Ortszeit: 23:45. „Wo gehts noch mal zu Levis? Bei Gucci links oder bei Prada rechts?“ Wir waren heute im Woodbury Common Premium Outlet. Keine Outlet-Mall, sondern ein Outlet-Dorf. Eine Stunde mit dem Bus aus New York raus, da ist Woodbury. Irgendwo in einem Tal wo drumherum nichts ist. Die Girls sind total aufgeblüht, Manu und ich wußten nicht so genau wie wir uns jetzt fühlen sollten. Woodbury fühlte sich an, als befindet man sich im Set der Trueman Show oder direkt im Nachbarort der Wisterian Lane der Desperate Housewives. Zweite Variante: Wir waren in einem Computerspiel wie Shoptycoon. Die Aufgabe: Eine Shoppingmall bauen und Shoptycoon werden. Wir waren Level Eins. Das Woodbury-Level. Aufgaben: Sorgen Sie für einen Busanschluß an eine große Stadt (New York. Erfüllt. +300 Punkte). Halten Sie die Gehwege sauber, stellen Sie zwei neue Servicekräfte ein (Habe 7 gezählt. +120 Punkte). Ihre Gäste sind durstig (Ab 2000 Gästen/Tag sind neue Gästeautomaten da, die aufgestellt werden können). Gehen Sie gegen Diebstal vor (Zur Abschreckung gab es die Dorfeigene Security. +30 Punkte). Haben Sie kostenlose Klos? (Waren abends nicht ganz sauber -20 Punkte). Und wir sind mitten durch dieses Level gelaufen. Ich glaube der Spieler hat es geschafft und ist inzwischen in Level 2.
Zum Schluß noch zwei Tipps an die Spielfiguren aus Level 1 für die nächsten Schwierigkeitsstufen: 1.) Wenn Sie mit ihrer Familie unterwegs sind, kommunizieren Sie nicht via Walkietalkie untereinander und geben Sie sich nicht immer die aktuellsten Preise und schnäppchen durch. Das nervt. 2.) Im Outlet-Dorf kann man ruhig seine Koffer-Trolleys mitnehmen. Dann kann man die Tüten bequem dort einpacken und braucht sie nicht tragen. Ich glaube Woodbury ist der Ort mit den zufriedensten Menschen in den ganzen USA. Ehrlich.
Mich kann man übrigens wirklich prima mit Getränken überschütten. Vor einigen Wochen im LaCorrida hat mir die Kellnerin ja eine Ladung Cocktails über das Hemd und die Hose geschüttet und ich muss wirklich sagen: Likör 43 klebt ganz schön an der Unterhose. Vor kurzem hat mir eine andere Kellnerin ein Weizen über die Hose geschüttet und heute gab es was ohne Alkohol: Susi hat Doros Tee bei Starbucks über mich gezogen. Zum Glück hat der Tee noch nicht so lange gezogen, so ist das Wasser schnell auf Hose und Arm getrocknet. Achja, auch in den USA trinkt man den Tee heiß.
katja meint
schön deutsch, so im outlet einnkaufen. dann die polo (!) hemden den kragen hochstellen und da handtäschen unter den arm klemmen. bitte „no logo“ von naomi klein lesen.
Manu meint
unterschwellig mitschwingende negative einstellungen zum „deutsch-sein“ und der gehobene zeigefinger sind angekommen. leider sind wir völlig unschuldig, weil a) keine polos getragen wurden b) alle sonstigen kragen 1A runtergeklappt getragen wurden und c) wir im gegensatz zu manhattan keine anderen deutschen getroffen haben…
ausserdem würden sowieso alle ausdrücke der eigenen persönlichkeit inklusive des hochklappens der polohemdenkragen doch ein wenig toleranz verdienen, oder?