Guten Morgen. Glückwunsch an die Crowdspondent-Journalistinnen Lisa und Steffi. Ihre diesjährige Crowdfunding-Aktion war erfolgreich. Ihr habt sie mit 5.000 Euro unterstützt, sodass sie noch in diesem Jahr zu einer Recherchereise nach Japan reisen werden. Bis morgen können wir noch etwas Geld drauf legen. Ich bin auf ihre Aktion gespannt und freue mich über Eindrücke aus Japan.
Ich möchte euch sehr einen Artikel vom Kollegen Henning Bulka ans Herz legen: Hass im Netz Unternimmt Facebook genug gegen rechten Hass? Hasserfüllte Kommentare, die zu roher Gewalt aufrufen: In der aufgeheizten Flüchtlingsdebatte liest man sie immer wieder online. Viele Bürger setzen sich zwar zur Wehr und melden solche Kommentare, zum Beispiel bei Facebook. Häufig jedoch ohne Erfolg, wie die Erfahrungen eines Journalisten zeigen. – das ist die exemplarische Geschichte von DWDL-Chef Thomas Lückerath.
Igor Schwarzmann habe ich vor elf Jahren im Team von Medienrauschen kennengelernt. Das war ja so das erste größere Medienblog in Deutschland, welches in der Szene richtig bekannt war. Heute ist Igor zusammen mit Johannes Kleske Chef der digitalen Unternehmensberatung The Third Wave Berlin. Ich finde es immer spannend, womit sich andere eigentlich gerade beschäftigen und was sie umtreibt. Zum Wochenende habe ich deswegen Igor drei Fragen gestellt – hier sind seine drei Antworten.
Was war gut in dieser Woche?
„Das der Sommer Berlin wieder einen Besuch abgestattet hat.“
Was hat dich diese Woche beschäftigt?
„Viel. Bei Third Wave begleiten wir einige Kunden parallel daher gibt es keine monotonen Wochen. Besondere Aufmerksamkeit hat jedoch unser Webseiten-Relaunch bekommen. Wir sind bereits länger an dem Thema dran. Jetzt machen wir Fortschritte. Die neue Webseite wird komplett auf Jekyll laufen. Kein CMS, keine Logindaten. Schneller und sicherer auf die Weise. Die Inhalte schreiben wir, wie gewohnt, in unseren Lieblingstexteditor, formatieren diese mit Markdown und über ein git-Repository werden diese dann auf unserer Seite veröffentlicht. Der Umstieg von WordPress zu diesem System ist kein kleiner Schritt für uns. Der Umstieg ist nicht einfach, es war aber eine bewusste Entscheidung für uns diesen Weg zu gehen um mit modernen Webtechnologien selbst zu experimentieren. Walk the talk, etc, etc.“
Welchen Artikel sollten wir am Wochenende lesen?
- „What The Ad Blocker Debate Reveals
„Das ist etwas für Medianerds. Im Augenmerk ist vor allem Apple. Auf der einen Seite werden sie es möglich machen, dass Ads auf iOS 9 und El Capitan (die neuen Betriebssysteme) in Safari geblockt werden, auf der anderen Seite stellen sie eine neue News App vor. Beide Schritte erhöhen die Abhängigkeit von Publishern, ob groß oder klein, dienen aber vor allem dem Nutzer.“ - „The Era of The RFE Publication
„Ebenfalls für Medianerds. RFE steht für „Resource-Focused Editorial. Eine sehr pointierte Kritik von dem heutigen Selbstvderständnis von den meisten Redaktionen jeden Tag eine bestimmte Anzahl an Inhalten veröffentlichen zu müssen anstatt den primären Fokus auf die Qualität zu haben. Bonuspunkte gibt es für die Integration von Tyler The Creator und Earl Sweatshirt.“ - „How to See Infrastructure: A Guide for Seven Billion Primates
„Longread. Worum es geht steht im Grunde genommen im Titel. Infrastruktur genießt derzeit immer größere Aufmerksamkeit. Das ist primär eine Kombination aus der immer größeren Verfügbarkeit (aka Zugänglichkeit) von Informationen über Infrastruktur und der Realisation, dass in der westlichen Welt die Automatisierung dieser Infrastruktur bereits massiv voran geschritten ist ohne das die meisten Menschen auf dieser Welt wissen, wie es funktioniert, von wem es gesteuert wird und wie wir die Kontrolle über unsere Infrastruktur zurück bekommen können.“
Folgt Igor auch auf Twitter. Hier sind noch einpaar weitere Links des Tages:
Minions-Tipp des Tages: Falls ihr wie Igor gerade an neuen Webseiten schraubt und mit Lorem-Ipsum-Platzhaltertexten arbeitet, dürfte euch dies gefallen. Wie sieht das Ergebnis aus? Wir haben mal bei RP ONLINE einen Artikel in der Minionsprache ähm abgedruckt.
Frage des Tages: Braucht man in Deutschland für Periscope und Meerkat eine Rundfunklizenz? Dazu eine kleine Beobachtung: Als vor ein paar Tagen ein Artikel zu dieser Frage von Süddeutsche.de durch das Netz gereicht wurde, ist der Artikel mit Sätzen la „Medienwächter fordern Rundfunklizenz für Live-Stream-Apps“ von anderen beworben worden. Immer wenn es irgendwas mit Live-Video oder Live-Audio im Netz gibt, folgt dieser Reflex: Medienwächter fordern Lizenz! Wenn man aber mal genau hinhört, was die Rundfunkanstalten sagen, dann klingt das ganz anders: Sie wollen nicht „mit Kanonen auf Spatzen“ schießen – gerade wenn experimentiert wird. Bei professionellen Angeboten würden sie auf Jugendschutz und Einhaltung der Werberegeln halten. Ein Problem: Die Medienanstalten sind dazu verpflichtet, auf Einhaltung der Mediengesetze zu achten. Sie lassen deswegen oft durchblicken, dass sie sich von der Politik wünschen, die Rundfunk-Definition so anzupassen, dass es nicht ständig mit neuen Entwicklungen im Netz kollidiert.
Noch mehr Wochenendlektüre verbirgt sich hinter diesem Link. T3N hat die sieben besten Newsletter für Journalisten zusammengestellt.
Hyperlokalblog des Tages: Frisch vom Newsdesk. Kollegin Inga Methling hat gerade Wir im Gurkenland entdeckt – so heißt eine Nachbarschaft in Düsseldorf. Die Wikipedia klärt auf: Das Gurkenland ist mit einer Schrebergartenkolonie verbunden, die nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges zunehmend zum regulären Siedlungsgebiet in der stark zerstörten Stadt wurde. Das Gurkenland befindet sich rund um die St.-Pius-X-Kirche in Eller. Wieder was gelernt. Neben dem Blog, gibt es auch eine Facebook-Seite.
Nächste Woche müsste ich eigentlich mal meine Top-Liste der neuen Düsseldorfer Burgerbuden veröffentlichen. Ich denke schon ein paar Tage auf den Platzierungen rum. Ich lasse mich von euch bis dahin noch mit Argumenten beeinflussen. Euch ein schönes Wochenende!
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