Zugegeben, der Begriff „Telearbeit“ ist ein Kind der 90er. Der Wunsch aus dem Firmenbüro zu flüchten ist aber nach wie vor aktuell. Das Buch die „4 Stunden Arbeitswoche“ von Tim Ferris hat viele fasziniert. Der Technikwandel führt dazu, dass viele Jobs nicht mehr an einem bestimmten Ort erledigt werden müssen. Das nutzen auch junge kreative Wissensarbeiter, wie in dem Buch „Wir nennen es Arbeit“ beschrieben wurde. Hier ein paar Notizen zur Diskussion 4-Hour Work Week Is BS: Truths of Working Smarter, welches gut von Kevin Purdy moderiert wurde (Journalist bei Fast Company). Während viele Unternehmen es ihren Mitarbeitern ermöglichen, dass sie abseits des Firmengeländes arbeiten können, mögen es Firmen wie Google und Apple, dass die Mitarbeiter vor Ort sind. Nicht umsonst wächst und gedeiht der Googleplex und Apple baut eine riesige neue Firmenzentrale, die wie ein Raumschiff aussieht.
Doug Marinaro (LiquidSpace) LiquidSpace.com ist ein Airbnb für Arbeitsplätze. Seine Firma geht mit Beispiel voran. Die Firmenzentrale befindet sich somit in der Cloud.
Georgia Collins (Degw). Firmen bieten ein Remote-Work-Programm an, um Talente anzusprechen, die nicht in die Region der Firma umziehen möchten. Erwartungen sollten untereinander klar gemacht werden: Wer um 17 Uhr das Büro verlassen kann, sich erst um die Familie kümmert und später noch einmal seine E-Mails bearbeitet, sollte nicht erwarten, dass es auch dann noch von den Kollegen antworten gibt. Auf der anderen Seite sollten die Kollegen auch wissen, dass sie jetzt nicht antworten oder handeln müssen. Es gibt bereits dezentralisierte Firmen, die auch Co-Working-Space für Dritte anbieten. Tipp: Wir brauchen nicht mehr Zusammenarbeit, wir brauchen bessere Zusammenarbeit. Die Meetings müssen nicht alle eine Stunde lang sein, sondern oft reichen schon 15 Minuten.
Kate North (e-Work.com). Die größte Herausforderung ist es, den Verlust des persönlichen Kontakts auszugleichen. Es darf nicht der Überblick verloren gehen, woran die Leute arbeiten.
Keith Perske (askebiz.com). Vorwurf vieler Chefs: Sie wissen gar nicht, was das Personal macht. In Wirklichkeit wissen die Manager nicht, wie sie ihre Angestellten managen sollen. Es gibt aber auch eine Verantwortung bei den Angestellten: Wir können nicht 24/7 erreichbar sein und da muss sich jeder seine eigenen Grenzen ziehen.
Insgesamt war mir die Diskussion aber zu harmonisch und konzentrierte sich zu sehr auf Corporate Joe, der auf einmal einen Laptop bekam und sich nun mit seiner Webcam mit Vorgesetzten und Kollegen verbindet. So glaube ich, dass Co-Working-Spaces für bestimmte Phasen eines Unternehmens spannend sein können. Die Pro-Liste ist jedoch genauso lang wie die Contra-Seite. Auf jeden Fall ist die Art wie wir arbeiten ein spannendes Thema. Die Grenzen zum Thema Workflow und Produktivität verschwimmen. Da muss ich noch einmal drüber nachdenken.
Kevin Purdy auf die Frage, was ihn als freien Journalisten produktiver macht: „Der Blick auf seinen Kontostand.“
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