Ich bin heute zu Gast bei der Fachtagung Crossmedia — Praxiskonzepte für Print, Radio, Fernsehen vom MedienCampus Bayern im Rahmen der Lokalrundfunktage in Nürnberg. Okay, der Titel passt vermutlich gar nicht in einen Tweet. Zusammen mit Lisa Sonnabend von Süddeutsche.de halte ich einen Workshop rund um Möglichkeiten der Live-Berichterstattung im Netz. Wir werden zusammen mit den Workshop-Teilnehmern eine Ãœbung machen und zuvor packen Lisa und ich unseren Werkzeug-Koffer mit den passenden Werkzeugen. Hier sind unsere Links:
Der Fall Samuel Koch
Die Kommunikations-Mechanismen im Netz fordern eine gute Strategie, was Live-Berichterstattung angeht. Das zeigt meine Erfahrung rund um den Unfall von Samuel Koch in der „Wetten, dass..?“-Sendung.
Wichtig: Journalisten müssen eine Strategie sowohl für ein planbares Event, als auch für einen unplanbaren Ernstfall in der Schublade haben. Außerdem müssen Netzwerke schon im Vorfeld aufgebaut werden. Wer erst im Live-Einsatz schaut, wem in sozialen Netzwerken zu folgen ist, verliert wertvolle Zeit. Wer zudem schon vorher sein Netzwerk beobachtet, kann über Ereignisse vorab aus einem anderen Blickwinkel berichten.
„Live“ im Alltag
- Entwicklungen bei Großlagen. Beispiel: Proteste in Türkei.
- Entwicklungen vor Ort. Beispiel: NSU-Prozess-Auftakt.
- Ereignisse vor Ort, die nur eine kurze Zeitspanne lang gehen und deswegen hektischer und „liver“ sind. Beispiel: Politiker-Derblecken am Nockherberg.
- Sportereignisse. Beispiel: FC Bayern gegen FC Barcelona in der Champions League.
Tools für den Live-Einsatz
@wasmitmedien @fiene Storify — weil es hilft, Kanäle zusammenzuführen, einen Ãœberblick herzustellen, eine Geschichte zu erzählen.
— Martin Gutheil (@martingutheil) July 8, 2013
@fiene Kuratieren geht gut mit @Storify, für chronologisches Live-Blogging eher ungeeignet z.B. wegen fehlender Zeitangaben neben den Posts.
— Jörg Breithut (@joergbreithut) July 8, 2013
Mit Storify lassen sich auch lokale Ereignisse aus Sicht der Social-Media. Die Beiträge von Beobachtern und Akteuren werden auf eine Ebene gebracht. Beispiel: Ein Großbrand in Düsseldorf. Mein Storify erschien bei Antenne Düsseldorf, ist aber auch von RP Online übernommen worden.
@fiene Nun, wer das Geld hat, fährt ganz gut mit @scribblelive. Videos, Bilder, Instagram-Clips: lässt sich alles in Echtzeit einbauen.
— Jörg Breithut (@joergbreithut) July 8, 2013
SribbleLive eignet sich besser zum Live-Bloggen als Storify. Es werden eigene Zeitmarken bei den Updates gesetzt. Bei Storify muss dies per Hand geschehen.
@fiene Ich muss ja sagen: So overhyped #Vine auch sein mag, ich mag’s total, was für nen tollen Vor-Ort-Eindruck du damit vermitteln kannst. — Henning Bulka (@sanpietro) July 8, 2013
Lassen wir uns die kostenlose Vine-App als Ergänzung zu Twitter kurz von Sascha Lobo erklären:
Für das iPhone empfehle ich zwei Apps: Einmal die kostenlose WavePad-App zum Aufzeichnen und Schneiden von Tönen. 1StVideo von Vericorder kostet zwar 8,99 Euro, liefert aber auch einen Video-, Mehrspur-Audio- und Audio-Slide-Show-Editor.
Beim Thema Twitter nutze ich persönlich Hootsuite als meine Nachrichtenzentrale. Hier habe ich verschiedene Accounts und Themen im Blick. Für unterschiedliche Kontexte, habe ich mir eigene Twitter-Ansichten eingerichtet. Twitter stellt viele Tools zur Verfügung (Direktlink zum Erstellen einer Box), um Tweets rund um ein Event/Thema direkt in die Webseite einzubinden: Tweets about „#lfrt13“
Bei Antenne Düsseldorf experimentieren wir gerade mit dem Einsatz von Foursquare. So haben wir eine eigene Seite auf Foursquare, der gefolgt werden kann. Bei Events checken wir ein, sodass unsere Hörer wissen, dass wir vor Ort sind. An von uns getesten Orten hinterlassen wir Tipps. Besuchen unsere Hörer diese Orte, werden sie an uns erinnert und können schauen, was zum Beispiel unsere Frühmoderatorin empfiehlt.
Zum Schluss noch ein Bonus-Tipp: Mit dem Projekt timeline.js lassen sich ohne Programmierkenntnisse komplexe Multimedia-Zeitleisten erstellen. Zwei Beispiele: Die Geschichte der Hutmode und die Skandale von Madonna.
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