßen, schweifte mein Blick auf eine kleine Boutique gegenüber. „Mensch, das ist ja mal ein Anzug!“ Etwas ungewöhnlich, aber was für ein sommerliches Rot. „Probier‘ mal an.“ Ich zögerte. Warum auch nicht. Ist ja Urlaub. Nur mal sehen, wie mir der so steht. Nur so zum Spaß.
Kennt ihr diesen seltenen Moment, wenn ihr einen Anzug anprobiert und er auf Anhieb perfekt passt? Ich kannte den Moment bisher nicht. Das war das bisher eher ein Gegurke. Aber dieser rote Anzug passte perfekt. Ich suchte nach Ausreden, den Anzug als Schnappsidee abzutun, aber es fiel mir kein guter Grund ein. Normalerweise trägt man auf Abendveranstaltungen dunkel. Aber so weit ab von der Heimat? Ich erinnerte mich noch an die Aussage der Gastgeber, dass es auch etwas sommerlicher sein darf. Und überhaupt. Ich brauchte ja noch etwas für den Grimme Online Award. „Und so ein Jacket kann man ja immer auch mal bei Podiumsdiskussionen überwerfen“, versuchte mein Kumpel mich subtil zu beeinflussen. Aber das brauchte er gar nicht, ich hatte mich schon entschieden —hoffentlich nicht wegen der Sonne. Habe ich mir halt einen roten Anzug in Las Vegas geholt, für einen Abend im Konsulat in San Francisco.
Dann kam der Abend. Gut gelaunt und beschwingt kamen wir im Konsulat an. Die Reisegruppe aus Deutschland war schon da. Gewohnt pünktlich und -was noch schlimmer war- gewohnt gekleidet. In dunkel gekleidet. Chefredakteure, Geschäftsführer in dunklen Anzügen. Nicht sommerlich dunkel, sondern winterlich dunkel. Futsch war meine gute Stimmung.
Aber dann kam Kara. Ich bin ein großer Fan von ihr. Kara Swisher ist eine wunderbar Tech-Reporterin. Sie ist ein Star. Sie ist scharfzüngig und stellt ihren Interviewpartnern ehrliche und direkte Fragen. Kara ist stehts dabei immer ein bisschen unverschämt und trifft den Nagel auf den Kopf. Selbst Steve Jobs stellte sich ihren Fragen – seltene Gespräche auf Augenhöhe, obwohl Kara im Gegensatz zu Jobs eine wirklich kleine Person ist. Ich wollte hinterher unbedingt ein Interview mit ihr führen – aus Prinzip. Aber sie kündigte bereits an, schnell weg zu müssen. Die Kinder und so. Ein „Wetten, dass..?“-Abgang. Es gab ein wunderbares Gespräch, bei dem sie nicht nur ihre Erfahrungen mit dem Aufbau der eigenen Tech-Seite recode.net verriet, sondern auch gleich die anwesenden deutschen Chefredakteure beleidigte.
Fragerunde. Im Publikum war auch ein Amerikaner mit großer Sonnenbrille. Kara erkundigte, was es mit seiner coolen Sonnenbrille auf sich habe. Er entschuldigte sich, er habe eine Augenoperation gehabt. Kurzes Mitleid von Kara und auf einmal dreht sie sich in die andere Richtung des Publikums um. In meine Richtung: „Aber wissen Sie was? Noch cooler als deine Sonnebrille ist der rote Anzug von Ihnen da hinten. Ich mag den – awesome.“ Das war der Moment, in dem mein Kopf so rot wie der Anzug wurde.
Hinterher nahm sich Kara noch viel Zeit für ein Audio-Interview. Ich musste ihr nur vorher die Details zu dem roten Anzug erzählen, was ich dann auch tat. In Zeitnot war am Ende dann ich. Wir waren noch mit einem Teil der Reisegruppe zum Essen verabredet. Ein SUV stand schon vor dem Konsulat – sie würden nur noch auf mich warten. Ich stürzte in den SUV, musste mich so halb auf den Schoß von einem der Mitreisenden setzen und trat ausversehen auf den Fuß von einer Kollegin aus der Spiegel-Chefredaktion, die ich bei dieser Gelegenheit im SUV kennen lernte. Ich vermute, es war nicht der einzige Tritt, den ein Spiegel-Mitarbeiter in jenem Jahr aushalten musste. Während wir so zum Essen fuhren, fiel mir auf, dass ich gar nicht so genau wusste, wer alles mit dabei war.
Ein etwas lauter Typ stellte sich als „Michael aus Düsseldorf“ vor. Hm. Es gibt nicht so viele Chefredakteure in Düsseldorf – schon gar nicht mit dem Vornamen Michael. Die Rheinische Post hatte seit drei Monaten einen neuen. „Bist du Michael von der Rheinischen Post?“ – „Ja!“ – „Ich bin Daniel von Antenne Düsseldorf.“ Wir haben uns in Düsseldorf nie gesehen. Er war auch verduzt. Man rechnet in San Francisco ja mit vielen Dingen, aber nicht, dass auf einmal ein Reporter vom Lokalradio aus der Heimat in den SUV steigt. Ich wußte nicht, dass er dabei ist. Was er nicht wusste, dass es bereits Gespräche mit RP Online über meinen Wechsel gab. Aber das war auch nicht Thema an dem Abend, sondern die Suche nach dem besten Mexikaner der Stadt und die Verwunderung, wie früh in San Francisco unter der Woche die Gehwege hochgeklappt werden. Die Stimmung war also am Ende wieder gut.
Ein paar Wochen später – mein erster Tag rückte näher, die Geschichte von der Westküste hatte ich eigentlich schon wieder vergessen. Da kam dieser Tweet:
Welcome @fiene bei @rponline Freue mich auf deinen Input und deinen roten Anzug!
— Michael Bröcker (@MichaelBroecker) 27. März 2014
Ups. Am ersten Tag im Job wurde ich in der Print-Konferenz entsprechend vorgestellt („ich kenne Daniel aus dem Valley“) und als ich von meinem Redaktionsleiter eine Hausführung bekam, trafen wir auch noch auf einen Geschäftsführer, der sich auch noch mal nach meinen roten Anzug erkundigte. Mein Redaktionsleiter war kurz irritiert, was es mit diesem roten Anzug auf sich habe. Ich bin mir sicher: Jeder sollte einen roten Anzug haben. Dann gibt es nicht nur ein Interview mit Kara Swisher, sondern auch einen angenehmen Start in den neuen Job.
Vorsichtshalber habe ich dieses Mal ein Hemd und ein Jackett mit nach Vegas genommen. Aber in dunkel.
von Daniel 5 Kommentare
Kommt, wir schwelgen etwas in Nostalgie. Wenn ich einem Netzdienst nachtrauere, dann ist es Dopplr.
Ich bin ja ein großer Fan von Location-Based-Services. Zugegeben: Dopplr ist nicht der einzige Dienst, der es nicht schaffte. Wir erinnern uns an Places, Qype, das alte Foursquare.
Nie hatte ein Dienst die Kernfunktion von Dopplr übernommen: Reisepläne teilen und mit denen der Freunde vergleichen. Im Smartphone-Zeitalter wird nur im hier und jetzt gelebt.
Dopplr hingegen hat sich dem Thema „Smart Travel“ verschrieben. Diesen Glauben an smarteres Reisen durch Big Data beweist heute eigentlich nur Allryder, auch wenn dann das Produkt ein ganz anderes ist.
Die Dopplr-Geschichte in aller Kürze: 2007 gegründet, folgten 2008 und 2009 die großen Jahre. 2009 der Kauf durch Nokia, seit 2010 der Dornröschenschlaf und seit dem ersten November 2013 ist die Seite ganz abgeschaltet.
In der Retrospektive hat Dopplr eine Lücke hinterlassen, die Swarm und Facebook Places nicht auffüllen können. Ich habe zehn Gründe gesammalt, warum ich Dopplr vermisse und an denen sich auch andere Dienste eine Scheibe abschneiden können.
Die Haltung und Ansprache der Nutzer war immer direkt, ohne Umwege und freundlich. Ich erinnere mich immer noch an die persönliche Begrüßung, in unterschiedlichen Sprachen („Hej Daniel“, „Ola Daniel“, „Bonjour Daniel“).
So sah mein eigenes Profil aus. Die Bilder sind zwar nicht mehr da, aber wir erhalten einen Eindruck. Das Design wirkt heute etwas anachronistisch, war damals aber schick und aufgeräumt. Okay, das Web 2.0 hat uns in der Zwischenzeit gelehrt, was wirklich aufgeräumt ist …
Wenn uns heute Facebook und Twitter Mails schreiben, dann ist der Inhalt belanglos („Dass ein Kommentar geschrieben wurde habe ich schon gesehen“) oder gar dumm („Ja, ich kenne schon Sascha Lobo und will ihm nicht noch mal folgen“). Die Mails von Dopplr lieferten einen wirklichen Mehrwert. Auf einen Blick konnte ich sehen, was meine Freunde gerade gemacht haben oder vorhaben. Es verging kaum eine Woche, in der ich nicht mitbekam, dass ich mit einer bestimmten Person am gleichen Ort sein werde. Oft sind Treffen zu Stande gekommen, die es sonst nicht gegeben hätte.
Es ist gar nicht so schlecht zwei Wochen vor einer Reise eine Erinnerung zu bekommen. Das steigert nicht nur die Vorfreude, sondern aktiviert auch noch das Gehirn, welche Aufgaben erledigt werden wollen.
Bei jeder Reise konnten die Nutzer angeben, ob sie mit dem Auto, dem Zug oder dem Flugzeug unterwegs sind. Zum Jahresende gab es dann die Quittung: Wie umweltunfreundlich war die eigene Raserei? Wie viele Bäume müssen als Ausgleich gepflanzt werden? Dopplr bewies Haltung.
Wer fleissig seine Reisen aufgeschrieben hat, bekam eine wunderbare Jahresauswertung. Ich habe meine leider nicht mehr gefunden.
In der persönlichen Auswertung gab es oft eine Ãœberraschung: Mit bestimmten Personen war man gar nicht so häufig an den gleichen Orten wie gedacht — und, was noch spannender ist, umgekehrt natürlich auch. Eigenwahrnehmung vs. Daten-Realität 0:1.
Dopplr hat hier und da interessante Auswertungen über die Community veröffentlicht.
send trips to your dopplr account by direct-messaging me or starting messages with @dopplr. more at http://www.dopplr.com/account/twitter
— Dopplr (@dopplr) July 3, 2008
Das war wirklich stark: Egal ob per Web, per iCal-Kalender, Facebook oder Twitter — neue Trips haben sich sehr einfach ergänzen lassen.
Es sind die Details, die faszinieren: Jede Stadt hat einen eigenen Farbcode bekommen. Die bunten Klötzchen im Logo sahen bei jedem Nutzer etwas anders aus. Je nach Aufenthaltsort und Dauer hat sich aus den Städtefarben ein Logo für den Nutzer ergeben.
Was bleibt von Dopplr, außer einer Reihe von Erinnerungen? Ben Nolan hat rund um das Aus von Dopplr an einem Nachmittag einen Nachfolgedienst programmiert, wie er in seinem Blog schreibt: Radar. Allerdings will es etwas heißen, wenn der Dienst seit 2013 nicht einmal auf meinem gleichnamigen gelandet ist.
Was sind eure Erinnerungen an Dopplr?
von Daniel 1 Kommentar
Im letzten Jahr war ich irgendwo in Deutschland bei irgendeinem Meeting bei irgendeinem internationalen Konzern der Technologiebranche. Der Manager erzählte von einer für den Konzern wichtigen Geschichte. Höhen und Tiefen und so. Auf einmal streute er in seine Erzählung ein: „Das ist so gut angekommen, da hat auf einmal die Stadt Bremerhaven drüber berichtet.“
Ich schaute ihn verdutzt an, ob er einen Scherz gemacht hat. Seiner Gestik nach zu urteilen nicht – er setzte seinen Vortrag unbeirrt fort. Schnell blickte ich zu der Social-Media-Crew des Konzerns. Dort nahm ich noch so gerade ein Augenrollen wahr.
Eine sympathische kleine Geschichte. Was Manager halt so mitbekommen. Es ist nicht so, dass die Stadt Bremerhaven in die Technologie-Berichterstattung eingestiegen ist. Das ist einfach die Internet-Adresse von Caschys Blog. Im Jahr 2015 bloggt Carsten Knobloch unter stadt-bremerhaven.de seit zehn Jahren. Durch seine Technikbloggerei ist er bekannt geworden und zugegeben: Als ich das erste Mal über die URL stolperte, war ich auch irritiert.
Caschy ist einer von diesen Bloggern, über die ja neuerdings wieder alle so gerne reden: Er ist leidenschaftlich dabei, hartnäckig, fleissig, formuliert sehr nah an seiner Zielgruppe, hat ein Netzwerk an Helfern und befreundeten Blogs um sich aufgebaut und macht dies jetzt sehr lange. Um ihn herum ist eine richtige Fangemeinschaft entstanden.
Keine Sorge, ich werde jetzt nicht zum Tech-Watch-Blog, aber warum ich das erzähle? Caschys Blog ist am häufigsten für die Blogger des Jahres vorgeschlagen worden. Bis Neujahr konntet ihr eure Vorschläge einreichen. Thomas Knüwer, Franziska Bluhm und ich sichten und bewerten gerade die Einsendungen und in wenigen Tagen gibt es dann die Nominierten, über die ihr dann am 12. Januar abstimmen könnt. Wir haben in diesem Jahr 18% mehr Vorschläge bekommen. Die Zahl der URLs liegt mittlerweile im vierstelligen Bereich. Das ist phantastisch. Auch wenn unsere kleine Preisverleihung (mittlerweile im siebten Jahr) immer etwas gaga ist, gibt es einen ernsten Hintergrund: Mir persönlich sind eure Vorschläge für meine Berichterstattung sehr hilfreich. Ich denke, Thomas und Franzi geht das ähnlich. Außerdem können wir wunderbar zeigen, wie vielfältig die Blogosphäre ist. Viele Blogs hat man gar nicht auf dem Schirm. Und wir können etwas dafür tun, um die eigene Filterblase zu erweitern.
Wenn Caschys Blog noch nicht zu eurer Filterblase gehört, solltet ihr das direkt ändern.
Tipp: Am 12. Januar verleihen wir im Internet und in Düsseldorf-Flingern die Goldenen Blogger des Jahres. Ihr könnt dabei sein.
von Daniel 2 Kommentare
Turi2 feiert gerade, das Ende der Homepage entdeckt zu haben und teilt dabei gegen die Konkurrenz aus. Es gibt Repliken, aber viel wichtiger halte ich eine andere Debatte, die Heilig Abend durch Sascha Pallenberg angestoßen wurde.
Sascha Pallenberg erfindet sich gerade neu. Am Wochenende wird eine neue Version von MobileGeeks online gehen. Seit sieben Jahren bloggt er nun. Erst ging es um Eee-PCs, dann kümmert er sich um seine Netbook-News und aus dieser Seite sind dann die MobileGeeks geworden. Jetzt vollzieht er keinen thematischen Schwenk, sondern merkt: So weiter wie bisher kann er nicht machen, das funktioniert nicht.
Seine Selbst-Analyse ist spannend. Viele der Probleme beziehen sich nicht nur auf MobileGeeks, sondern gelten für weite Teile der Online-Medienlandschaft. In einem 26-Minütigen Weihnachts-Video legt Pallenberg seine Gedanken dar. Ich fasse euch die wichtigsten Punkte zusammen:
Was laut Pallenberg schief läuft:
Was sich ändert:
Ich kann mir vorstellen, dass Sascha wieder in heftige Diskussionen in diesem Jahr geraten wird. Im Video kritisiert er Angebote wie curved.de – eine Tech-Seite, die durch den Mobilfunkbetreiber E-Plus finanziert wird. Ich denke, es kommen ähnliche Angebote auf uns zu. Das ist nicht nur eine Herausforderungen für Journalisten („Darf ich für so ein Portal arbeiten?“), sondern auch für Blogger – neue Konkurrenz entsteht.
Saschas Analyse über die Schwachstellen der Online-Medienszene, und seine Ónderungsansätze halte ich für genau richtig. Vor allem, dass er persönliche Gesichter mit Themenfelder besetzt, ist genau richtig. Allerdings sollte er nicht glauben, dass Medienhäuser dies nicht auch schon erkannt haben. Wie ich aus unterschiedlichen Häusern weiß, machen die sich Gedanken, die in die gleiche Richtung gehen. Blogger wie Sascha Pallenberg haben aber einen Vorteil: Ihre Teams sind kleiner, beweglicher und somit schneller. Sie können im Zweifel einfach „machen“. Das ist der wahre Unterschied zwischen klassischen Medienmarken und Blogs.
Wenn ihr in diesem Jahr in New York, Pennsylvania, Las Vegas, Washington DC, Chicago, Dubai, Kuwait City, Doha, London, Moskau oder Istanbul seid, müsst ihr bei Shake Shack einen Zwischenstopp einlegen und einen Milchshake bestellen. Wenn der Hunger sogar für einen Burger reicht; noch besser.
Vor zwei Jahren habe ich schon meinen persönlichen Erlebnisbericht gebloggt. In diesem Jahr, sollten wir Shake Shack genauer beobachten. Es könnte einiges passieren.
Shake Shack, das wird dein Jahr. Beim Vorreiter der Qualitätsburgerbewegung steht in diesem Jahr der Börsengang an. Ich persönlich finde die Geschichte der Marke spannend. 2013 gab es 34 Niederlassungen. Zuletzt waren es 64. Der Umsatz stieg um 45 Prozent auf 82 Millionen US-Dollar. Ein Winzling in Vergleich zu McDonald’s, aber dennoch ein Schrecken für den Konzern: Die Gäste lieben Shake Shack.
Wir sind heute in einer Phase, in der „Shake Shack“ cool ist. New Yorker wissen das schon lange. Treue Touristen inzwischen auch. Neue Filialen werden begrüßt oder erwartet. Warum hat Beirut eine Filiale, aber nicht Berlin? Shake Shack in Deutschland – die erste Filiale, wann kommt sie? Dann sind da diese Faszinationen: Amerikaner können lange Schlange stehen (das gehört zum Konzept). Wer mehr als 5 Dollar für einen frischen Burger ausgibt, achtet auf seine Gesundheit (McDonald’s = billig = ungesund). Und schon alleine die Qualität der Milchshakes (sie gelten als die Besten) spricht für sich. Ein Gastro-Märchen.
Shake Shack befindet sich gerade in einer ähnlichen Phase wie UNIQLO, eine japanische Version von H&M und Zara. Ein guter Ruf in den bereits aktiven Metropolen, eine zaghafte internationale Expansion (UNIQLO ist seit 2014 in Berlin). In dieser Phase befanden sich vor zehn Jahren auch American Eagle oder Abercrombie & Fitch – bis zu dem Zeitpunkt vor einigen Jahren, als jeder im Prenzlauerberg beim Brunch in Annas Blume ein Shirt mit übergroßen „ABERCROMBIE“-Lettern trug.
Óhnlich wie Starbucks benötigte Shake Shack erst viele Jahre, bevor es auch über die Stadtgrenzen hinaus rockte. 2001 ging es in einem Park in New York los. Zunächst als mobiler Stand, dann als fester Kiosk, dann die ersten Restaurants in Manhattan. 2010 eröffneten die ersten Restaurants außerhalb von New York, es ging nach Miami South Beach.
Ich finde Shake Shack faszinierend. Den Schritt nach Miami verstehe ich – aber Dubai und Moskau? Das Essen ist toll, die Restaurants schick, aber ich schließe mich nicht den Medienfuzzis an, die Shake Shack als Edel-Fast-Food bezeichnen. Shake Shack macht das richtig, was Vapiano und Hans im Glück nicht können (deren Konzepte sind so 2010!) und ist somit auf der Höhe der Zeit: 2015 ist das Shake Shack Jahr.
Gestern habe ich auf meiner Zugfahrt in der FAZ (online gibt es nur eine kurze Fassung) etwas über den Börsengang gelesen. Roland Lindner (Wirtschaftskorrespondent in New York) hat sich für seinen Artikel die üblichen Gefahren in dem Prospekt für den Börsengang der Kette beschäftigt. Darin geht es auch um den Risikofaktor Russland. Ãœber das Land sind Sanktionen verhängt und deswegen können die Betreiber bestimmte Zutaten nicht importieren. Aus diesem Grund dürften die Lizenznehmer ‚alternative Zutaten‘ nutzen, die möglicherweise ‚minderwertig in Geschmack und Qualität‘ sind. Keine Pointe.
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