In manchen Städten hat man sich schon dran gewöhnt, in einigen Städten bewegt sich die Stimmung noch zwischen Faszination und “rger wegen der plötzlichen Schwemme: Die Leihradsysteme. Seit Jahren gibt es in Düsseldorf den Anbieter Nextbike, der mittlerweile schon etwas angestaubt wirkt. Ganz neu in der Landeshauptstadt gibt es Flexbeee, ein echtes Startup aus Düsseldorf mit einem noch überschaubaren Angebot. Der chinesische Anbieter Mobike hat zwar die komfortableste App und das verständlichste System, führt aber gerade ein zweifelhaftes Denunzianten-System ein, wie ich kürzlich in meiner Zeitungskolumne schrieb.
Bleibt noch Ford Pass in Kooperation mit Call-a-Bike. Dahinter stehen die Ford und die Deutsche Bahn. Ein gewisses Grundvertrauen gibt es bei diesen Anbietern. Leider ist der Anmeldeprozess eine Katastrophe: Selbst als Netz-Kenner habe ich mehrere Anläufe gebraucht, um mich erfolgreich zu registrieren. Bekannte berichten ähnliches. Das wäre halb so wild, würde FordPass nicht so intransparent mit den Rückgabeorten für seine Räder umgehen.
Bei Nextbike müssen die Räder an festen Standorten zurückgegeben. Mobike und Ford Pass/Call a Bike sind da deutlich flexibler und lassen die Räder im kompletten Geschäftsgebiet absetzen. So ist es zumindest in vielen Test zu lesen und diesen Eindruck erweckt auch Ford Pass auf seiner Homepage:
„Mit FordPass Bikesharing stehen Ihnen rund um die Uhr 2.000 neue Fahrräder in Köln und erstmalig 1.200 Fahrräder in Düsseldorf zur Verfügung. Zusätzlich haben Sie Zugriff auf die gesamte bundesweite Call a Bike-Flotte. Alles, damit Sie schnell, einfach und zuverlässig von A nach B kommen.“ – So ist es auf der Homepage von Ford Pass zu lesen. Das es bei B sich um bestimmte Stationen handelt, an denen man sein Rad zurückgeben muss, wird nicht erwähnt. Auch in der folgenden Übersicht erkennt man die Stationen nur auf den zweiten Blick.
Die Stationen werden erst erwähnt, wenn man sein Ziel erreicht hat. Dabei muss man eigentlich erst eine Station in der Nähe des persönlichen Ziels erreichen, um nicht um eine Strafgebühr drumherum zu kommen. Dabei gilt: Wer nicht an einer Station innerhalb des Geschäftsgebiets parkt, muss 5 Euro extra bezahlen.
Wie wichtig die Stationen sind, wird selbst auf den wichtigen Räder-Standortkarten nicht direkt ersichtlich. Schaut doch oben einmal auf die Karte. Fällt euch etwas auf? Die Räder stehen im ganzen Gebiet. Man hat den Eindruck, man kann die überall abstellen. Kann man auch, nur halt gegen Extra-Rechnung. Bei den Icons auf der Karte gibt es einen kleinen, feinen Unterschied: Es gibt Rad-Pins mit einem kleinen Fähnchen. Das sind die Standorte, an denen ich mein Rad ohne die Extra-Gebühr parken kann. Das muss man wissen.
Ich kenne Fälle, in denen Nutzer schon drauf reingefallen sind. Zu einem Euro Leihgebühr kommen dann noch einmal fünf Euro Abstellgebühr. Der Support hat dann jeweils auf das Kleingedruckte verwiesen. Zwar verschweigt Ford Pass die Stationen nicht, aber die Karte und die Erklärungen sind so gestaltet, dass man es (gerade als Nutzer von Car2Go, DriveNow oder Mobike) erst auf den zweiten oder dritten Blick sieht. Konkurrent Nextbike erklärt das Stationsprinzip deutlich besser.
Lorenz meint
Danke für Tipp