Guten Morgen. Es wird viel geredet, aber kaum gehandelt. Rücktritte gab es noch keine, was ist denn nun Stand am Tag 6 nach #Landesverrat? Immer noch der von Freitagnachmittag (Tag 2). Generalbundesanwalt Range will das Verfahren ruhen lassen, bis ein Gutachten vorliegt. Dennis Horn und ich haben bei DRadioWissen Udo Vetter von lawblog.de gefragt. Hier ein transkribierter Ausschnitt.
Wie schätzt du das Einlenken des Generalbundesanwalt ein?
Vetter: Alle Juristen die ich kenne schütteln den Kopf. Das „Ruhen des Verfahrens“ gibt es nicht. Alle wundern sich darüber, dass der Generalbundesanwalt und seine große Behörde nicht wissen, dass es so etwas nicht gibt. Entweder gibt es ein Ermittlungsverfahren, dann ist jemand verdächtig. Oder es gibt kein Ermittlungsverfahren, weil es zum Beispiel eingestellt wurde, dann ist jemand nicht verdächtig. Das ist das selbe wir mit dem „ein bisschen Schwanger“, das gibt es ja bekanntlich auch nicht. Aber vielleicht weiß Herr Range das auch nicht.
Also heißt Ruhen für Generalbundesanwalt Range so etwas wie „wir lassen jetzt den Bleistift fallen“?
Vetter: Für ihn heißt Ruhen offensichtlich, dass er die Freundlichkeit besitzt die Macher von Netzpolitik.org nicht gleich zu verhaften, oder bei ihnen eine länger dauernde Hausdurchsuchung durchzuführen, oder ihre Telefone abzuhören. Aber dass er sich das in dieser Situation besser nicht trauen sollte, liegt ja auf der Hand. Das ist eine Nebelkerze, die da gezündet wurde. Das ist eine gravierende Irreführung der —ffentlichkeit, wie ich meine. Entweder gibt es das Ermittlungsverfahren, oder es gibt es nicht.
Akkreditierung des Tages Liebe Journalisten, Lust auf Ausreisen? Ab sofort könnt ihr euch für die SXSW akkreditieren. Der Interactive-Teil findet vom 11. bis zum 19. März statt. Wie immer gilt: Ihr solltet schon eure Links / Kopien der Artikel aus dem Vorjahr eingereicht haben. Pro Medienmarke darf es nur eine Sammelanmeldung geben. Keine Presse? Macht nix – die Tickets gibt es jetzt auch zu kaufen. Wer jetzt kauft, bezahlt für die Interactive „nur“ $825.
Anmeldung des Tages: Es gibt ja derzeit wirklich viele Newsletter, aber zu dem hier, solltet ihr euch anmelden: Scott Lamb kümmert sich um die Internationalisierung von Buzzfeed und hat ganz frisch einen Newsletter aus der Taufe gehoben: i18n – bedeutet: Internationalisierung (englisch internationalization oder internationalisation) wird gerne mit dem Numeronym i18n abgekürzt (im englischen Wort befinden sich 18 Buchstaben zwischen i und n). Auf jeden Fall gibt es eine wöchentliche Zusammenfassung von Links, Bilder, HTML über Trends und Ideen weltweiter Medien. Ob der Newsletter gut wird, weiß ich nicht. Ausgabe 1 war ordentlich. Aber wenn er nur halb so unterhaltend ist, wie Scott bei der Buzzfeed-Deutschland-Eröffnung, dann sei der Newsletter hiermit eröffnet.
Willkommen des Tages geht in meine direkte Nachbarschaft: Mit Freude wird hier in der Stadt ja der neue Coworking-Space Startplatz Düsseldorf erwartet Schwerpunkt sind wie bei der Köln Mutter Startups. Angekündigt war ein Bezug Anfang August, und wie ich Facebook gestern entnehmen konnte, hat das auch geklappt. Hochoffizielle Eröffnung wird im September sein. Wie sagte der Chef letztens? Man braucht Internet und eine Kaffeemaschine, dann kann es losgehen. Wenn mal bei euch die Bohnen leer sind, liebe Nachbarn. Sagt bescheid …
Wir bleiben in meiner Nachbarschaft: Konrad Lischka, Ex-SpOn-Mann und jetzt Mitarbeiter in der Staatskanzlei (wir gehen zur gleichen Eisdiele!) hat sich Gedanken gemacht, wie es mit Twitter weiter gehen kann. Womit wir bei der Identitätskrise des Tages sind. In welchem Spannungsbogen sich Twitter befindet, hat er schön aufgeschrieben. Passend dazu berichtet ganz aktuell Buzzfeed von einem weltweiten A/B-Test, bei dem Twitter eine neue „News“-Ansicht testet. Seit einiger Zeit gibt es ja auch teilweise schon Vorschaubilder zu Artikeln, wie bei *räusper* Facebook. Passend dazu (again) auch ein Artikel, der schon ein paar Tage rumgeht, aber wunderbar auch noch mal den Finger in die Wunde von Google+ legt. Bei Mashable gibt es eine wunderbare Analyse, was hinter dem Scheitern von Google+, ein sehr kostspieliger Versuch gegen Facebook anzutreten, steckt.
Crashkurs des Tages: Nebenan in Köln beginnt übermorgen die Gamescom. Kollege Daniel Hecht hat 20 Survival-Tipps zusammengestellt. Dazu gehören auch rote Armbändchen, Ersatzklamotten und eine Deodusche. Um welche Spiele geht es nochmal?
Das Motto des Tages ist bei Vox Media zu finden, dem Publisher hinter The Verge. Content first is the new Mobile First. Das betrifft allerdings die Entwicklung und Weiterentwicklung von Angeboten – nicht das Verteilen von Inhalten.
Das Foto ist übrigens heute Morgen um 06:20 Uhr im Medienhafen entstanden.
Seifenoper des Tages (Teil 42): Ich habe wieder Post von Seniorbook bekommen. Das soziale Netzwerk möchte mich heute mit dieser Frage mal wieder zum Einloggen bewegen: Lieber Daniel Fiene, wie geht man mit Mobbing und Beleidigungen um?
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