Intro.de ist die Webseite der Zeitschrift Intro und ist nominiert für den Grimme-Online-Award in der Kategorie „Kultur und Unterhaltung“.
Ursprünglich ist intro.de gar nicht nominiert gewesen, aber die Jury hat sich entschieden dieses Projekt noch in den Reigen der diesjährigen besten Webseiten aufzunehmen. Die Begründung liest sich so:
„Intro.de“ (nachnominiert in der Kategorie Kultur und Unterhaltung) würdigten sie als zielgruppengerechtes Angebot, das in allen Bereichen zum Mitmachen einlade: ein Forum, Newsfeatures, Newsticker, Redaktionsblog, ein Archiv fundierter Musikrezensionen, Interviews, Audios, Videos, Veranstaltungshinweise und Kulturtipps machten die Website zum Musikmagazin „Intro“ zu einem preiswürdigen Angebot.
Ich sitze ein wenig hilflos vor dieser Begründung. Ist die Seite so gut weil es alles gibt, was es alles gibt? Ist hier Quantität die Qualität? Oder ist es eine Auszeichnung, weil es trotz Quantität auch Qualität gibt? Zugegeben: Intro.de ist sehr hip. Es gibt alles, was eine hippe Webseite zur Zeit braucht. Das ist alles sehr schön, aber der Funke Originalität will nicht auf mich überspringen.
Sehr schön finde ich das Angebot „Neu hier“ und „Topklicks“; das bietet mir Orientierung bei meinem ersten Besuch. Allerdings muß ich dann doch zugeben: Der „Neu hier“-Text bringt mich nicht wesentlich weiter.
Der Text ähnelt irgendwie der Beschreibung der Jury, warum dieses Projekt nachnominiert worden ist.
Ich befinde mich hier in einem Dilemma. Mir fehlt die Originalität für eine Nominierung; aber soll ich Intro.de vorwerfen, einfach „nur“ eine hippe Webseite zu haben, die sich bewußt von anderen Zeitschriftenwebseiten unterscheidet?
Vielleicht hätte ich da Mäuschen bei der Jury-Diskussion spielen müssen, um eine Antwort zu finden.
(Dieser Beitrag ist Teil meiner Portrait-Serie der nominierten Webseiten des Grimme-Online-Awards 2008. Zuletzte stellte ich das Projekt „FAZ Lesesaal“ vor.)
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