Ein Steg am Starnberger See. Im Hintergrund die Akademie für politische Bildung. Ein Schnappschuss aus dieser Woche, denn dort fand unser Vorbereitungstreffen für die Tutzinger Radiotage 2013 statt. Zum zehnten Mal gibt es in diesem Jahr die Radiotage. Sie werden wieder von der Bundeszentrale für politische Bildung (Tipp: Deren Hörfunk-Portal hoerfunker.de) zusammen mit der APB Tutzing vom 16.—18. Juni 2013 durchgeführt.
Zum zweiten Mal durfte ich bei dem Vorbereitungsgremium dabei sein, das durch die Veranstalter und lieben Radiomachern aus dem öffentlich-rechtlichen und privaten Hörfunk besetzt wird. Ich möchte euch noch einen kleinen Vorgeschmack geben. In diesem Jahr lautet das Motto „Macht.Radio.Sinn(?).“ Die einzelnen Segmente verteilen sich auch auf die einzelnen Tage.
Rund um das Thema Macht wollen wir schauen, wer denn in Zukunft über Radio entscheidet. Konkret geht es um die Auswirkungen des Medienwandels: Der private Hörfunk ist in Deutschland durch Verlage getrieben, aber wie wird sich deren Engagement durch die Krise im Printbereich verändern? Welchen Einfluss hat dies, und auch die Debatte um die Haushaltsabgabe, auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk? Die Antworten werden unmittelbaren Einfluss auf die Radiostation der Zukunft haben und somit auch auf unsere Jobs. Auch die Relevanz oder den Auftrag des Radios für unsere Gesellschaft spielt im Bereich Macht eine wichtige Rolle.
Der Montag ist der traditionelle Workshop-Tag. Es geht also um Radio. Wir wollen uns anschauen, wie man zeitgemäss im Wahljahr 2013 über Politik im Radio berichtet. Wir wollen uns anschauen, welchen Einfluss der Begriff Heimat auf ein lokalen, regionalen oder landesweiten Sender und dessen Programm haben kann und haben sollte. Wir wollen uns aber auch den vergessenen Hörer anschauen. Wie kann echte Zuhörerbeteiligung aussehen? Social-Media ist bei dem Thema aber nur ein Randaspekt oder ein Werkzeug, und soll nicht in einem Hype-Mittelpunkt stehen.
Das 10-jährige Jubiläum wird mit einem kleinen Abendprogramm gefeiert. Bei dem Programm darf etwas gelacht werden (keine Sorge, dafür sorgen wir nicht selbst) und hinterher steht vor allem das Socializen im Mittelpunkt.
Am letzten Tag geht es um den Sinn. Warum machen wir alle eigentlich „was mit Radio“. Aus Leidenschaft, aber natürlich auch um unseren Lebensunterhalt zu finanzieren. Wir wollen uns deswegen den kleinen Arbeitsmarkt für Radiojournalisten in Deutschland anschauen. Wir sprechen über Finanzen und Zukunftsperspektiven. Dem Aspekt Leidenschaft nähern wir uns zum Ende des Programms, indem wir Mutmacher einladen, die durch Eigeninitiative wunderbare Projekte auf die Beine gestellt haben. Mal sehen, was wir uns von denen abschauen können — und sei es die Leidenschaft.
Das ist die grundsätzliche Idee des Programms. In nächster Zeit fragen wir unsere Wunsch-Referenten an und versuchen das Programm mit Leben zu füllen. Bitte denkt dran, wirklich fix ist das ganze erst, wenn es im Programmheft steht. Wenn das erscheint, gibt es auch die Möglichkeit sich anzumelden. Ich werde drauf hinweisen.
Auf ein Projekt freue ich mich schon: Nachdem im letzten Jahr eine Klasse eines Onlinejournalismus-Studiengangs die Radiotage begleitet hat, wollen wir an der Idee festhalten. In diesem Jahr wollen wir uns stärker auf junge Radiomacher konzentrieren. Traditionell sind auch Volontäre unter den Teilnehmern. Mir gefällt die Mischung aus Reportern, Redakteuren, Chefredakteuren und Berufseinsteigern. Um letztere etwas zu fördern, werden wir zusammen mit „Was mit Medien“ Stipendiate für Radiotalente ausschreiben. Die Gewinner bekommen einen extra Crossmedia-Workshop, sind bei der Tagung dabei und begleiten ihre Erlebnisse via Blog, Facebook & Twitter.
Soweit eine kleine Vorschau auf die Tutzinger Radiotage 2013.
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