Der Eurovision Songcontest, Männermedien zum Vatertag und die Mechanismen der Influencer-Branche. Das sind die Themen unseres kleinen Medienmagazins in dieser Woche, moderiert von Herrn Pähler und mir.
Die erste und zweite Meinung
Die erste Meinung kommt heute vom Vorstand der Brandenburger Landespressekonferenz. Dort gab es in dieser Woche einen Eklat, als die AfD-Fraktion im Landtag von Brandenburg bei einer Pressekonferenz keine Fragen der Bild zulassen wollte. Aus Protest verließen alle Journalisten gesammelt den Raum. Die Landespressekonferenz kritisierte die AfD daraufhin in einer offiziellen Stellungnahme:
„Dies ist ein schwerwiegender Eingriff in die Pressefreiheit und absolut inakzeptabel. So sehr eine Moderation einer Pressekonferenz zulässig und im Interesse aller anwesender Kollegen zuweilen auch notwendig ist, so wenig ist es möglich, bereits zu Beginn Journalisten das Fragerecht zu entziehen.“
Die zweite Meinung kommt von Herrn Pähler:
„Das war echte Solidarität unter Journalisten — Klasse!“ Das sind nicht meine Worte, sondern die von DJV Sprecher Hendrik Zörner. Und natürlich hat er recht. Schließlich hätten die Kollegen der anderen Medien auch dableiben können, sind sie aber nicht. Und so war es aber ein klares Signal an die AFD. Trotzdem bleibt es am Ende nichts weiter als ein symbolischer Akt, der nichts verändern wird. Im Gegenteil: die AFD und ihr ideologisches Umfeld werden sich in ihrer negativen Meinung über die verschwörerischen deutschen Medien wieder einmal bekräftigt fühlen. Insofern war es am Ende ein Punktsieg für die AFD die ihren Anhängern demonstrieren konnte, dass sie es mit ihrer Kampfansage an das Establishment ernst meint. Hätten die anderen Journalisten also doch bleiben sollen? Die Antwort ist klar: NEIN.
Die Vorhersage
Einspruch kommt von Schauspieler Georg Uecker. Er erwartet einen anderen Sieger:
„Ich glaube Zypern gewinnt. Die haben eine sehr spektakuläre Nummer, die Beyoncé-Qualitäten hat.“
Das Zitat
Georg Uecker findet den Jahrgang 2018 ganz gut, da es viele ungewöhnliche Lieder gibt. Deutschland würde insgesamt besser abschneiden als in den vergangenen Jahren. Über eine Sache ist der Schauspieler aber besonders froh:
„Der Songcontest steht für Miteinander und einen kollektiven europäischen Wettbewerb. Es gibt aber auch Länder, bei denen man Panik hat, dass die mal gewinnen und den Wettbewerb im Folgejahr veranstalten wollen. Wie zum Beispiel Weißrussland, das ist die letzte Diktatur in Europa. Die sind Gott sei Dank schon ausgeschieden — da ist man immer sehr froh.“
Der Gast
Carsten Christian von der Agentur Oliver Schrott Kommunikation und uns die Welt der Influencer näher gebracht. Viele Marken setzen nicht mehr auf traditionelle Medien, sondern gehen direkt auf Influencer zu. Doch warum sind die erfolgreich? OSK hat hier zu mit Marktforschern eine Studie durchgeführt. In unserem Gespräch verrät er die Ergebnisse. Was wir auch gelernt haben: 87% der Nutzer wünschen sich eine Kennzeichnung der Beiträge als Werbung. Aus der Praxis konnte Carsten Christian berichten:
„Ich habe nicht einmal erlebt, dass ein Kunde, ein Unternehmen oder ein Influencer angedeutet hat, die Kennzeichnung unter den Teppich zu kehren. Ich rate jedem Kunden eine ordentliche Kennzeichnung – im zweifelt sogar doppelt.“
Die Shownotes
- [2:06] Interview mit Schauspieler Georg Uecker über den Eurovision Songcontest in Lissabon. Der ESC-Experte gibt Tipps für alle die beim ESC-Finale mitreden wollen.
- [11:20] Interview mit Carsten Christian von Oliver Schrott Kommunikation über den Influencer-Guide (das E-Book gibt es hier).
- [22:20] Teil 2 des Gesprächs: Welche psychologischen Mechanismen hinter dem Erfolg von Influencern stecken.
- [35:47] Was mit Köpfen: Das Medienquiz zu Männermedien am Vatertag.
Der Podcast
Hier geht es zur Sendungsseite. Hier geht es zur MP3. Die Ausgabe könnt ihr euch im Web, bei iTunes oder Spotify direkt anhören.
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