Ein kleiner Werkstattbericht. Vor zwei Tagen rauchte mir der Kopf. Wie soll ich ein elf Minuten Interview über die Ursachen der Finanzkrise auf morgentaugliche zwei Minuten trimmen!?! Der Uni-Volkswirt erklärte die Krise nämlich richtig gut. Und genauso richtig gut wollen wir bei Antenne Düsseldorf unseren Hörern die Themen natürlich auch erklären. Aber in diesem Fall hat es mich besonders geärgert, denn das gleiche Problem hatte ich noch mit dem Interview mit einer Lehman-Geschädigten vor mir. Sie schilderte sehr eindringlich, wie sie auf einen Schlag 30.000 Euro verlor und sich nicht einmal einen Anwalt für eine Klage leisten kann. Wie kann man das Thema umsetzen? Schließlich jährte sich gestern zum zweiten Mal die Pleite der Investmentbank Lehman Brothers. Ich habe mit den Kollegen hin und her überlegt. Herausgekommen ist eine spannende Lösung! Wir haben die Original-Geschichte auf der Webseite erzählt und im Radio nur Ausschnitte ausgewählt und auf die komplette Geschichte im Netz verwiesen. Dort gab es das komplette Interview mit dem Volkswirt und der Geschädigten. In diesem Fall war die Webseite unser Hauptmedium, das Radio nur das Referenzmedium. Es ist ja üblich, dass man „das Thema noch mal im Netz nachhören kann“, oder dass es Bonusmaterial (wie ein Video) oder eine Feedbackfläche gibt – aber dieser Umgang mit einem Hauptthema war mir neu! Ich glaube für den Hörer war dies auch eine gute Sache, da er trotzdem das Wichtigste im Radio erfahren hat. Auch wenn er sich im Netz nicht die kompletten Interviews angehört hat, ist bei ihm der Subtext angekommen, dass wir uns sehr detailliert mit dem komplexen und immer noch komplizierten Thema beschäftigt und für ihn aufbereitet haben. Das war Crossmedia in der anderern Richtung.
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Leo Laporte bleibt jetzt zu Hause
Seit ein paar Wochen klingt eine vertraute Stimme anders. Wenn ich die neuen Podcast-Episoden von „This Week in Tech“ oder „This Week in Google“ höre, bin ich kurz irritiert. Es ist die von Host Leo Laporte, die mich schon seit den Podcast-Anfängen begleitet. Der Klang ist anders, weil er nicht mehr aus den eigenen TWIT-Studios, sondern aus seiner Dachkammer sendet. Er hat sein Podcast-Imperium geschrumpft.
Das Foto ist von 2012. Ich hatte die Gelegenheit bei einer Kalifornien-Reise bei der Aufzeichnung von „This Week in Google“ als Zuschauer in seinen Brick-House-Studios in Petaluma dabei zu sein. Da war er schon als Vorreiter in der Medienbranche bekannt. Er hat seine Arbeit für TV-Sender aufgegeben und nicht nur einen eigenen Podcast gestartet, sondern gleich ein ganzes Netzwerk, das über Jahre auf Wachstumskurs war. Irgendwann zog Twit innerhalb von Petaluma in noch größere Studios. Doch die hat Leo jetzt stillgelegt – weil der Umsatz schrumpft.
Die schwierige Lage war seit einigen Monaten bekannt. Als die Runde machte, dass wegen starker Werberückgänge nicht nur Shows eingespart werden mussten, sondern auch Entlassungen im festen Team nötig waren. Um den Umsatzrückgängen entgegenzuwirken, hat Leo ein Membership-Model gestartet – den Twit-Club. Aber wenn wir die aktuellen Club-Bewerbungen hören, verrät Leo, dass die Anmelderate nicht so hoch wie gewünscht oder nötig ist. Auch der Werbemarkt ist weiter herausfordernd für das Twit-Netzwerk. Weitere Podcast-Aus oder Kündigungen möchte Leo Laporte aber vermeiden. Seine Lösung ist überraschend, aber macht genau das möglich: Leo Laporte schickt sein Team ins Home-Office und gibt das Studio auf. Ein großer Fixkostenpunkt fällt weg und Twit muss nicht an den Inhalten oder am Team sparen. Er selbst hat jetzt ein neues kleines Studio in seiner Dachkammer.
Das ganze hat mich etwas traurig gestimmt: Geht auch diesem New-Media-Publisher nach Erfolgsjahren die Luft aus? So wie wir das schon bei Buzzfeed & Co. gesehen haben? Das war mein erster Gedanke, aber ich glaube der war falsch. Das wird erst die Zukunft zeigen. Erst einmal steckt hinter diesem Schritt etwas, was ich mir von mehr Medienmarken wünschen würde. Statt der omnipräsenten „Das haben wir immer schon so gemacht“- und „Das eine tun ohne das andere zu lassen“-Direktiven, die meist wenn überhaupt nur zu lauwarmen Ergebnissen führen, hat Leo Laporte eine Stärke bewiesen, mit der Publisher am Besten den Medienwandel meistern können: Statt Dinge weiter zu machen, weil man sie immer schon gemacht hat, bereit sein, alles auf den Prüfstand zu stellen.
Gelten noch die Gründe, warum man etwas eingeführt hat? Gelten noch die Rahmenbedingungen, die während der Hochzeit den Erfolg ermöglichten? Die Kunst des Weglassens will gelernt werden. Von Kernelementen des Redaktionsbetriebs schrecken Publisher gerne zurück. Vor einstigen Prestigeobjekten erst recht. Die Verlustängste sind oft stärker, als Kommt man zum Schluss, es lohnt sich ein „weiter so“ dürfte das Wissen auch für einen zusätzlichen Motivationsanschub sorgen. Kommt man zum Schluss, sich von etwas zu trennen, hat dies eine befreiende Wirkung. Vielleicht die entscheidende für den Erfolg im Medienwandel. Am Ende ist Leo Laporte dann doch wieder Vorreiter – nicht nur für die Podcast-Branche, sondern für alle Medien. Das kann ich mir auch noch besser abgucken.
Internet neu denken: Instagram
Vor zwei Jahren haben Kim Kardashian & Kylie Jenner sich den „Make Instagram Instagram again“-Protesten vieler Instagram-User angeschlossen. Mit Erfolg, dachten wir. Inzwischen hat Instagram gewonnen.
Was verbindest du mit Instagram? Ist es für dich die App um durch Fotos und Stories deiner Freunde und Bekannten auf dem Laufenden zu bleiben? Oder eine Community für deine Arbeit aufzubauen? Es ist Zeit, dass wir unser Bild über Instagram auffrischen.
Dieser Text ist zu Erst in meinem Newsletter erschienen.
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Seit Monaten hören wir immer wieder: Instagram will wie TikTok werden. Spätestens seit den “Make Instagram Instagram again”-Protesten vor genau zwei Jahren haben wir gemerkt: Meta überdenkt seine als Foto-App aufgekaufte Marke. Trotz der Rücknahme von durch TikTok inspirierten Veränderungen im Hauptfeed der App hat Meta sein Ziel nicht aufgegeben, Instagram umzubauen.
Dabei ist Meta kommunikativ vorsichtiger vorgegangen, in vielen kleinen Schritten. Zwei Jahre später tickt Instagram komplett anders. Wenn du die App öffnest und ganz oben links schaust – welcher Feed wird als erstes angezeigt? Richtig: “For You” statt “Following”.
Schauen wir uns den Instagram-Wandel aus der Perspektive von Meta an:
Was User denken, wie User handeln — ein Paradox. In einigen Interviews rund um den User-Protesten vor zwei Jahren hat Instagram-Chef Adam Mosseri ein Paradox geteilt, das es ihm und seinem Team erschwert, die App so zu gestalten, dass die Verweildauer (und somit die Werbeumsatzmöglichkeiten) zu optimieren. Fragt man die User und schaut man die Proteste, dann ist das Bild eindeutig: Alle scheinen die gute alte App zu wünschen, in der sie Fotos und Videos von Freunden und Bekannten sehen können. Genau die posten aber immer weniger direkt im Feed. Genauere Nutzerdaten zeigen: Die meiste Zeit verbringen sie mit Unterhaltungsvideos in Reels, die sie über Messages oder den Feed finden. Tatsächlich nutzen sie Instagram zum Entertainment.
Ich habe mir die kommunizierten kleinen Umbau-Schritte der letzten beiden Jahre angeschaut und sehe zwei Bereiche, auf die sich Meta konzentriert.
Instagram — die Entertainment-App. Mittlerweile werden die Inhalte auf den prominentesten Flächen von Algorithmen nach dem For-You-Prinzip und nicht basierend auf den Accounts denen man folgt ausgewählt. Kommunikativ betont Instagram immer wieder, dass die Follower-Zahl nicht wichtig für Reichweite von Inhalten ist – sondern zum Beispiel wie häufig ein Inhalt von Usern via Messages geteilt wird. Instagram ist inzwischen also doch mehr TikTok, als viele denken.
Instagram — die Messenger-App. Sehr viele Updates betreffen aber auch den Messenger-Bereich und die Art wie Inhalte in Gruppen und private Kanäle geteilt werden können. Nicht ohne Grund gibt es die Broadcast-Channels und andere neue Features, die eng mit Instagram als Messenger verknüpft sind. Wie wichtig der Messenger-Bereich für Instagram ist, zeigen diese ganzen Änderungen. Vermutlich ist das vielen Content-Publishern in dieser Form gar nicht bewußt.
Schauen wir uns den Instagram-Wandel und dessen Bedeutung aus der Perspektive von Content-Publisher an:
Feeds & Postings neu denken — das ist jetzt auch die Aufgabe für uns Content Publisher, wenn wir unsere Accounts auf Instagram betreuen.
- Die Rolle von Feed-Postings verändert sich komplett. Sprechen wir noch User an, bei denen wir davon ausgehen, dass sie uns kennen und folgen, oder potenziell neue User, bei denen der Algorithmus denkt, dass sie sich für unser Thema interessieren?
- Die Themenauswahl unser Postings wird in dem Zuge immer wichtiger – sich allein auf eine Marke zu verlassen reicht nicht mehr aus, denn vor allem das Thema und dessen Teilbarkeit zahlt auf die Faktoren für Reichweite ein.
- Instagram braucht einen neuen Platz in unserer Social-Media-Strategie,wenn wir künftig nicht mehr eine Followerschaft immer wieder zum Community-Aufbau bespielen können, sondern einfach mit Usern zusammengebracht werden, die sich potenziell für die Themen interessieren.
Wenn wir Instagram als Content-Publisher weiter erfolgreich bespielen möchten, müssen wir also unsere Konzepte updaten.
Seit dem ich über Instagram neu nachdenke, ist mir eins aufgefallen: Nicht nur Meta überdenkt das Konzept seiner Feeds neu. Es scheint das Jahr zu sein, in dem Feeds neu gedacht werden. Hier ein paar Beispiele:
- TikTok überlässt für seinen For-You-Feed künftig nicht allein Algorithmen die Hoheit für die richtige Content-Mischung: Künftig können User über Schieberegler den Mix bestimmen – Creative Arts, Current Affairs, Dance, Fashion & Beauty … die User können sich jeweils mehr oder weniger wünschen (mehr Hintergrund).
- In der vergangenen Woche ist die neue Version des Newsreaders Reeder erschienen und hat viel Beifall aus der Userschaft bekommen. Denn: Neben RSS-Feeds, können auch Podcasts, YouTube-Kanäle, Bluesky- oder Mastodon-Accounts oder Subreddits eingemischt werden (mehr Hintergrund).
- RSS-Erfinder Dave Winer experimentiert gerade mit einer Blogroll 2.0, die aus traditionellen Linklisten eines Blogs mit einem Social-Layer versieht – womit Blogs zu einer Art dezentrales Social-Network werden (mehr Hintergrund bei mir im Blog).
- Die Podcasting 2.0 Initiative hat Podrolls eingeführt, die immer populärer werden, mit denen Podcasts ihren Follower*innen direkt andere Podcasts und Episoden über ihre Feeds empfehlen können. Immer mehr Provider und Apps unterstützen dieses neue Empfehlungssystem (mehr Hintergrund bei mir im Blog).
Für uns Content-Publisher ergibt das viele spannende neue Möglichkeiten wie wir mit unseren Inhalten umgehen und ein neues Publikum erreichen können. Wir müssen nur dranbleiben.
Noch tiefer in den aktuellen Social-Media-Wandel eintauchen? Dann empfehle ich dir mein Deep Dive: Instagrams Schritt-für-Schritt Umbau & der Einfluss auf unsere Social Media Strategien.
Ich habe für dich ein einstündiges Video vorbereitet – dazu gibt es eine mehrteilige Audio-Fassung des Deep Dives, einen ausführlichen Text und die Präsentation als PDF.
Das ist eins von sechs Deep Dive Themen, die nur in meinem Blog-Kiosk erhältlich sind. Oder direkt über den folgenden Button:
Fienes Fünf Fav für Freitag #CanvaAlternativen
Kategorie in dieser Woche: Canva-Alternativen, die nicht Adobe Express oder Microsoft Designer heißen.
Die Liste musste ich doch unbedingt in dieser Woche raussuchen, nachdem seit gestern die Canva-Preiserhöhungen die Runde machen und viele aufregen. Ich mußte direkt an die vielen Canva-Alternativen denken, auf die ich vor einiger Zeit stieß.
Ich hätte neben Adobe Express oder dem Microsoft Designer noch mit zwei oder drei guten Alternativen gerechnet. Am Ende sind es mehr als ein Dutzend geworden. Dazu gibt es unzählige Canva-Alternativen-Toplisten, alleine für die könnte ich schon eine eigene Fav Fünf zusammenstellen. Fangen wir aber erst einmal mit meiner Auswahl an Alternativdiensten an:
1.) Desygner — das Canva des Mittelstands – so ist zumindest der erste optische Eindruck und die tatsächliche Ansprache. Der kostenlose Account hat großzügige Limits, eine wunderbare Template-Bibliothek und ab 7 Euro (bzw. 12 Euro) im Monat gibt es Team-Accounts, noch mehr Templates und KI-Gedöns.
2.) Stencil — für Content Creator und Social-Media-Leute verspricht schneller als Canva zu sein und verweist auf seine gute Integration mit anderen Social-Media-Tools wie Buffer. Kostenlos könnt ihr monatlich bis zu 10 Bilder abspeichern. Für 9 Dollar im Monat(bzw. 15 Dollar) bis zu 50 Bilder und für 12 Dollar (bzw. 20 Dollar) entfallen alle Grenzen.
3.) Mega Creator — für Freistell-Fans und Foto-Bearbeiter gibt es bessere Edit-Features als bei Canva. Außerdem gibt es eine Musikbibliothek und eine große Auswahl an In-House erstellten Icons, Templates und Grafiken. Mit den AI-Tools könnt ihr besonders Gesichter bearbeiten. Kostenlos könnt ihr das gesamte Material nutzen, wer eigene Fotos oder Grafiken nutzen möchte zahlt rund 20 Dollar im Monat.
4.) Pixlr — die günstigste Art um Fotos zu bearbeiten. Diese Alternative ist im Kern ein Online-Foto-Editor, den es monatlich tatsächlich für 2 Dollar gibt. Die teureren Tarife beinhalten mehr KI. Kleiner Nachteil: Pixlr kann (fast) alles – verteilt seine Features aber über mehrere Apps, sodass manchmal der Wechsel nerven kann.
5.) VistaCreate — für alle, die auch (noch) Print-Designs erstellen. Die gehören zu den Schwerpunkten der Canva-Alternative. Der kostenlose Tarif kann schon ziemlich viel, der Pro-Tarif kostet 10 bzw. 12 Dollar im Monat.
Was ich mich derweil frage: Ob die Canva-Alternativen demnächst auch ihre Preise erhöhen?
Zwischenstopp beim Blog-Kiosk: Insta-Dives und Podcast-Power-Tage
Ich freue mich richtig, dass der Blog-Kiosk endlich offiziell eröffnet ist, nachdem er in den letzten drei Monaten von einigen getestet wurde und hier und da schon zu entdecken war. Lasst uns doch kurz vor dem Wochenende einen Zwischenstopp machen und schauen, was diese Woche zur Empfehlung ausliegt.
- Bestseller-Liste: Auf Platz 1 liegt in dieser Woche der Instagram-Deep-Dive zum Stück-für-Stück-Umbau weg von der Social- hin zur Entertainment-App (Infos und Bestellen)
- Frisch eingetroffen: Seit dieser Woche gibt es den ersten Podcast Deep Dive . Der Titel: „Einführung in Podcast-Marketing: So steigerst du die Reichweite für deinen Podcast“ (Infos und Bestellen)
- Neu im Angebot: Im September biete ich zum ersten Mal Next-Level-Workshop-Tage an, an denen wir gemeinsam an einer Baustelle oder nächsten Ziel rund um deinen Podcast arbeiten. Die Tickets gibt es jetzt im Kiosk (Infos und Bestellen).
- Persönliche Empfehlung: Die offizielle Kaffee-Tasse zum Blog! Schon mit dem neuen frischen Keyvisual, das künftig hier im Blog öfters zum Einsatz kommt. Mit jedem Kauf gehen auch ein paar Münzen in meine Blog-Kaffeetasse, die ich regelmäßig für Podcast-, Grafik-, KI-Tools für den Blogbetrieb plündere (Infos und Bestellen).
Endlich mehr Hörer*innen
Das Stimmungsbild ist eindeutig: Das Wachstum eurer Podcast-Hörer*innenschaft ist eure Baustelle Nummer 1 nach den Sommerferien. Das haben 100% der Teilnehmer*innen unserer Umfrage der letzten Podcast-Strategie-Newsletter-Ausgabe angegeben. Aber wie klappt das zwischen Podcast-Produktion und vollen Todo-Listen?
Der Podcast ist da, die Episoden erscheinen nur die Abrufzahlen bewegen sich nicht schnell genug nach oben. Das Blöde: Wenn es euch wie mir geht, dann bleiben in der Alltagsrealität ausgerechnet die Reichweiten-Todos liegen.
Wenn die überhaupt schon geplant sind – vielleicht habt ihr auch einfach “um Reichweite kümmern” oder “Community-Building” als Erinnerung auf eurer Todo-Liste vor längerer Zeit notiert. Bei der konkreten Planung eurer Reichweiten-Maßnahmen kommt hinzu: Es gibt mehr als 100 Möglichkeiten, euren Podcast zu bewerben. Verzettelungsgefahr!
Dieser Text ist zu Erst in meine Podcast-Strategie-Newsletter erschienen. Möchtest du die nächste Ausgabe direkt in deine Inbox geliefert bekommen?
Ich teile mit euch jetzt meinen Reichweiten-Workflow, der mir hilft, nicht zu viele Möglichkeiten zu planen, die ich sonst nur halbherzig umsetzen würde. Und die richtigen Möglichkeiten auszuwählen, damit unterschiedliche Ziele erreicht werden, die auf die Reichweite einzahlen.
Damit die Podcast-Reichweite wächst, müssen wir an den folgenden Zielen arbeiten:
- Für neue Personen der Zielgruppe sichtbar werden
- Neue Personen zum Reinhören überzeugen
- Neue Abonnent*innen zum Auswählen neuer Episoden bewegen
- Aus Abonnent*innen Stammhörer*innen machen
Wie wir jeweils messen können, wie erfolgreich wir die Ziele erreichen, das vertiefen wir in einer anderen Ausgabe. Schauen wir erst einmal auf die möglichen Flächen, die wir für die Maßnahmen nutzen können:
- Der Podcast selbst (Intro, Outro, Shownotes)
- Die eigenen Kanäle (Insta, Newsletter, Homepage)
- Andere Kanäle (ähnliche Podcasts, Social-Media-Accounts mit der gleichen Zielgruppe)
- Sonstige (Werbeschaltungen digital, Give-aways analog, Medien-Berichterstattung, Vorträge, Messen, digitale Verzeichnisse, Influencer-Kooperationen)
Mein Reichweiten-Workflow: Ich habe mir vorgenommen, an fünf Tagen der Woche eine Reichweiten-To-Do zu erledigen und ein paar Minuten für Social-Media-Interaktionen zu reservieren. Damit ich für dieses Zeitbudget die richtigen Maßnahmen auswähle, die dann auch noch auf die vier Reichweiten-Ziele einzahlen, arbeite ich mit dem folgenden Fokus-Template:
Auf dem Fokus-Template stehen die Reichweiten-Maßnahmen, für die ich mich in der ersten Runde entschieden habe. Ich wähle fünf Maßnahmen aus, die ich auf die vier Growth-Orte verteile. So nutzen wir alle Orte, an denen wir auf unsere Zielgruppe treffen.
Ein wichtiger Nebeneffekt: Wir stellen sicher, die unterschiedlichen Ziele zu bedienen. Wenn wir nur Maßnahmen für die eigenen Kanäle auswählen würden, könnten wir nicht für mehr Personen in der Zielgruppe sichtbar werden.
An einem Tag kümmere ich mich um alles, was mit dem Start eines Newsletters zu tun hat. Am nächsten Tag erstelle ich alle Social-Media-Postings der kommenden Woche. Am Produktions-Tag kümmere ich mich um die regelmäßige Nennung des VÖ-Wochentags und der Uhrzeit und plane ein Segment mit ein, in dem ich die Fünf-Sterne-Bewertungen der Hörer*innen namentlich vorlese. Am vierten Tag checke ich die Podcast-Bewertungen und beantworte sie ggf.. – und am fünften Tag gebe ich den Feed-Interaktionen etwas mehr Zeit und suche auch nach weiteren Kanälen mit einer identischen Zielgruppe, denen ich folgen könnte.
Ihr seht: Das ist gar nicht so viel – besonders am Produktions-Tag sind die To-Dos schnell erledigt. Nach wenigen Wochen habt ihr schon viel erreicht. Wie ihr den Erfolg messt und die Maßnahmen am besten anpasst, schauen wir uns noch an. Jetzt haben wir erst einmal das Wichtigste, damit wir mehr Hörer*innen für unseren Podcast erreichen können: Eine Auswahl an Aufgaben, die zu unserem Zeitplan passen und gleichzeitig die wichtigsten Reichweiten-Ziele bedienen.
Dr Nickschas meint
Gute Lösung! Warum auch nicht den Spieß einfach mal umdrehen? Ich würde sicher auch zu den Neugierigen gehören, die sich von den Appetithappen im Radio ködern ließen und sich die ganze Geschichte im Netz anhören. Dafür ist das Internet einfach der bessere Platz als das Radio. Kann man sicher bei verschiedenen Themen noch einmal wiederholen.
Manu meint
Ich finde auch… das ist ne tolle Lösung. Würde mich auch neugierig machen, ins Netz zu gehen …