just setting up my twttr
— Jack (@jack) 21. März 2006
Vor zehn Jahren hat Twitter-Gründer Jack Dorsey diesen, seinen ersten Tweet abgesetzt. Letzte Woche hatte ich mein Neunjähriges auf Twitter und so hatte ich die letzten Tage viel Zeit um mal drüber nachzudenken: Was bedeutet mir Twitter heute noch? Jahrelang habe ich es als mein wichtigstes soziales Netzwerk bezeichnet.
Mein wichtigster Twitter-Moment ist fünf Jahre, drei Monate und siebzehn Tage her. Der Grund, warum ich heute noch viele Justin Bieber Fans unter meinen Followern habe (sie sind immer noch da!), ist in diesen 140 Sekunden versteckt:
Ich habe mir das Video noch einmal angeschaut und dachte, das kann doch nicht wahr sein: Dieses Bedürfnis nach Echtzeit, Einordnung und Authentizität gab es also auch schon vor fünf Jahren. Nur: Die Bedürfnisse sind heute nicht mehr nur auf die sozialen Netzwerke begrenzt, sondern umfassen das ganze Netz. Und da müssen wir Journalisten noch einen besseren Job machen, dies auch in unseren Online-Portalen zu bedienen.
Manchmal frage ich mich, was ich gemacht hätte, wenn es beim „Wetten, dass..?“-Unfall schon Periscope oder Snapchat gegeben hätte? Hätte ich live gesendet? Ein bisschen bin ich froh, dass ich damals nicht vor der Wahl stand. Das war der bisher intensivste Einsatz meiner journalistischen Karriere.
Twitter ist für mich immer noch sehr wichtig. Auch wenn Snapchat derzeit von mir viel Aufmerksamkeit bekommt. Auch wenn Twitter in den letzten zwölf Monaten nicht aus dem Straucheln rund um der eigenen Identität rauskommt.
Wisst ihr was? Die oben zitierten Zeichen werden als erster offizieller Tweet in der Geschichte von Twitter verkauft — „just setting up my twttr“. Dieser Tweet ist heute viel größer und wichtiger, als bei seiner Veröffentlichung. Was damals für den Account von Jack Dorsey galt, ist heute dessen Hauptaufgabe für das ganze Unternehmen.
Kommentiert