Samir Arora (Glam Media) sieht die Fernsehlandschaft vor einem gewaltigen Wandel: Netflix hatte letztes Jahr 40% Marktanteil beim Livestream-TV: „This revolution is a complete reprogramming of consumption by consumers. Consumer choose when & where.“
David Kirkpatrick (The Facebook Effect) ist zum fünften Mal auf der DLD und sagt, dass die Diskussion um den Werbewandel in diesem Jahr so zuversichtlich wie noch nie war.
Dan Rose (Facebook) erklärt, dass sie keine Pläne haben, die Like-Button-Technik zu nutzen, um Werbung auf anderen Seiten anzuzeigen. Die Werbung bleibt also vorerst im Netzwerk. „For a company like Zynga, Facebook is the best advertising platform because they are social, and so are we.“ Vision für die Facebook-Plattform: „We are moving from information-web to moving to the social-web. We are moving from the wisdom of the crowds to the wisdom of friends.“ Seit dem eine große deutsche Nachrichtenseite komplett auf die Facebook-Plugins setzt, konnte der Traffic von Facebook im letzten Jahr um 600% gesteigert werden. Er erwartet, dass jetzt auch verstärkt Geschäfte auf Facebook-Connect setzen. Amazon und eBay machen gerade ihre ersten Erfahrungen: „Interesting experiments at retail going on where the item that gets „Liked“ the most goes on sale.“ Facebook sieht sich immer noch als Start-Up.
Claus Zimmermann (Impossible Software) zeigt eine ziemlich beeindruckende Präsentation: Sie können in Videos in Echtzeit Werbeflächen erkennen und durch eigene Werbung ersetzen. Das kann ein Plakat sein, eine Liftfassäule oder ein Bild and er Wand. Die eigene Werbung kann eine Graphik oder gar ein Video sein.
Stefan Glänzer (White Bear Yard) ist begeistert von Flattr. Völlig zurecht. Er ist gespannt, was in den nächsten 3 – 5 Jahren in Berlin Mitte passiert, da dort gerade viele Hundert junge Menschen an spannenden technischen Entwicklungen arbeiten.
Lars Hinrichs (HackFwd) sagt innerhalb von drei Tagen bescheid, ob sie in ein Startup investieren. Wenn ja, dann beteiligen sie sich zu 27 %. Viele Startups hätten Angst, dass sie von Investoren über den Tisch gezogen werden. Hinrichs Firma würde aber nur nach Geeks schauen, die „disruptive“ agieren. HackFwd veranstaltet vier Mal im Jahr Un-Konferenzen an coolen Orten (Mallorca).
Reshma Sohoni (Seedcamp) empfielt zum Beispiel den Blick auf das —sterreichische Start-Up Garmz. Designer können ihre Entwürfe veröffentlichen und finden sich genügend Käufer, werden die produziert. Ich habe schon selbst bei Garmz eingekauft und muß sagen: Die hätten gestern auf dem Mode-Panel sitzen müssen!
Geoffrey West (Santa Fe Institute) vergleicht Städte mit Unternehmen – beides seien —kosysteme. Aber warum sterben alle Formen, aber warum überleben alle Städte? Wenn man eine Stadt verdoppelt, dann verdoppeln sich alle guten aber auch schlechten Dinge. Je größer die Stadt, desto schneller sind selbst die Menschen zu Fuß unterwegs. Er sagt – alles skaliert: Seekühe, Tankstellen und Städte. Leider kam er zeitlich nicht mehr dazu zu erklären, warum Microsoft und Google „bald“ sterben werden. Fienes Lesetipp: New York Times Artikel über Geoffrey West: A Physicist Solves the City (via Igor).
Martin Zimmermann (Daimler AG) das Auto von heute ist kein Statussymbol mehr. Es ist nur noch ein praktisches Gerät, um von A nach B zu kommen. Das Auto von Heute muss an einem Mobility-Netzwerk angeschlossen sein. Daimler experimentiert deswegen mit Car2Go (in Ulm und Austin/Texas).
Funfacts:
- Die App-Szene wird 2 Mal so viel Geld verdienen, wie die Musik-Industrie in den nächsten drei Jahren.
- Hier und da gibt es besorgte Kommentare von Investoren aus dem Valley. Sie fürchten eine Konkurrenzsituation mit Europa und Asien. Die neuen Tech-Firmen sind halt nicht mehr vor deren Haustüren – sie hoffen auf Partnerschaften.
- Ich habe leider Marissa Mayer (Google) verpasst, da ich mein iPhone retten mußte. Das war sehr disruptive von meinem Apple-Produkt.
- Das aktuelle US-Nummer-1-Album hat sich 44.000 Mal verkauft.
- b.l.= before lunch 😉
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